Isaak Babel „Mein Taubenschlag“ und „Wandernde Sterne“
Do., 11. September 2025 um 18:00 Uhr
Im Lew Kopelew Forum Neumarkt 18 · 50667 Köln
Präsenz und Online
Eintritt: Solidarisches Preismodell von 5, - bis 15, Euro
Mit: Dr. Bettina Kaibach
Moderation: Katharina Heinrich
Gelesen von: Olaf Reitz
„Die Ukraine in Flammen“, notierte Isaak Babel 1920 in seinem Tagebuch und beschrieb damit die Verwüstung seiner Heimat im Russisch-Polnischen Krieg. Der jüdische, in Odessa geborene Schriftsteller schildert in seiner Literatur den individuellen Wunsch nach Selbstbestimmung in einer Zeit, in der staatliche Tyrannei, Gewalt und Krieg die Realität der Menschen bestimmten. Trotz dieser Krisen zeugen Babels Texte vom oft heiteren Leben in der multiethnischen Stadt Odessa, die von der Übersetzerin Bettina Kaibach als „Insel der Freiheit“ in dieser bewegten Zeit beschrieben wird.
Babels Werk fand durch seinen besonderen Stil Eingang in die Weltliteratur. Bettina Kaibachs Übersetzungen haben es geschafft, den einzigartigen Klang dieses Autors auch dem deutschsprachigen Raum zugänglich zu machen. Im Gespräch mit der Historikerin und langjährigem Beiratsmitglied des Lew Kopelew Forums Katharina Heinrich, stellt sie das Werk dieses herausragenden Schriftstellers und die Bedeutung seiner Literatur im Kontext heutiger Entwicklungen vor.
Die Veranstaltung wird durch eine Lesung des Schauspielers und Sprechers Olaf Reitz begleitet, der aus Isaak Babels "Mein Taubenschlag – Sämtliche Erzählungen" sowie aus "Wandernde Sterne" liest.
Dr. Bettina Kaibach ist Übersetzerin aus dem Russischen und Tschechischen. Neben Babel hat sie Jan Cep, Jiri Weil und zuletzt "Petrow hat Fieber" (Suhrkamp 2022) von Alexei Salnikow ins Deutsche übertragen. Sie lehrt Literatur am Slavischen Institut der Universität Heidelberg.
Olaf Reitz ist Schauspieler & Sprecher, konzipiert und produziert eigene Hörbücher, z.B.: "über den Robin Hood des Wupperthals: Carl Biebighäuser", die Galgenlieder Morgensterns oder seine aktuelle Kompilation HUNGERKÜNSTLER.
Isaak Babel (1894-1940) wuchs in Odessa auf und arbeitete als Journalist in St. Petersburg, wo er von Maksim Gorkij entdeckt wurde. Seine "Reiterarmee" (1926) über den russisch-polnischen Krieg machte ihn berühmt und ist heute wieder von bedrückender Aktualität.
Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Literaturhaus Köln.
Die Veranstaltung wird auf dem YouTube-Kanal des Lew Kopelew Forums übertragen.
Die Bücher "Wandernde Sterne" und "Mein Taubenschlag – Sämtliche Erzählungen" sind im Hanser Literarutverlag erschienen.
„Die Gesichter Charkiws“ & Fotografieausstellung von Volodymyr Bysov
Nächster Besichtigungstermin: Freitag, 12.09.2025, 17:00 – 20:00 Uhr
Im Lew Kopelew Forum Neumarkt 18 · 50667 Köln
Eintritt gegen Spende (Alle Einnahmen gehen an die Nationale Pädagogische Skoworoda Universität Charkiw (KNPU), die durch den russischen Angriffskrieg beschädigt wurde)
© Nationale Pädagogische Skoworoda Universität Charkiw
Nach der feierlichen Eröffnung am 15.07.2025 freuen wir uns, Sie zum ersten Besichtigungstermin nach der Sommerpause unserer beiden Ausstellungen zu Charkiw einzuladen.
Die Ausstellung „Die Gesichter Charkiws“ wurde im Jahr 2025 von Studierenden der Nationalen Pädagogischen Skoworoda-Universität Charkiw (KNPU) konzipiert. Sie porträtiert bekannte Persönlichkeiten aus Charkiw – darunter Ilja Repin, Zinaida Serebriakowa und Serhij Zhadan – und beleuchtet deren Leben und Wirken durch Texte und visuelle Gestaltung.
Über die Plakate mit Porträts und Biografien erfahren Sie unter anderem von der kosakischen Herkunft des in Charkiw geborenen Künstlers Ilja Repin – und welche Charkiwerinnen und Charkiwer den Oscar für die Erfindung des modernen Tutus, die Entwicklung einer optischen Animationsmaschine (die unter anderem in Sci-Fi-Filmen wie Predator verwendet wurde) und den besten Dokumentarfilm 2024 erhalten haben.
Die zweite Ausstellung zeigt die Schwarz-Weiß-Fotografien von Volodymyr Bysov, die das Leben und Stadtbild Charkiws vor Beginn der russischen Vollinvasion dokumentieren. Die ursprünglich unter dem Titel „Charkiw nach dem Krieg“ (gemeint war der Zweite Weltkrieg) entstandene Serie erhält heute eine neue Bedeutung. Nach den Worten des Fotografen soll die durch die Aufnahmen greifbare Geschichte der Stadt Hoffnung auf ein neues „Danach“ geben.
Wir laden Sie herzlich dazu ein, Charkiws Geschichte und kulturelles Erbe neu kennenzulernen.
Ukrainisch:
Наступний день перегляду: п’ятниця, 12.09.2025, 17:00 – 20:00
у Форумі Льва Копелева, Neumarkt 18 · 50667 Кельн
Вхід за добровільну пожертву
(Усі зібрані кошти будуть передані Національному педагогічному університету імені Г. С. Сковороди в Харкові (ХНПУ), який постраждав внаслідок російської агресії)
Після урочистого відкриття 15.07.2025 року ми раді запросити вас на перший огляд після літньої перерви двох наших виставок, присвячених Харкову.
Виставку «Обличчя Харкова» створили у 2025 році студенти Національного педагогічного університету імені Сковороди в Харкові (ХНПУ). Вона представляє відомих особистостей, пов’язаних із Харковом, — серед них Ілля Рєпін, Зінаїда Серебрякова та Сергій Жадан — і висвітлює їхнє життя та діяльність за допомогою текстів та візуального оформлення.
На плакатах із портретами та біографіями ви дізнаєтеся, зокрема, про козацьке походження народженого в Харкові художника Іллі Рєпіна, а також про харків’ян і харків’янок, які отримали «Оскар» за винахід сучасної балетної пачки, розробку оптичної анімаційної машини (використаної, зокрема, у науково-фантастичних фільмах на кшталт Хижака) та за найкращий документальний фільм 2024 року.
Друга виставка представляє чорно-білі фотографії Володимира Бисова, які документують життя та міський ландшафт Харкова до початку повномасштабного вторгнення Росії. Спочатку ця серія мала назву «Харків після війни» (йшлося про Другу світову), але сьогодні вона набуває нового змісту. За словами фотографа, історія міста, що постає зі світлин, має також надихати на надію на нове «після».
Щиро запрошуємо вас по-новому відкрити для себе історію та культурну спадщину Харкова.
Ausstellungseröffnung:
»STUS«– Erste Ausstellung über den ukrainischen Dichter und Freiheitskämpfer Vasyl Stus
Laufzeit der Ausstellung: 5. Septеmber 2025 – 27. Februar 2026
BITTE BEACHTEN: Die Ausstellung findet im Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf statt.
»Hinter mir steht die Ukraine, mein unterdrücktes Volk,
dessen Ehre ich verteidige oder untergehe.«
Das schrieb der ukrainische Dichter und Freiheitskämpfer Vasyl Stus in seinen Notizen aus dem sowjetischen Straflager »Perm-36« (1983). Sein Widerstand gegen die von Moskau aus gesteuerte Russifizierungspolitik, sein unermüdlicher Einsatz für die ukrainische Sprache und Literatur, seine Übersetzungen deutscher und polnischer Lyrik ins Ukrainische sowie sein Kampf für politische Freiheit und die Achtung der Menschenrechte brachten Stus mehrfach in den Gulag. Auch zwischen den Haftzeiten unterlag er vielfältigen Repressionen, die bereits in seiner Studentenzeit in Kyjiw einsetzten. 1980 wurde er erneut verhaftet und wegen »antisowjetischer Propaganda und Agitation« zu zehn Jahren »Lager mit besonderem Vollzug« verurteilt. 1985 verstarb der erst 47-Jährige im berüchtigten Straflager »Perm-36«, das speziell auf die Isolation politischer Häftlinge ausgelegt war.
Die erste internationale Ausstellung über Stus ist nicht nur eine Hommage an seinen Kampf für eine freie Ukraine und deren eigenständige Sprache und Kultur. Sie leistet auch einen wichtigen Beitrag zur europäischen kollektiven Erinnerung – zum einen an den Widerstandsgeist gegen Unterdrückung, Gewalt und Willkür, zum anderen an die Verteidigung der individuellen Freiheit und kulturellen Identität. Nichts könnte angesichts des fortdauernden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, deren Unabhängigkeit Stus und andere erträumt und vorbereitet hatten, aktueller sein.
Heinrich Böll (1917–1985), einer der wenigen, die sich in Westdeutschland der Existenz der ukrainischen Opposition bewusst waren und sich gegen deren Unterdrückung durch das sowjetische Regime wandten, setzte sich seinerzeit aktiv für Stus’ Freilassung ein. Auch die ukrainische Diaspora engagierte sich für seine Befreiung und initiierte darüber hinaus eine Nominierung Stus’ für den Literaturnobelpreis.
Noch heute sind das exemplarische Schicksal von Vasyl Stus, aber auch seine andauernd hohe Bedeutung für die ukrainische Identität vor allem in Deutschland viel zu unbekannt. Stus’ künstlerische Entwicklung und sein dichterisches Schaffen sind genauso Thema der von Eva Yakubovska (Pilecki-Institut Berlin) kuratierten Ausstellung wie seine souveräne Haltung gegenüber dem sowjetischen Regime und sein mutiger und unermüdlicher Kampf für Menschenrechte. Mit seinem Lebenswerk ist Stus heute auch eine Identifikationsfigur für den Widerstand gegen die imperiale russische Aggression.
Die Ausstellung beruht auf der Zusammenarbeit zwischen dem Stus-Zentrum (»https://stus.center), dem Instytut Pileckiego/Pilecki-Institut Berlin (»https://berlin.instytutpileckiego.pl/de) und der Heinrich-Böll-Stiftung (»www.boell.de/de). Sie wird nun, nach einer vielbeachteten ersten Präsentation im Berliner Pilecki-Institut (vgl. z. B. »www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst-und-architektur/berliner-ausstellung-zum-ukrainischen-dichter-und-dissidenten-wassyl-stus-110091405.html), im Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf gezeigt. Weitere Kooperationspartner sind: Lew Kopelew Forum, Polnisches Insitut Düsseldorf und der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Düsseldorf Czernowitz e.V.
Wohin treibt Russland? Buchvorstellung mit Jens Siegert
Do., 25. September 2025, um 18:00 Uhr
Im Lew Kopelew Forum Neumarkt 18 · 50667 Köln
Präsenz und Online
Eintritt: Solidarisches Preismodell von 5, - bis 15, Euro
Putin führt Krieg gegen die Ukraine und greift unsere Demokratie an. Russische Dissidenten und Oppositionelle verlieren ihre Arbeit, ihre Freiheit oder ihr Leben. Doch eines Tages wird es ein Russland nach Putin geben, und dann stellt sich die Frage, wie diese Zukunft aussehen wird.
Jens Siegert zeigt verschiedene Szenarien auf, wie sich die russische Politik und Gesellschaft entwickeln könnten und was dies für den demokratischen Westen bedeutet. Heute scheint, soweit sich das unter unfreien Bedingungen feststellen lässt, Wladimir Putins Politik mehrheitlich unterstützt zu werden. Besteht dann überhaupt eine Chance, dass die Weltmacht irgendwann einen demokratischeren Weg einschlägt? In seinem packenden Sachbuch, das von profunder Kenntnis Russlands, seiner Politik und Gesellschaft zeugt, geht Jens Siegert unter anderem den Fragen nach, ob die Menschen in Russland Demokratie überhaupt wollen und welche Hoffnung die Zivilgesellschaft noch nach ihrer Vernichtung durch staatliche Repressionen gibt.
Das Gespräch mit dem Autor moderiert die Historikerin und das langjährige Beiratsmitglied des Lew Kopelew Forums Maria Birger.
Jens Siegert arbeitet und lebt seit 1993 in Moskau. Er hat zunächst als Radiokorrespondent über Russland berichtet. Ab 1999 baute er das Moskauer Büro der Heinrich-Böll-Stiftung auf, das er bis 2015 leitete. Von 2016 bis 2021 leitete Siegert im Auftrag der Europäischen Union das Projekt „Public Diplomacy. EU and Russia“ am Moskauer Goethe-Institut.
„Das Buch von Jens Siegert [zeigt] die seltene Kombination eines Blicks auf die russische Gesellschaft von innen, wobei er es schafft, gleichzeitig ein ehrlicher und objektiver Beobachter zu bleiben.“
Irina Scherbakowa, Memorial
Leuchtfeuer der Freiheit
Mit großer Betroffenheit und Trauer nimmt das Lew Kopelew Forum die Nachricht vom Tod des großen Liberalen Gerhart Baum auf. Ein Mann, der sein gesamtes politisches Leben für die Freiheit, die Menschenrechte und die Werte der offenen und demokratischen Gesellschaft stand. Er war darin vielen Menschen wichtige Orientierung und bedeutendes Vorbild – auch für uns.
Aus Anlass unserer Verleihung des „Lew Kopelew Preises für Frieden und Menschenrechte“ in der Halle der Kreissparkasse Köln rief er vor einem knappen Jahr im Juni 2024 uns allen den „Wert der Freiheit“ in Erinnerung: „Die Menschen haben vergessen, was Freiheit bedeutet.“ Und weiter appellierte er: „In der Ukraine sitzen die Menschen in ihren Kellern und wissen nicht, was im nächsten Moment passiert. Das muss aufhören.“
In einem flammenden Appell erinnerte er bei der Preisverleihung daran, dass in der Vergangenheit lange für eine friedliche Weltordnung gerungen wurde. Auch deshalb verurteilte er den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine als Bruch des Völkerrechts.
Lew Kopelew, der zehn Jahre in Unfreiheit im sowjetischen Gulag inhaftiert war und nach seiner Zwangsausbürgerung bis zu seinem Tod im Kölner Exil lebte, hatte große Achtung und Respekt für Gerhart Baum. Das gleiche galt auch umgekehrt.
Gerhart Baums Stimme wird uns fehlen. Wir werden in unserer Arbeit an ihn und seine Werte erinnern.
Geschäftsführerwechsel im Lew Kopelew Forum
Liebe Freundinnen und Freunde des Lew Kopelew Forums,
Ich darf ihnen heute die sehr erfreuliche Mitteilung machen, daß wir eine überaus qualifizierte neue Geschäftsführerin für unser Forum gewinnen konnten : Frau Anastasia Koehler. Sie ist damit die Nachfolgerin von Frau Tatjana Dettmer, die nach Jahren wunderbarer Zusammenarbeit zu neuen Ufern aufgebrochen ist.
Wir sind sehr glücklich, daß Frau Koehler gemeinsam mit uns allen das Erbe des großen Humanisten und Schriftstellers Lew Kopelew lebendig halten wird - gerade jetzt in diesen schwierigen Zeiten. Die Ukraine leidet unter Last des brutalen Putinschen Angriffskrieges, Demokratien innerhalb und außerhalb Europas sind unter Druck. Wir haben viel zu tun. Ich freue mich, daß sie Frau Koehler bei unseren Veranstaltungen, die wir nun wieder aufnehmen, kennenlernen werden. Und ein klein wenig auch schon jetzt.
Ihr
Thomas Roth
Anastasia Koehler hat an der Europa-Universität Viadrina Kultur und Geschichte Mittel- und Osteuropas studiert und im Rahmen ihrer Masterarbeit zu Flucht und Emotionen unter ukrainischen Aktivist*innen in Frankfurt (Oder) geforscht. In den letzten Jahren hat sie in verschiedenen Bereichen mit Menschenrechts- und Osteuropabezug gearbeitet. Dazu zählten die Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen in der Ostukraine im Rahmen einer internationalen Monitoringmission, die 2016 durch die NGO Austausch e.V. koordiniert wurde, sowie ihre anderthalbjährige Tätigkeit von 2022 bis Ende 2023 als Projektmanagerin bei SCIENCE AT RISK (akno e.V.), einem Verein, der sich seit der Protestbewegung in Belarus 2020 und länderübergreifend seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine 2022 für die Wissenschaftsfreiheit in Osteuropa einsetzt. Und schließlich die Leitung und Durchführung des Ausstellungsprojekts „Was Wirklich Zählt“, das in Bild und Text die Geschichte von ukrainischen Geflüchtetenim Jahr 2022 dokumentiert, und zwischen 2022 und 2024 an Universitäten, Schulen und in Galerien vorgestellt beziehungsweise ausgestellt wurde.
„Die Arbeit im Lew Kopelew Forum ist für mich von großer Bedeutung, weil es durch seinen Namensgeber gerade in der heutigen Zeit dazu inspiriert, sich nicht entmutigen zu lassen und für Menschenrechte und gegen Desinformationen und imperiale Kriege einzustehen.
Ich freue mich darauf, Lew Kopelews Weg mit Ihnen zu erkunden und nach Themen zu suchen, die vielleicht auch Hoffnung spenden können oder zumindest den zivilgesellschaftlichen Geist stärken und die Menschen, die sich dafür einsetzen, zu unterstützen.
Herzliche Grüße und auf bald im Lew Kopelew Forum,
Anastasia Koehler“
Thomas Ammer (1937-2024)
Wir trauern um unser langjähriges Mitglied und Bürgerrechtler Thomas Ammer, der am 11. Oktober 2024 in Euskirchen verstarb. Als Mitbegründer der Widerstandsgruppe Eisenberger Kreis wurde Thomas Ammer 1958 in der DDR zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. 1964 wurde er von der Bundesrepublik freigekauft. Thomas Ammer engagierte sich Zeit seines Lebens für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte.
Sinfonie für einen Freund
Als der Lew Kopelew Preis für Frieden und Menschenrechte Anfang Juni zum 16. Mal vergeben wurde, erinnerte der Moderator der Veranstaltung und Vorstandsvorsitzender des Lew Kopelew Forum, Thomas Roth, das Publikum daran, dass es die erste Preisverleihung ohne den Mitbegründer des Forums, des ehemaligen WDR-Intendanten Fritz Pleitgen, sein würde.
Am 15. September 2022 war Fritz Pleitgen in Köln verstorben. In ihrem Nachruf schrieb Maria Klassen, Vorstandsmitglied im Lew Kopelew Forum: „Fritz Pleitgen war ein wissbegieriger, einfühlsamer Beobachter und Vermittler, ein hochprofessioneller Journalist mit maximal ethisch moralischem Anspruch, ein resoluter Streiter für Gerechtigkeit, ein Netzwerker und Macher, der auf der Höhe all seiner machtvollen Ämter zu keiner Zeit seine Bodenständigkeit und Menschlichkeit einbüßte, ein Mann mit unerschöpflich gesundem Humor und einem großen Herz am rechten Fleck.“ (Quelle: www.forschungsstelle.uni-bremen.de)
Thomas Roth ergänzte zur Beziehung von Fritz Pleitgen und Lew Kopelew: „Und dort in Moskau hatten sie sich ja dann auch getroffen. Der ehemalige Gulaghäftling Kopelew und der neue Korrespondent Pleitgen. „Lew Kopelew“, so schilderte es Pleitgen, „der Germanist und Humanist aus Kiew war in Breschnjews Sowjetunion eine exotische Erscheinung. Er galt als wandelnde Enzyklopädie. Sein Wissen über russische und westliche Literatur war phänomenal. Wer sich als westlicher Diplomat oder Korrespondent über die Kulturen und die Geschichte der Sowjetvölker informieren wollte, wandte sich an ihn. Er war damals für uns wie Google heute. Nur besser, weil es stimmte, was er uns mitteilte.“ So begann die Freundschaft zwischen den beiden Männern in den frühen 70er Jahren des letzten Jahrhunderts im damals noch viel graueren Moskau. Sie war nicht ohne Kontroversen, kein Wunder bei den ausgeprägten Charakteren, aber sie war voller Zuneigung füreinander und überdauerte alle Veränderungen und politischen Stürme.“ (Quelle: www.kopelew-forum.de „Dahin wollte keiner…!“)
Zu Ehren von Fritz Pleitgen widmete der Journalist, Schriftsteller und Komponist Ulrich Harbecke, der viele Jahre für den WDR tätig war, eine Sinfonie, die im Rahmen eines Abschiedskonzerts am 22.10.2022 in Köln uraufgeführt wurde.
https://www.youtube.com/watch?v=Ibi0gh6HpEQ
Es spielte die Junge Philharmonie Köln, verstärkt durch Mitglieder des Landes Polizei Orchesters NRW unter der Leitung von Scott Lawton.
Kölner Lew Kopelew Forum „in Russland unerwünschte Organisation“
Das russische Justizministerium hat auf seiner Webseite das „Lew Kopelew Forum“ zur „in Russland unerwünschten Organisation“ erklärt. Das Lew Kopelew Forum haben Freunde und Weggefährten nach dem Tod des russischen Bürgerrechtlers und ehemaligen Gulaghäftlings Lew Kopelew vor über 25 Jahren in Köln gegründet. Darunter Persönlichkeiten wie Marion Gräfin Dönhoff und der ehemalige Intendant des WDR, Fritz Pleitgen. Mit der Ernennung des Forums zur „unerwünschten Organisation“ durch die russischen Behörden schließt sich damit leider ein trauriger historischer Kreis.
Lew Kopelew trat beim Vorrücken der Sowjetarmee gegen Ende des Zweiten Weltkrieges für die Schonung der deutschen Zivilbevölkerung ein. Das trug ihm „wegen Mitleid mit dem Feind“ die Verurteilung durch die sowjetische Militärgerichtsbarkeit und 10 Jahre Haft im Gulag ein. Dort lernte er unter anderem den späteren Literaturnobelpreisträger Alexander Solschenizyn kennen. 1981 wurde Lew Kopelew zusammen mit seiner Frau Raissa Orlowa durch die sowjetischen Behörden zwangsausgebürgert und lebte als enger Freund von Heinrich und Annemarie Böll und vielen anderen bis zu seinem Tod 1997 im Kölner Exil.
In zahlreichen Veranstaltungen bewahrt das „Lew Kopelew Forum“ seitdem das demokratische Erbe des großen Humanisten und Schriftstellers Lew Kopelew.
Bereits seit einiger Zeit hat Moskau eine inzwischen lange Reihe von Stiftungen und Vereinen zu „in Russland unerwünschten“ Organisationen erklärt. Darunter neben anderen die „Heinrich Böll Stiftung“, die „Friedrich Ebert Stiftung“, die „Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO)“. Letztere gibt seit vielen Jahren die auch in der nationalen wie internationalen, Fachwelt überaus renommierte Zeitschrift „Osteuropa“ heraus. Ebenfalls dazu gehört die ehemalige Organisation „Deutsch-Russischer Austausch“, die heute als „Austausch. Für eine europäische Zivilgesellschaft“ geführt wird.
„Russland gehört zu Europa!“ - das war und blieb die Position Lew Kopelews bis zu seinem Tod 1997. Unermüdlich setzte er sich bis dahin für die deutsch-russische Verständigung auf allen Ebenen, für Menschenrechte und Demokratie in Russland und anderswo ein. Vor diesem Hintergrund darf man davon ausgehen, daß er die jetzige Entwicklung wohl als eine zweite Ausbürgerung aufgefaßt hätte.
Alexej Nawalny - Tod für die Freiheit
Mit Bestürzung und Empörung reagiert das Lew Kopelew Forum und alle Menschen, die mit ihm nicht nur in Deutschland verbunden sind, auf die Nachricht vom Tod Alexej Nawalnys. „Das Regime Putin, das in einem skrupel- und erbarmungslosen Vernichtungskrieg täglich Feuer und Tod über die Menschen in der Ukraine bringt, hat nun auch das Leben des bekannten und mutigen Putinkritikers Nawalny auf dem Gewissen“, so Thomas Roth, Vorsitzender des Lew Kopelew Forums.
Dem ersten Versuch seiner staatlich organisierten Ermordung während eines Fluges in Russland durch Gift entkam Nawalny noch. Nach medizinischer Behandlung in Deutschland kehrte er nach Russland zurück. Die Rückkehr in die Hände des Regimes Putin hat er in einem Gefängnis im russischen Norden nun nicht überlebt. Dimitrij Muratow, russischer Journalist, ehemaliger Chefredakteur der in Russland inzwischen verbotenen Zeitung „Novaja Gazeta“ und Friedensnobelpreisträger, bezeichnet seinen Tod heute als „Mord“. Nicht anders der lettische Staatschef Edgars Rinkevics: „Das ist eine Tatsache und etwas, das man über das System wissen sollte“, veröffentlichte er heute als Reaktion in einem online Dienst.
Der ehemalige Gulaghäftling Lew Kopelew, der als Bürgerrechtler und Oppositioneller 10 Jahre im sowjetischen Straflager verbringen mußte bevor er schließlich 1981 ins Kölner Exil zwangsausgebürgert wurde, hätte die Umstände des Todes von Nawalny und seine Ursache nicht anders beurteilt. Auch er war eine starke und furchtlose Stimme für Freiheit und Demokratie.
Nawalny, Kopelew und viele andere waren mutige Stimmen der Freiheit. Das ist für das Lew Kopelew Forum nun noch mehr Verpflichtung, uns für diese Werte einzusetzen. Überall.
Wir trauern und erinnern an Alexej Nawalny, unter anderem mit dem Video unserer Diskussion "Alexej Nawalny und die neue Protestwelle in Russland" mit Ina Ruck, Sabine Adler und Thomas Roth, die vor drei Jahren, am 16.02.2021 stattfand.
LEW-KOPELEW-PREIS
für Frieden und Menschenrechte 2023 / 24
„Im Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit der Ukraine“
Lew Kopelew, bei der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw geboren und dort aufgewachsen, kämpfte zeit seines Lebens unermüdlich für den Frieden und die Menschenrechte. Wir sind sicher er stünde heute engagiert an der Seite der Ukraine, seiner Heimat.
Dort verteidigt das mutige ukrainische Volk Demokratie, Menschenrechte und seine Freiheit gegen die russische Aggression. Es kämpft für eine friedliche gemeinsame Zukunft mit den freien Völkern Europas. Das war auch Kopelews Kampf.
Der „Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte“ 2023 / 24 geht deshalb als Vertreter des gesamten ukrainischen Volkes an
- den Bürgermeister von Kyjiw, Vitali Klitschko und an seinen Bruder Wladimir Klitschko.
- die Sanitäterin Julia Pajewska, Deckname „Taira“, und an
- die „Menschenrechtsgruppe Charkiw“ (Kharkiv Human Rights Protection Group KHPG)
Die Brüder Klitschko, ehemalige Weltklasseboxer, kämpfen an ihrem jeweiligen Platz in der Ukraine gegen Putins Armee, die in einem völkerrechtswidrigen Angriffs- und Vernichtungskrieg erbarmungslos gegen die ukrainische Bevölkerung und deren lebenswichtige Einrichtung samt Infrastruktur vorgeht. “Wir sehen unsere Zukunft als Teil der europäischen Familie. Es geht auch um die demokratische Zukunft Europas, zu dem wir gehören,“ sagen sie. Man verteidige nicht nur die Ukraine, sondern auch die gemeinsamen Werte. Die Gebrüder Klitschko blieben wie ihr Präsident in Kyjiw - trotz russischer Bomben und Raketen. Ganz im Sinne Lew Kopelews sind sie Kämpfer für Demokratie, Menschenrechte, Freiheit und eine gemeinsame europäische Zukunft.
Vitali und Wladimir Klitschko verteidigen damit auch Lew Kopelews Heimat. Kopelew wurde in Kyjiw geboren und verbrachte dort seine Kindheit. In Charkiw ging er zur Schule, heiratete und studierte dort. Als Major der Sowjetarmee kämpfte er gegen die deutsche Wehrmacht, die in einem grausamen Vernichtungsfeldzug die ganze Ukraine, damals Teil der Sowjetunion, verwüstete. Weil Kopelew sich beim Vormarsch nach Westen in Ostpreußen als Offizier der Roten Armee für die Schonung der deutschen Zivilbevölkerung und gegen sowjetische Marodeure einsetzte, verurteilte ihn die sowjetische Militärgerichtsbarkeit zu 10 Jahren Lagerhaft im Gulag. 1981 wurde der Bürgerrechtler Kopelew, Verfechter von Freiheit und Demokratie, zwangsausgebürgert. Sein guter Freund Heinrich Böll unterstützte ihn im Kölner Exil. Ihre Freundschaft hielt bis an Bölls Lebensende.
Ebenfalls mit dem „Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte“ wird die ukrainische Sanitäterin Julia Pajewska, genannt „Taira“, ausgezeichnet. Sie versorgte Verletzte und rettete Leben im belagerten Mariupol, dokumentierte die Kriegssituation dort mit ihrer Körperkamera und machte die Aufnahmen heimlich der internationalen Presse zugänglich. Von russischen Besatzern verhaftet konnte sie nach drei Monaten überaus harter Gefangenschaft und Misshandlungen gegen russische Soldaten ausgetauscht werden. In der Ukraine ist „Taira“ eine weithin geachtete „Heldin des Volkes“.
Ausgezeichnet wird ebenso die ukrainische „Menschenrechtsgruppe Charkiw“ (Kharkiv Human Rights Protection Group KHPG). Als älteste Menschenrechtsgruppe der Ukraine ringt sie seit 1988, also noch zu sowjetischer Zeit, bis heute um die Durchsetzung und das Einhalten der Menschenrechte. Seit 2014 wurde zunächst der Osten des Landes und die Krim, ab dem 24. Februar 2022 durch den russischen Überfall die ganze Ukraine in ein Kriegsgebiet verwandelt. Die Charkiwer Menschenrechtsgruppe unterstützt seitdem Binnenflüchtlinge und dokumentiert so gut wie möglich Fakten und Hinweise auf Kriegsverbrechen, um die Täter sobald wie möglich vor Gericht zu bringen.
Der Lew-Kopelew-Preis wird seit 2001 vom Lew Kopelew Forum e.V. in unregelmäßigen Abständen in Köln verliehen und ist nicht dotiert.
Премія ім. ЛЕВА КОПЕЛЕВА
«За мир та права людини» за 2023 / 2024 рік
«У боротьбі за свободу та незалежність України»
Лев Копелев, який народився та виріс у столиці України Києві, присвятив своє життя боротьбі за мир та права людини. Ми впевнені у тому, що сьогодні він би рішуче став на захист України, своєї Батьківщини.
На його Батьківщині мужній український народ захищає демократію, права людини та власну свободу проти російської агресії. Він бореться за мирне спільне майбутнє разом з вільними народами Європи. За це також боровся і Лев Копелев.
Тому у 2023-2024 році Премією ім. Лева Копелева «За мир та права людини» відзначається український народ та зокрема його наступні представники і представниці:
- Міський голова Києва Віталій Кличко та його брат Володимир Кличко
- Парамедикиня Юлія Паєвська, псевдонім «Тайра», та
- Харківська правозахисна група (Kharkiv Human Rights Protection Group KHPG)
Брати Кличко, багаторазові чемпіони світу з боксу, борються в Україні проти путінської армії, яка, порушуючи усі норми міжнародного права, веде безжальну війну проти українського населення та намагається знищити інфраструктуру життєзабезпечення в Україні. «Ми бачимо наше майбутнє в сім’ї європейських народів. Йде боротьба за демократичне майбутнє Європи, до якого належимо і ми», говорять брати Кличко. Українці захищають не лише Україну, а й спільні загальнолюдські цінності. Брати Кличко, як і Президент України, залишилися у Києві – незважаючи на російські бомбардування та ракетні обстріли. Так само як і Лев Копелев, вони є борцями за демократію, права людини, свободу та спільне європейське майбутнє.
Захищаючи Україну, Віталій та Володимир Кличко захищають і Батьківщину Лева Копелева. Копелев народився у Києві і провів там дитинство. У Харкові він ходив до школи, одружився і навчався в Університеті. Під час Другої світової війни він у званні майора радянської армії боровся проти німецького Вермахту, який окупував та спустошив Україну, що тоді належала до Радянського Союзу. Наприкінці війни, коли Червона Армія просувалася на Захід і дісталася Східної Пруссії, офіцер Копелев намагався захищати німецьке цивільне населення від убивств і насильства, а також від грабежів радянських мародерів, за що був засуджений військовим трибуналом до 10 років ув’язнення у таборах ГУЛАГу. У 1981 році дисидент та правозахисник Копелев, який боровся за свободу та демократію, був примусово позбавлений радянського громадянства. Його друг Генріх Белль підтримував його під час вигнання та вимушеного перебування у Кельні. Міцна дружба зв’язувала їх до кінця життя.
Також Премією ім. Лева Копелева «За мир та права людини» відзначається українська парамедикиня Юлія Паєвська, відома під псевдонімом «Тайра». Вона допомагала пораненим та рятувала життя під час облоги Маріуполя, знімала події за допомогою нагрудної камери та передала відзнятий відеоматеріал міжнародним журналістам. Тайру взяли у полон російські окупанти. Після трьох місяців катувань та знущань у в’язниці її обміняли на російських військовополонених. В Україні Тайра є справжньою народною героїнею, яка заслужено користується пошаною та любов’ю всіх українців.
Лауреатом Премії Копелева за 2023 рік також є Харківська правозахисна група (Kharkiv Human Rights Protection Group KHPG). Будучи найстарішою правозахисною групою України, вона, починаючи з 1988 року, тобто ще з радянських часів, бореться за визнання та дотримання прав людини. Після 2014 року Схід України та Крим, а з 24 лютого 2022 року вся країна перетворилася через російську навалу на арену бойових дій. Харківська правозахисна група надає підтримку внутрішнім біженцям та збирає факти і свідчення про воєнні злочини, щоб якомога швидше притягти злочинців до суду.
Премія ім. Лева Копелева вручається Форумом Лева Копелева в Кельні, починаючи з 2001 року, і не дотується.
Jetzt ist der Moment:
Der Ukraine helfen, diesen Kriegswinter zu überstehen!
Die Niedertracht kennt immer noch Steigerungen. Nachdem Putins Plan, die Ukraine militärisch zu zerschlagen und als eigenständige Nation auszulöschen, am entschlossenen, von der ganzen ukrainischen Gesellschaft getragenen Widerstand gescheitert ist, soll nun das Land durch die Zerstörung seiner lebenswichtigen Versorgungsstrukturen – insbesondere des Energiesystems - in die Knie gezwungen werden. Die in Tschetschenien und Syrien erprobten Methoden eines Vernichtungskriegs gegen die Zivilbevölkerung, exemplarisch an Grosny und Aleppo exekutiert, werden jetzt auf die freie Ukraine im Ganzen angewandt. Die Bombardierung der Wohnquartiere, die gezielte Zerstörung der Lebensbedingungen von Millionen Menschen, die Ermordung von Zivilisten, die Vergewaltigungen und Deportationen verstoßen bereits heute gegen die Völkermordkonvention der Vereinten Nationen.
Nun steht der Winter bevor. Schon jetzt kann man sehen, was es bedeutet, wenn Heizung, Licht und Elektrogeräte ausfallen, es kein Trinkwasser mehr gibt, Fenster nicht ersetzt werden können, wenn Städte im Dunkel versinken, Schulen und Kindergärten schließen müssen, Krankenhäuser ihre Patienten nicht mehr behandeln können und Betriebe ihre Arbeit einstellen müssen. Seit Beginn des neuerlichen russischen Angriffs mussten bereits mehr als 14 Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen, weitere Millionen sollen zur Flucht gezwungen werden.
Gelänge es Putin, die Ukraine in den Zusammenbruch zu treiben, gerieten auch die europäische Sicherheitsordnung, die Europäische Union und das transatlantische Bündnis ins Wanken. Dann ist kein Land im ehemaligen Machtbereich der Sowjetunion mehr sicher, die antidemokratischen Kräfte bekommen Auftrieb und das Völkerrecht liegt in Trümmern.
Aus diesem Grunde ist die Unterstützung der zivilen und militärischen Widerstandskraft der Ukraine nicht nur eine moralische Pflicht. Sie liegt vielmehr in unserem ureigenen Interesse.
Wie können wir dazu beitragen, damit die Ukraine diesen Winter durchstehen kann?
- Jede/r einzelne kann für die Ukraine spenden.
- Humanitäre Hilfsorganisationen können ihr Engagement für die Ukraine verstärken.
- Städte können bilaterale Unterstützung für ukrainische Partnerstädte leisten.
- Betriebe können lebenswichtig benötigtes technisches Gerät, Generatoren, Fahrzeuge, Baumaterial und Kraftstoffe bereitstellen.
- Bundesregierung und EU müssen ihre finanzielle und militärische Hilfe aufstocken: Die Ukraine braucht dringend Nothilfe, und sie braucht nicht minder dringend moderne Waffen, um ihre Städte zu schützen und die Invasionstruppen zurückzudrängen.
Am 10.Dezember ist der Internationale Tag der Menschenrechte, begründet von den Vereinten Nationen im Jahre 1948. In diesen Tagen denken wir ganz besonders an die um ihre Würde und ihre Freiheit kämpfenden Menschen in der Ukraine und ebenso im Iran. Wir wollen an diesem Tag an die Welle der Solidarität anknüpfen, die nach Beginn der russischen Invasion durch unser Land ging. Kommunen, Medien, Stiftungen, karitative Organisationen, Unternehmen, Kulturinstitute und Hunderttausende Bürger haben reagiert auf das, was seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs undenkbar erschien. Diesen Geist der Solidarität gilt es, ungeachtet aller Härten bei uns, jetzt wiederzubeleben. Nichts wäre für die Ukraine gefährlicher als eine schleichende Ermüdung der westlichen Öffentlichkeit und Politik.
Putins Katastrophenstrategie darf nicht aufgehen! Die von der ukrainischen Friedensnobelpreisträgerin Olexandra Matwijtschuk zitierte Parole „Für unsere und für eure Freiheit!“ gilt auch umgekehrt: „FÜR EURE UND FÜR UNSERE FREIHEIT!“
SPENDEN gehen am besten an eine der schon existierenden Initiativen oder auf den von Präsident Wolodymyr Selensky eingerichteten nationalen Spendenfonds UNITED24
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