Veranstaltungen 2004
  

Sonntag, 18. Januar 2004, 17.00 Uhr

Ausstellungseröffnung

Das andere Gesicht Russlands
Altgläubige in Russland in Fotografien von Lev R. Silber.

Eröffnung: NN

Einführung in das Thema und Lesung aus der Fjodor Abramovs Erzählung „Aus dem Geschlecht des Avakum", 1978:
Dr. Sabine Fahl, Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg.

Musikalische Umrahmung: Gesänge der Altgläubigen.

Die Abspaltung von der russisch-orthodoxen Kirche erfolgte während des 17. Jahrhunderts, als mit Kirchenreformen neue Riten und Veränderungen in der Liturgie Russland nach Westen öffnen sollten. Diesen Neuerungen widersetzte sich jedoch das Kirchenvolk mit enormer Vehemenz, worauf Staat und Kirche mit erbarmungsloser Verfolgung reagierten. Um dieser zu entgehen, zogen sich die Gläubigen immer weiter zurück, zum Teil bis nach Sibirien. Durch die Abschottung entstand eine einzigartige Kultur. Mehrere Expeditionen der Universität Nischni Novgorod gingen der Erforschung der Kultur nach. Der Fotograf Lev Silber schloss sich den Forschern an. Zwischen 1988 und 1996 verschoss er bei jeder Expedition jeweils rund 30 Schwarz-Weiß-Filme...

Der Künstler wird anwesend sein.

Eintritt frei


Dauer der Ausstellung: 19.01. - 20.02.2004


Donnerstag, 29. Januar 2004, 19.00 Uhr

Übersetzer-Workshop

Aus der Liebe zum Russischen

Ein „muttersprachlicher" Russischlehrer, Dr. Michail Schneidermann (Köln), und sein deutscher Schüler, Dr. Bernhard Heilmann (Köln), erzählen von ihren persönlichen Erfahrungen im Bereich „Russisch lernen, verstehen, übersetzen".

Sie werden aus folgenden (eigenen) Übersetzungen ins Russische vorlesen: Bertolt Brecht „Eine unwürdige Greisin", Thomas Mann „Das Eisenbahnunglück", Friedrich Hebbel „Aus meiner Jugend", Uwe Johnson „Jahrestage".

Das Gespräch mit dem Publikum ist erwünscht.

Veranstaltung in Russisch und Deutsch, beides mit Akzent.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Dienstag, 17. Februar 2004, 19.00 Uhr

Politisches Gespräch

Vortrag von Prof. Dr. Pavel Polian, Freiburg-Moskau:
Operation „Tschetschevitza“ ( dt.:Linsen): „Die Aussiedlung läuft ganz normal...“ - zum 60. Jahrestag der Deportation von Tschetschenen und Inguschen.

Neues aus den russischen Archiven.
Podiumsteilnehmer: Dr. Gasan Gusejnov, DW-WORLD.de, Universität Bonn.
Moderation: Ina Ruck, Russlandsexpertin, WDR.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes

 

 

Dienstag, 27. Februar 2004, 19.00 Uhr

Buchvorstellung

Zwischen Pruth und Jordan
Lebenserinnerungen Czernowitzer Juden, Böhlau Verlag Köln, 2002.

Die Oral-History-Gruppe aktueller und ehemaliger Studenten des Osteuropa-Instituts der FU Berlin, die sich seit 1996 mit den Biografien jüdischer Czernowitzer beschäftigt, fuhr mit der Unterstützung der Heinrich-Böll-Stiftung im Jahr 2000 nach Israel, um dieses Thema weiter zu verfolgen.
Mit Bildmaterial und Hörbeispielen werden Entstehung, Gliederung und Entwicklung des Projektes dargestellt.
Podiumsteilnehmer: Gaby Coldewey, Axel Halling.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes

 

Samstag, 06. März 2004, 17.00 Uhr

 

Filmvorführung

 

Im Fahrwasser der Berlinale...

Jarmark Europa
Ein Dokumentarfilm von Minze Tummescheit

Produktion: cinéma copains, Berlin 2004.
Uraufführung: 12. Februar 2004 im Rahmen des Internationalen Forums der Berlinale.
Moderation: Dr. Boris Raev, Berlin.
Sprachen: Russisch, Polnisch und Deutsch. Länge: 124 min.
Der Film begleitet Kaleria Michajlowna aus Penza und Swetlana Anatoljewna aus Brest, zwei der sog. „Tschelnoki“ (dt.: Weberschiffchen = hin und her), die ihr meist bürgerliches Leben gegen ein Leben in ständiger Bewegung zwischen ihrem Heimatort und dem Basar, dem „Jarmark Europa“ im alten Stadion von Warschau, eingetauscht haben und so das Einkommen ihrer Familien sichern. In bestechender Weise verwebt sich Minze Tummescheit selbst in die erzählte Geschichte und wird ein Teil des Films.

Minze Tummescheit wurde am 7. Oktober 1967 in Lima, Peru, geboren. Sie studierte Experimentelle Filmgestaltung an der Hochschule für Künste in Berlin.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


 

Freitag, 12. März 2004, 19.00 Uhr

Podiumsgespräch mit Kurzreferaten und Präsentationen zum Thema:
„Änderungen in den Sprachen der ehemaligen Ostblockländer“.
Moderation: Dr. Gasan Gusejnov, Kulturwissenschaftler, DW-WORLD.de, Universität Bonn.

Sieben Studentinnen der Uni Bonn entdecken die Doppelzüngigkeit einer Übergangsgesellschaft. Untersucht wurden Deutsch, Litauisch, Russisch und Polnisch.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


 

Donnerstag, 25. März 2004, 19.00 Uhr

Ein Abend in memoriam
Olly Komenda-Soentgerath

„Ein Dichterleben zwischen Köln und Prag“


Eröffnung: Gesandte Jaroslava Jeslinková, Leiterin der Außenstelle der Botschaft der Tschechischen Republik in Bonn.
Moderation: Emmanuel van Stein, freier Journalist.

In Zusammenarbeit mit der Außenstelle der Botschaft der Tschechischen Republik in Bonn sowie der Deutsch-Tschechischen und -Slowakischen Gesellschaft für die BRD e.V. in Köln.

Die 2003 in Köln gestorbene Lyrikerin ist dem breiteren Publikum als Autorin zahlreicher Gedichtsbände und Übersetzerin des tschechischen Nobelpreisträgers Jaroslav Seifert bekannt. Weniger bekannt ist ihre autobiographische Geschichte u.d.T „Im Schatten Prags“, in der sie ihren langen Weg durch die Internierungslager in das kriegszerstörte Köln beschrieben hat.
Dargestellt werden das Leben und Werk von Olly Komenda-Soentgerath: Romanausschnitte und Gedichte werden auf Deutsch und abschnittsweise auf Tschechisch vorgetragen. Anschließend ein kleiner Umtrunk.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Freitag, 02. April 2004, 19.00 Uhr

Politisches Gespräch

Aserbaidschan: Stabilität und/oder Menschenrechte

Referent: Avas Hasanov, Vorsitzender der „Society for Humanitarian Research“ (Baku) im Gespräch mit Bernhard Clasen, Arbeitsgruppe „Karabach-Konflikt“ und Dr. Gasan Gusejnov, DW-WORLD.de, Universität Bonn.

Als es nach den Präsidentschaftswahlen zu den schlimmsten Menschenrechtsverletzungen in der jüngsten Geschichte Aserbaidschans gekommen war, informierte Avas Hasanov über die Internetseite http://www.humanrights-az.org/laufend über die Menschenrechtsverletzungen, publizierte Augenzeugenberichte, veröffentlichte Listen Inhaftierter. Besonders enttäuschend war für ihn, daß man sich im Westen weniger für Menschenrechtsfragen, als vielmehr für „Stabilität“ in dem ölreichen Land interessierte. Hasanov, der sich jedes Jahr mehrmals in Armenien aufhält, berichtet über die menschenrechtliche Situation vor Ort, die politischen Perspektiven des Landes.
In deutscher und russischer Sprache.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Samstag, 03. April 2004, 18.00 Uhr

Liederabend von Weronika Dolina
„Das kleine chinesiche Restaurant“.

Eine der prominentesten russischen Lyrikerinnen und Liedermacherinnen, die gebürtige Moskauerin Weronika Dolina, singt ihre alten und neuen Lieder zur Gitarre. Die Letzteren stammen aus ihrem Gedichtband „Das kleine chinesische Restaurant“. Abend in vorwiegend russischer Sprache mit kleinen Inhaltsangaben der Liedertexte auf Deutsch.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Mittwoch, 21. April 2004, 19.00 Uhr

Vortragsreihe

Der enteignete Himmel. Das Sakrale in der sowjetischen Kultur

1. Vortrag

 

„Lenin wsegda shiwoj – Lenin lebt ewig“.
Das Sakrale in der (post)sowjetischen Musik


Vortrag von Nikita Braguinski, Köln.

Der russische Patriotismus der Zarenzeit war eng mit dem orthodoxen Glauben verknüpft. So eng, dass sich der sowjetische Staat auch 25 Jahre nach der Revolution religiöser Symbolik bediente, um die Massen in den Kampf gegen das Nazi-Deutschland zu führen. Ein bekanntes Beispiel dafür ist das 1942 entstandene Lied „Swjashchennaja wojna" - „Der heilige Krieg". Nach der Wende in Russland befindet sich die russisch-orthodoxe Kirche wieder in ihrem Recht - und die enge Verknüpfung mit dem Staat und der militärisch-patriotischen Erziehung ist wieder offenkundig, sogar selbstverständlich. Der Vortrag zeigt anhand von einzelnen Beispielen die Kontinuität und die Entwicklung des Sakralen in der offiziellen russischen Musik von der Zarenzeit bis heute.
Der Vortrag richtet sich an Hörer, die sich für russische Musik und ihre Beziehung zur Ideologie interessieren.
Nikita Braguinski wurde 1976 in Moskau geboren. Seit seinem Studium der Musikwissenschaft in Köln konzentriert er sich auf die Forschung im Bereich der sowjetischen Musik.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Sonntag, 25. April, 12.00 Uhr

Kultursonntage des Kölner Stadtanzeiger
Literatur

Von Pinguinen, Neureichen und der Mafia – Andrej Kurkow, Kiew/Ukraine, liest aus seinem Roman

„Pinguine frieren nicht"

Moderation: Ute Schaeffer, CvD, DW, Mittel- und Osteuropa Redaktion.

Seine Werke, die das Lebensgefühl der „neuen Nachbarn" östlich der Europäischen Union vermitteln, sind in Ost und West gleichermaßen bekannt. Andrej Kurkow kommt aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew und lebt heute teilweise in London. Nach seinem Erfolg mit „Picknick auf dem Eis" treffen Kurkow-Fans und solche, die es werden wollen, auch in seinem vierten Roman in deutscher Sprache auf den Königspinguin Mischa als Hauptfigur. „Pinguine frieren nicht" handelt von den Absurditäten des postsozialistischen Alltags sowie der kleinen und großen Politik. Auf Umwegen gerät Mischa in den Nordkaukasus, wo der Krieg zwischen tschetschenischen Separatisten und russischem Militär tobt. Er verstrickt sich in lokale und regionale Mafiastrukturen.

Das Grauen versteckt sich hinter Komik und Ironie - Hochspannung pur!

Eintritt: 10,00 €, 50% Rabatt gegen Vorlage des Artikels des Kölner Stadtanzeiger, 5,00 € LKF-Mitglieder


Sonntag, 25. April, 20.00 Uhr

Kölner Festival der Krimiliteratur
Spuren lesen

Polina Daschkowa und Heinrich Steinfest

In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Köln und der Buchhandlung „M7“

 

Polina Daschkowa (Russland), 1960 in Moskau geboren. „Die Königin des russischen Gesellschaftskrimis“ nannte sie DIE ZEIT. Keiner beschreibt das moderne Russland so packend wie Polina Daschkowa. Mit einer Gesamtauflage von 18 Millionen Büchern ist sie die erfolgreichste Krimiautorin Russlands. Sie hat das renommierte Gorki-Literaturinstitut absolviert und sich zunächst der Lyrik zugewandt. Daneben hat die Autorin als Journalistin für Rundfunk und Presse sowie als Parlamentsberichterstatterin gearbeitet. Bevor ihr erster Roman herauskam, übersetzte sie auch Bücher aus dem Englischen. Polina Daschkowa lebt mit ihrem Mann, einem Dokumentarfilmer, und ihren zwei Töchtern in Moskau.

Heinrich Steinfest ist Österreicher mit Geburtsort Australien, gelernter Wiener, zwischenzeitlich auch gelernter Stuttgarter, wo er momentan lebt. „Ein sturer Hund" ist sein sechster Krininalroman und der zweite Roman um den einzelgängerischen, sympathischen Detektiv Cheng. Wer ist die Mörderin, die ihre Opfer porträtiert und anschließend mit ritueller Präzision köpft? Und was hat sie mit dem Wiener Privatdetektiv Cheng zu tun? Denn als er sich selbst porträtiert findet, startet sein Wettlauf gegen die Zeit, und er muß feststellen, daß nicht nur sein Mischlingsrüde Lauscher ein sturer Hund ist ...
Thomas Wörtche, der deutsche Krimipapst, adelte: „Ein Virtuose des geschmackvollen Pöbelns, ein Meister der schrägen Figuren, ein sanfter Terrorist."

Eintritt: 6,00 € / 4,00 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Freitag, 30. April 2004, 19.00 Uhr

Klavierkonzert zum 92. Geburtstag von Lew Kopelew

Daria Tschajkowskaja, 23 Jahre alt, geb. in Moskau, Studentin der Musikhochschule Köln, Preisträgerin der Klavierwettbewerbe in Spanien (2001 – 1. Preis) und Italien (2003 – 2. Preis) spielt Werke von Chopin, Haydn, Prokofjew und Schumann.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Sonntag, 2. Mai 2004, 16.00 Uhr

Kultursonntage des Kölner Stadtanzeiger
Film

„Reise in die Jugend“ (DFmrussU),
Deutschland/Russland 2000

„Goldene Kamera“ auf dem Internationalen
Film- & Videofestival in Chicago 2001. 54 Min.

Regie: Alexander Gutman, St. Petersburg, Produzent: Leonid Isiemine, Jörg Langer
Der Film dokumentiert die Geschichte eines ostpreußischen Mädchens (Charlotte Kaufmann), das 1945, 15jährig, ins Sowjetlager deportiert wurde – eine Geschichte, die im persönlichen Leid für fremde Verbrechen ihren Ausdruck findet.
Im Anschluß: Gespräch mit Charlotte Kaufmann und dem Filmproduzenten Leonid Isiemine.

Eintritt: 10,00 €, 50% Rabatt gegen Vorlage des Artikels des Kölner Stadtanzeiger, 5,00 € LKF-Mitglieder


Montag, 3. Mai 2004, 20.00 Uhr

Kölner Festival der Krimiliteratur
Spuren lesen

Viktoria Platowa und Helene Tursten

In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Köln und der Buchhandlung Klaus Bittner

 

Viktoria Platowa (Russland)
Der neue Star am Himmel der russischen Kriminalliteratur. Die Autorin hat das Filminstitut in Moskau absolviert und als Szenaristin für verschiedene Studios gearbeitet. Ihre Bücher erreichen Millionenauflagen in Russland, ihre Serie um die rothaarige Eva läuft äußerst erfolgreich im russischen Fernsehen. Viktoria Platowa lebt in St. Petersburg. 2004 sind zwei Übersetzungen erschienen: „Die letzte Zeugin" thematisiert den neuen russischen Kick für Reiche: Extremtourismus in der Barentssee. Das Taufbecken des Teufels erzählt vom Schicksal der Freunde Kat, Sheka und Lawrucha, die sich von der Kunstakademie kennen, und auf mysteriöse Weise in den Besitz eines sehr alten und kostbaren Gemäldes kommen.
„Die Literaturen" (09/2003) zu den Romanen von Viktoria Platowa: „Böse funkelnde Härte ... eine ganz neue Dimension."


Helene Tursten (Schweden)
1954 in Göteborg geboren. Arbeitete viele Jahre als Zahnärztin, bis eine rheumatische Erkrankung sie dazu zwang, ihren Beruf aufzugeben. Mit ihren Kriminalromanen um Inspektorin Irene Huss begeisterte sie Schwedens Kritiker und Publikum auf Anhieb und schrieb sich auch in Deutschland in die Herzen der Krimileser. In ihrem jüngsten Fall „Tod im Pfarrhaus" hat es Inspektorin Huss mit drei Leichen zu tun. Sinnlos erscheinen die Morde an drei Famielienmitgliedern, darunter Pfarrer Sten Schyttelius und seine Frau Elsa. Die erste und einzige Spur ist ein Pentagramm, dass der Mörder hinterlassen hat. Ist der Mörder unter den Satanisten zu suchen, die im Vorjahr eine kleine Holzkirche niederbrannten?

Eintritt: 6,00 € / 4,00 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes
  

 

Sonntag, 9. Mai 2004, 17.00 Uhr

Kultursonntage des Kölner Stadtanzeiger
Theater


Ausstellungseröffnung

 

 

David Borowskij: Kostümentwürfe zur Oper „Lulu“
von Alban Berg, (Regie: J. Lubimow)


Zum 70. Geburtstag von David Borowskij.
Musikalische Umrahmung:
Alban Berg - „Sieben frühe Lieder“.
Annette Müller, Sopran; Pavel Haitov, Klavier.
In Zusammenarbeit mit der Anton Rubinstein Akademie.

David Borowskij, Bühnenbildner des legendären Moskauer Taganka-Theater, arbeitet mit den größten Dirigenten unserer Zeit zusammen: Claudio Abbado, Zubin Mehta, Mstislaw Rostropowitsch, Semyon Bychkov, Walerij Gergijew, James Conlon u.a. Sein Bühnenbild zu Shakespeare’s „Hamlet“ von Jurij Lubimow (Regie) mit Wladimir Wysotzkij (Hamlet) hat weltweit Maßstäbe gesetzt und neue Horizonte eröffnet. Es zählt zu den besten „Hamlet“-Inszenierungen des 20. Jahrhunderts.
Borowskij arbeitet für die berühmtesten Opernhäuser, wie die „Scala“ in Mailand, das Bolschoj Theater in Moskau, die Grande Opera in Paris, das Mariinskij Theater in St. Petersburg, die Opera Liric in Chicago und viele andere.
Szenographien und Kostüme schuf er auch für Dmitri Schostakowitsch, Luigi Nono und Alfred Schnittke, mit denen er befreundet war.

Eintritt frei

 

Dauer der Ausstellung: 09.05.2004 – 18.06.2004


 

Sonntag, 13. Mai 2004, 19.00 Uhr

Vortragsreihe

Der enteignete Himmel.
Das Sakrale in der sowjetischen Kultur


2. Vortrag

 

Die offenbarte Utopie.
Das Sakrale in der sowjetischen Literatur

Vortrag von Ekaterina Vassilieva-Ostrovskaja

Die sowjetische Literatur als ideologievermittelnder Text hat verschiedenste Formen des Sakralen in sich aufgenommen, die auch das durchstrukturierte Leben im Sowjetstaat insgesamt bestimmten. Es ist jedoch falsch zu glauben, dass die Literatur des so genannten sozialistischen Realismus gänzlich von Anweisungen der Partei abhing. Vielmehr entwickelte sie eine gewisse Eigendynamik, die es ihr erlaubte, nicht nur das Wunschbild der Wirklichkeit liniengetreu wiederzugeben, sondern auch eine innovative Weltsicht zu prägen, die die ideologischen Grundlagen des Staates auf vielerlei Art selbstständig beeinflusste. So entstand neben den Werken, die eine magische Aura solcher Kultstätten wie des Mausoleums oder des Roten Platzes beschreiben, eine literarische Tradition, die den Einbruch des Sakralen in das Leben jedes einzelnen sowjetischen Bürgers als eine gelebte Erfahrung darstellt. Spürbar - sowohl für den Helden als auch für den Leser - wird das Sakrale insbesondere in den zahlreichen Szenen, die eine Begegnung des Protagonisten mit Lenin oder Stalin zeigen und oft einen Wendepunkt in seinem Schicksal markieren, wobei die plötzliche Nähe zum Anführer des Volkes zu einem Akt der Offenbarung stilisiert wird.

Der Vortrag konzentriert sich auf die Wirkungsformen des Sakralen in der sowjetischen Literatur der 1930/40er Jahre unter Berücksichtigung der Wechselwirkungen zwischen literarischen Utopien und dem totalitären Massenbewusstsein. Ekaterina Vassilieva-Ostrovskaja wurde 1974 in Sankt Petersburg geboren. Sie ist freie Slavistin und Doktorandin an der Universität zu Köln.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Sonntag, 16. Mai 2004, 11 - 16 Uhr

Kultursonntage des Kölner Stadtanzeiger
Kunst

Ausstellung: David Borowskij: Kostümentwürfe zur Oper „Lulu“ von Alban Berg, (Regie: J. Lubimow).
Zum 70. Geburtstag von David Borowskij.

Dauer der Ausstellung: 09.05.04 – 18.06.04.

 

 

Sonntag, 16. Mai 2004, 15 Uhr

Die Petersburger Samisdat-Zeitschrift „Summa“ aus den Jahren 1979 – 1982 als Sammelband

Der Mitbegründer und Mitarbeiter der Zeitschrift, Prof. Anatolij Werschik, stellt den Band vor, erinnert sich an den Hauptredakteur und Freund Lew Kopelews, Sergej Maslow, sowie andere Moskauer und Petersburger Intelektuellen aus den 70er und 80er Jahren. Prof. A. Werschik lehrt Mathematik an der Petersburger Staatlichen Universität und ist Leiter des Mathematischen Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften. Z.Z. visiting professor des Max-Planck-Instituts Bonn.


Sonntag, 20. Mai 2004, 17.00 Uhr

Kultursonntage des Kölner Stadtanzeiger
Musik

Klavier- und Kammermusikkonzert


Junge Musiker im Lew Kopelew Forum
Musikprojekt von Alla Blatow in Zusammenarbeit mit dem Steinway-Haus Heinersdorff

Meisterschüler von Alla Blatow, Anton Rubinstein Akademie, Jakob Pincus, Damira Schumacher, Lin Lin, Olga Schonurowa, Pavel Haitov, Igor Kirillov, Sun-ho Lee spielen
Frédéric Chopin, Franz Schubert, Samuel Barber, Sergej Prokoviev, Robert Schumann.


Alla Blatow, Leiterin der Anton Rubinstein Akademie Düsseldorf, erwarb ihr Diplom als Konzertpianistin, Kammermusikerin und Klavierpädagogin am Rimski-Korsakow- Konservatorium in St. Petersburg. Von 1985 bis 2000 war sie als Klavierdozentin an der Folkwang-Hochschule für Musik in Essen tätig und leitete zahlreiche Meisterkurse in Westeuropa, Russland und China. Ihre Pädagogik zeichnet sich durch die gleichzeitige Vermittlung von technischer Perfektion und interpretatorischer Individualität aus. Damit gilt sie als hervorragende Vertreterin der legendären St. Petersburger Klavierschule.

Eintritt: 10,00 €, 50% Rabatt gegen Vorlage des Artikels des Kölner Stadtanzeiger, 5,00 € LKF-Mitglieder


Montag, 7. Juni, 19.00 Uhr

Literaturabend

Arno Lustiger stellt sein Buch vor:
Sing mit Schmerz und Zorn
Ein Leben für den Widerstand
Aufbau Verlag, Mai 2004.

Einführung: Dr. Elisabeth Weber, Beirätin des LKF

In Kooperation mit der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

Der renommierte Publizist wird am 7. Mai 80 Jahre alt. Zu seinen Ehren veröffentlicht der Aufbau Verlag einen neuen Band von ihm mit sehr autobiographischen Texten über seine Kindheit in Polen, über enge Weggefährten und natürlich sein Thema, den jüdischen Widerstand.
Arno Lustiger, Überlebender der Konzentrationslager, geht auf Spurensuche. Er kehrt an die Orte seines Lebens zurück und ruft die Menschen und ihre Schicksale in eindrücklichen Portraits ins Gedächtnis. Ein erschütterndes Zeitzeugnis und ein kritischer Kommentar zur Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Bedzin, eine Stadt in Polnisch-Oberschlesien. Das Leben wird von der jüdischen Bevölkerungsmehrheit geprägt: Handwerker, Arbeiter, Kaufleute und Industrielle. Künstler, Politiker und Rabbiner machen die Stadt zum bedeutendsten jüdischen Zentrum in Westpolen. Hier wird Arno Lustiger 1924 als Spross einer angesehenen jüdischen Familie geboren. Hier träumt der 15jährige Gymnasiast von einer akademischen Karriere. Doch dem setzen die Nazis ein Ende.
In diesem Erinnerungsbuch berichtet Arno Lustiger vom Bedzin seiner Kindheit, von der Lebenswelt der osteuropäischen Juden, den Schrecken der Konzentrationslager, den Leiden der Todesmärsche, dem schwierigen Anfang im Land der Täter. Auf subtile Weise verbinden sich die erstmals vorgelegten autobiographischen Texte mit dem Motiv seines publizistischen und sozialen Engagements: den verfolgten und ermordeten Juden Europas eine Stimme zu geben.
Heute lebt und arbeitet Arno Lustiger in Frankfurt/M. Nach dem Krieg Mitbegründer der jüdischen Gemeinde in Frankfurt, Ehrenvorsitzender der Zionistischen Organisation in Deutschland. Für sein publizistisches und soziales Werk mehrfach ausgezeichnet.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Donnerstag, 17. Juni, 19.00 Uhr

Vortrag


Deutscher Akademischer Auslandsdienst – DAAD - u Gast beim LKF

Dr. Holger Finken, Leiter des Referats 325 „Russland und Belarus“ im DAAD präsentiert kurz die Fördermöglichkeiten russischer (u.a.) NachwuchswissenschaftlerInnen in Deutschland.
Vortrag (in deutscher Sprache) der DAAD-Stipendiatin:
Jewgenija Tschukavina (Udmurische Univ. Ishevsk, derzeit Univ. Bremen):
„Frauen in der russischen Politik“
Moderation: Dr. Gasan Gusejnov, DW-WORLD.de, Universität Bonn.

Anschließend ein Gespräch mit dem Publikum.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Montag, 21. Juni, 19.00 Uhr

Ausstellungseröffnung

 

„Tschetschenien – Krieg und Geschichte
400 Jahre koloniale Eroberung – 400 Jahre Widerstand“

Apti Bisultanow, der tschetschenische Dichter, liest aus seinem Buch:

„Schatten eines Blitzes. Gedichte 1982-2003/ in Chaibach verfasst“,
tschetschenisch-deutsch, Kitab-Verlag, Klagenfurt 2004.

Moderation: Sonia Mikich, Leiterin der WDR-„Monitor“-Redaktion, angefragt

Einführung: Ekkehard Maaß, Übersetzer und Herausgeber, Vorsitzender der Deutsch-Kaukasischen Gesellschaft.

Dauer der Ausstellung: 21. Juni – 21. Juli 2004

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Samstag, 26. Juni, 17.00 Uhr

Politisches Gespräch

Russland: Menschen auf der Flucht

Swetlana Gannuschkina, Moskau,
Trägerin des Menschenrechtspreises von Amnesty International (deutsche Sektion, 2003), Trägerin des Nanson-Preises der UNHCR, Mitglied der Menschenrechtskommission von Präsident Putin wird im Gespräch mit Bernhard Clasen, Arbeitsgruppe „Karabach-Konflikt“, auf den Krieg in Tschetschenien, die Situation der Flüchtlinge im Russland von heute sowie die Lage der Menschenrechte eingehen.
Einführung: Dr. Elisabeth Weber, ehem. Referentin für Polen und Russland in der Bundestagsfraktion der Grünen.
Swetlana Gannuschkina ist die Leiterin des Programmes „Migration und Recht“, einem Netzwerk von juristischen Beratungsstellen für Flüchtlinge und Vertriebene des Menschenrechtszentrums „Memorial". Das Netzwerk verfügt mittlerweile in über 50 Regionen Rußlands über eigene Beratungsbüros. Zahlreiche Flüchtlinge sind durch das Netzwerk vor Gericht erfolgreich verteidigt worden. Nach Intervention des Netzwerkes wurden einige regionale Rechtsvorschriften für Flüchtlinge und Vertriebene den russischen Bundesgesetzen angepaßt. Seit 2000 arbeitet eine Beratungsstelle des Netzes in Inguschetien (Nasran), drei weitere in Tschetschenien.

Swetlana Gannuschkina hält sich mehrmals im Jahr in Tschetschenien auf.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes

Kontakt: Bernhard Clasen, Tel.: 02161/205018, 0162/9432933


Donnerstag, 1. Juli, 19.00 Uhr

Vorstellung einer CD

Opfer des politischen Terrors in der Sowjetunion
Präsentation einer Erinnerungs-CD mit 1,4 Millionen Namen von Stalin-Opfern mit:


Arsenij Roginskij, Memorial, Moskau
Maria Ordschonikidsa, Offenes Russland, Moskau
Jelena Schemkowa, Memorial, Moskau


Moderation: Jens Siegert, Leiter des Länderbüro Russland der Heinrich-Böll-Stiftung
Einführung: Dr. Elisabeth Weber, ehem. Referentin für Polen und Russland in der Bundestagsfraktion der Grünen


Seit über fünfzehn Jahren versucht Memorial, gemeinsam mit andern, den Opfern des politischen Terrors in der Sowjetunion ihre Namen wieder zu geben. Die vorzustellende CD-ROM enthält das Ergebnis dieser Arbeit: Eine Datenbank mit Informationen über Opfer politischer Verfolgung aus 62 russischen Regionen, aus Kasachstan, Usbekistan und der Ukraine. Die CD enthält über 1.300.000 Namen von Repressierten.

Darüber hinaus dokumentiert Memorial im Faksimili die „Stalin'schen Erschießungslisten“, die durch Stalins eigenen Unterschrift die direkte Beteiligung der Partei- und Staatsführung an der Organisation des Terrors belegen. Nachschlagewerke über die Struktur des GULAGs und die Führungskader des KGB-Vorläufers NKWD, Dokumentensammlungen zur Geschichte von WTscheK-OGPU-NKWD-KGB und des GULAGS, eine Karte des GULAGs, die Geschichte der Rehabilitierung und eine Beschreibung von Gedenkstätten auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion vervollständigen diese einmalige Sammlung.

Hauptziel der leider nur auf Russisch verfügbaren CD-ROM ist es, Verwandten bei der Suche nach dem Schicksal ihrer Angehörigen zu helfen. Zudem dokumentiert sie eindrucksvoll die Gefahr unkontrollierter staatlicher Macht für die Gesellschaft und jeden einzelnen Menschen.

Simultanübersetzung Russisch/Deutsch.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Donnerstag, 08. Juli, 19.00 Uhr

Literarisch - musikalisch-historischer Abend

Aus der Reihe – „Europäische Städtebilder“: Krakau

Ein literarisch-musikalisch-historischer Abend zum EU-Beitritt Polens.

Helmut Braun (Moderation) erzählt von der Geschichte der Stadt.
Barbara Dommer liest Texte von J. Kornhauser, S. Mrozek, Cz. Milosz, W. Szymborska, A. Zagajewski u.a.

Ausschließlich krakau-bezogene musikalische Umrahmung von der Band


„Margaux und die Banditen"   :

Margaux Kier, Gesang; Daniel Speer, Kontrabaß; Florian Weber, Piano.
http://www.margauxunddiebanditen.de/.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Donnerstag, 23. September 2004, 19.00 Uhr

Marina Zwetajewa
Leben und Werk und ihre Beziehungen zu Deutschland.

Ein Vortrag mit Dias und Fotografien von Aliona Akatova-Rösler und Rolf Rösler.

Marina Zwetajewa (*26.09 1892, Moskau † 31.08 1941, Selbstmord in Jelabuta) ist neben Anna Achmatowa die bedeutendste Lyrikerin Russlands.

Unter den Dichtern des russischen Silbernen Zeitalters gab es wohl keinen, der seit frühester Kindheit – vor genau 100 Jahren, 1904, verbrachte die Zwölfjährige ein Jahr in Freiburg im Schwarzwald – mit allem Deutschen, mit dem Land, seiner Sprache, Literatur und Musik, geistig so eng und innig verbunden war, wie Marina Zwetajewa.

Anläßlich dieses Jahrestags erzählt Aliona Akatowa-Rösler aus dem Leben und Werk der Dichterin, Rolf Rösler zeigt fotografische Illustrationen zu Zwetajewas berühmtem Poem „Der Rattenfänger" (Kryssolow).

A. Akatova-Rösler und R. Rösler beschäftigen sich seit 1996 mit dem „Phänomen Marina Zwetajewa". Sie gehören seit 2000 zusammen mit Lilia Ziebart zu den Gründern der „Zwetajewa-Lesungen am Lagerfeuer" in Süddeutschland und knüpfen damit an eine langjährige russische Tradition an.

Die Veranstaltung in überwiegend deutscher Sprache.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes
 

 

Dienstag, 05. Oktober 2004, 19.00 Uhr

 

Galina, Katja Wajchanskaja & Boris Wajchanskij
aus Minsk/Belarus

singen Chansons zur Gitarre

mit Texten der russischen, deutschen, englischen und französischen Dichtern und Dichterinnen
in Kooperation mit dem Forum für kulturelle Zusammenarbeit Solingen-Minsk e.V.


Das ca. 90 Minuten dauernde Konzert beinhaltet Lieder nach Texten Annette Droste-Hülshoff, Rainer Maria Rilke, Jacques Prevert, Carl Spitteler, Else Lasker-Schüler, Oskar Loerke, Johann Wolfgang von Goethe, Bulat Okudschawa, Marina Zwetajewa, Sergej Jessenin u. a.

Wer sich mit der russischen Kultur des 20. Jahrhunderts beschäftigt, kennt die Lieder von Bulat Okudshawa und Wladimir Wyssotzki.

Gitarrenlyrik als massenkulturelles Phänomen gibt es nirgends in solchem Ausmaß wie in der ehemaligen Sowjetunion. Ihre Tradition geht zurück auf die städtische Kultur und Subkultur Russlands im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert.

Diese Gitarrenlyrik, deren bekannteste Vertreter Bulat Okudshawa und Wladimir Wyssotzki sind, hat ihren thematischen Schwerpunkt in der Romanze, der Zigeunerkultur, im sowjetischen Massenlied sowie in Lager- und Gaunerliedern.

Galina, Katja und Boris Wajchanski zählen seit langem zu den interessantesten Protagonisten solcher Gitarrenlyrik.

Die künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten dieser in der weißrussischen Hauptstadt Minsk beheimateten Familie – Eltern und Tochter – sind von außergewöhnlicher Art. Die Faszination der von Boris Wajchanski selbst verfassten oder gekonnt ausgewählten Texte und Kompositionen steht der Brillanz der gesanglichen Interpretation in keiner Weise nach.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Kölnpasses

 

 

Freitag, 08. Oktober 2004, 20.00 Uhr

 

Anläßlich der Frankfurter Buchmesse

 

Boris Jewsejew
Der Sturzflug des Falken

Erzählungen, Pereprava-Verlag, Wien, September 2004

In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Köln.

Das Gespräch mit dem Autor moderiert Dr. Gasan Gusejnov, DW-WORLD.de, Universität Bonn.

Deutsche Texte liest Laurenz Leky

Jewsejew übernimmt in diesem Buch eine atemberaubende Reise durch die geistige Landschaft des heutigen Russland. Dabei vermittelt sich dem Leser eine Ahnung von der unheimlichen Gefahr, die Boris Jewsejew im Geist der Jetzt-Zeit wittert. Er konfrontiert uns mit der Verwundbarkeit und der Grausamkeit des Lebens, indem er es uns mit den Augen eines Falken, eines Hammels, eines Fisches sehen lässt. Vergangenheit und Gegenwart fließen ineinander, und aus diesem steten Fluß des Daseins erschafft Boris Jewsejew literarische Bilder und Visionen von beängstigender Realität wie archetypischer Zeitlosigkeit.


„Nichts ist geblieben auf der Welt! Überhaupt nichts mehr in meinem zerrissenen Leben: nur dieses Ziehen in den Knochen, dieses aufdringliche Rauschen im Kopf, dieses elende Knurren im Bauch, nur die höhnische Stimme des schreihalsigen kleinen Bettlers…

Dabei hatte alles mit einer Nichtigkeit begonnen, begonnen aus Neugier, Nichtstun und der von früher gebliebenen Gewohnheit (verflucht soll sie sein!), einfach so durch die Straßen zu schlendern."

Boris Jewsejew wurde 1951 in Cherson (Ukraine) geboren. Er studierte Musik (Fach Geige) am berühmten Moskauer Gnessin-Institut. Anfang der 70er Jahre entstanden seine ersten literarischen Texte, die jedoch in der Sowjetunion nicht veröffentlicht wurden. Grund dafür war Jewsejews kritische Haltung gegenüber dem herrschenden System. Seit 1991 erschienen mehrere Prosawerke, unter denen vor allem die Erzählungen „Der Hammel" und „Macht der Hunde", die Novelle „Jurod" und der Schlüsselroman „Verworfene Hymnen" Erwähnung verdienen. Boris Jewsejew wurde mit dem Literaturpreis der Zeitschrift „Nowyj Shurnal" (New York) sowie dem Kunstpreis des Kulturministeriums der Russischen Föderation ausgezeichnet. Er ist Mitglied des Russischen Pen-Zentrums und lebt in Moskau.

Veranstaltung in deutscher und russischer Sprache.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


 

Mittwoch, 03. November 2004, 19.00 Uhr

 

Vortrag, Lesung und Gespräch zum Thema

„Holocaust in der Ukraine"


Vorstellung des Buches von Boris Zabarko,
Nur wir haben überlebt
Dittrich-Verlag, Köln 2004

In Zusammenarbeit mit dem NS-Dokumentationszentrum Köln/EL-DE-Haus und dem „Verein gegen Vergessen – für Demokratie, Regionalgruppe Mittelrhein e.V."

Dr. Boris Zabarko, selbst Überlebender des Ghettos von Schargorod, hat 86 ergreifende und erschütternde Berichte von Überlebenden der Ghettos in der Ukraine gesammelt. Dieses Buch lenkt den Blick auf einen Teil der Schoa, der noch weitgehend unerforscht ist. Das Ausmaß der Verbrechen ist unvorstellbar: 1,5 Millionen Juden wurden an mehr als 600 Vernichtungsorten in der Ukraine ermordet. 60 Jahre nach der Befreiung der Ukraine von der deutschen Besatzung werden diese Berichte endlich in Deutschland zugänglich.

Zusammen mit den Herausgebern der deutschen Ausgabe, Margret und Werner Müller, stellt Boris Zabarko sein Buch vor.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Samstag, 06. November 2004, 20.00 Uhr


Die Preisträgerin des Lew Kopelew Preises 2004,
die Kulturgemeinschaft „Borussia" aus Olsztyn/Allenstein, Polen,
stellt sich vor

Moderation: Klaus Bednarz

Das große Verdienst des 1990 gegründeten Vereins ist die Dokumentation der ganzen und unverfälschten lokalen Geschichte der Region Ostpreußen, zu der die Schicksale von Polen und Deutschen, Litauern und Juden sowie aller weiteren ethnischen Gruppen und Individuen gehören, die dort im Laufe der Jahrhunderte einvernehmlich und mitunter auch in tragische Konflikte verwickelt, gelebt haben.

Es war eine spontane Initiative der Dreißigjährigen, die selbst ihre Stimme bei der Gestaltung einer neuen Gesellschaft erheben wollten.

Ihr Ziel war und ist die Führung eines internationalen und interregionalen Dialoges, der lokale Werte mit universalen Ideen, Angelegenheiten nationaler Minderheiten mit der weiteren Problematik der Koexistenz von Kulturen und Nationen in einem gemeinsamen Mittel- und Mittelosteuropa verbindet.

Die Tätigkeit von „Borussia" stützt sich auf vier „Säulen": Zeitschrift, Verlagstätigkeit, Seminare und Konferenzen sowie internationale Bildungsprogramme, darunter: Werkstätten und Jugendaustausch.

Die Vorstandsmitglieder und Mitbegründer des Vereins Kazimierz Brakoniecki, Kornelia Kurowska, Iwona Lizewska und Dr. Robert Traba (Vereinsvorsitzender) erzählen von der Zielsetzung, Entstehung und Tätigkeit ihres Vereins, präsentieren ihre Publikationen. Kazimierz Brakoniecki liest seine Gedichte, der Übersetzer Winfried Lipscher die deutschen Übersetzungen.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Dienstag, 16. November 2004, 19.00 Uhr


Anläßlich der bevorstehenden Wahlen für den Integrationsrat der Stadt Köln (ehem. Ausländerbeirat)

Podiumsdiskussion

Nehmen Kölner Ausländer ihre (ihnen nun zugänglichen) bürgerlichen Rechte und Pflichten in der Demokratie wahr?

Wird die Chance zur direkten politischen Mitbestimmung nicht verspielt?

Vertreter der drei Russlandlisten und einer gemischten Liste (Vertreter von 10 Nationalitäten) stellen ihre Programme vor und beantworten Fragen des Publikums.

Moderation: NN

Eintritt frei

 

Dienstag, 30. November 2004, 19.00 Uhr

Übersetzer-Workshop - Teil 2
(Teil 1 - im Januar 2004)

 
Nach dem Erfolg der ersten Veranstaltung stellen
Herr Dr. Michail Schneidermann (Köln) und
Herr Dr. Bernhard Heilmann (Köln) ihre ausführliche Auseinandersetzung mit der Übersetzung einer Erzählung Friedrich Hebbels „Aus meiner Jugend" vor. Dabei werden Fragen aus der Übersetzerwerkstatt aufgeworfen und mit dem Publikum diskutiert.

Veranstaltung in Russisch und Deutsch, beides mit Akzent.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Samstag, 04. Dezember 2004, 18.00 Uhr

Klavier- und Kammermusikkonzert

Junge Musiker im Lew Kopelew Forum
Musikprojekt von Alla Blatow

Meisterschüler von Alla Blatow, Anton Rubinstein Akademie In Zusammenarbeit mit dem Steinway-Haus Heinersdorff, Düsseldorf.

Bo Young Kim, Esther Kim, Katja Ledig, Jakob Pincus, Olga Schonurowa, Igor Kirillov, Lin Lin, Radoslava Stoimenova spielen Frédéric Chopin, Claude Debussy, Felix Mendelssohn, Franz Liszt, Franz Schubert, Peter Tschaikowsky, Michail Pletnev.

Alla Blatow gilt als hervorragende Vertreterin der legendären St. Petersburger Klavierschule.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Sonntag, 12. Dezember 2004, 19.30 Uhr

Gastvortrag

Die Preisträgerin des sog. Alternativen Nobelpreises 2004 und die Preisträgerin des Lew Kopelew Preises 2002, die russische Menschenrechtsorganisation „Memorial“ auf dem Rückweg aus Stockholm zu Gast in Köln.

Jelena Shemkowa und Arsenij Roginskij berichten über die Preisverleihung und die Situation in Russland.
Moderation: Dr. Elisabeth Weber, Mitglied des LKF-Beirates, ehem. Referentin für Polen und Russland in der Bundestagsfraktion der Grünen.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Mittwoch, 15. Dezember, 19.00 Uhr

Politische Gespräche im Forum

Aserbaidschan
Ölinteressen versus Demokratie?

Moderation: Robert Baag, politischer Redakteur, Redaktion Hintergrund Politik, Deutschlandfunk Köln

Ein Vortrag von Kourban Alekperov und Dr. Rövschan Gamber:

Menschenrechte in Aserbaidschan

Weitere Podiumsteilnehmer: Dr. Eva-Maria Auch, Historikerin, Dr. Andreas Steininger, Jurist

Thema des Abends ist die politisch-gesellschaftliche Entwicklung in Aserbaidschan nach dem Erlangen der Unabhängigkeit 1991 und die Folgen für die Demokratisierung des Landes nach den Präsidentschaftswahlen vom Oktober 2003.
Referenten: Dr. Rövschen Gamber, Vorsitzender der Organisation „Die Versammlung der Aserbaidschaner der Welt e.V.“, und Kourban Alekperov, Politikwissenschaftler, Doktorand an der Uni Köln. Sie berichten und beantworten Fragen aus dem Publikum.
Anschließend: Ausschnitte aus dem 40-minütigen Dokumentarfilm „Präsidentschaftswahlen in Aserbaidschan", der insgeheim mit einer versteckten Kamera während der Wahlen in Baku produziert wurde. Die Namen der Filmautoren wurden verändert.

Eintritt: 5,00 € / 2,50 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Sonntag, 19. Dezember, 18.00 Uhr

Offene Gesprächsrunde zur Situation in der Ukraine

mit

Prof. Dr. Gerhard Simon, Professor für Osteuropäische Geschichte, Ukraine-Kenner
Dr. Guido Hausmann, Historiker, Ukraine-Kenner

Moderation: Dr. Elisabeth Weber, Mitglied des
LKF-Beirates, ehem. Osteuropa-Referentin in der Bundestagsfraktion der Grünen

Veranstaltung in deutscher Sprache

Eintritt frei

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50667 Köln


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Fax. (0221) 2 57 67 68
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