Aktuelle Veranstaltungen

Mi., 22.03.23 um 19.00 Uhr

3. Sitzung des Ukraine Book Club Cologne
(in Ukrainischer Sprache)

Leitung und Moderation: Dr. Anita Winkelmeier



Do, 23.03.23 um 19.00 Uhr

Bernt Hahn liest „Die Dämonen“
von Fjodor Dostojewskij

Der Krieg in der Ukraine traf die ukrainischen Kulturschaffenden besonders schwer. Theater, Museen und Bibliotheken wurden in Luftschutzbunker umfunktioniert. Tausende ukrainischen Schriftsteller, Musiker, Regisseure und Schauspieler haben ihre Einkommensquellen verloren und machen sich Gedanken, wie sie ihre Familien nun durchbringen. Sie sind auf fremde Hilfe angewiesen.

Ab sofort bieten wir unsere Dostojewski-Lesungen kostenfrei an. Statt Eintrittsgelder bitten wir Sie um eine Spende zugunsten ukrainischer Künstler. Die Spenden werden privat gesammelt und direkt an die ukrainischen Künstler in Not überwiesen. Bitte sprechen Sie unsere Geschäftsführerin Tatiana Dettmer an der Abendkasse für weitere Details an.

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Bernt Hahn, der sein Honorar für Dostojewski-Lesungen ebenfalls den ukrainischen Künstlern in Not spendet.


In Zusammenarbeit mit M. Lengfeld‘sche Buchhandlung, Köln

Beschrieben wird eine Generation, die auf der Schwelle zu Industrialisierung und Moderne ihre Wertebindung verloren hat und entwurzelt nach neuen Orientierungen sucht. Religion, hergebrachte Sitten und Moral bieten keine stabilen Antworten. Taumelnd und in teils hektischer Aggressivität suchen die Protagonisten Halt bei fragwürdigen Konzepten und Ideologien, deren Einfluss bis in unsere Tage reicht. Der Roman ist als Warnung unter dem Eindruck mörderischer Umtriebe anarchistischer Zirkel geschrieben, aus deren Dunstkreis der berüchtigte „Katechismus des Revolutionärs“ stammt, der seinerseits Inspiration für die Aktivitäten der RAF gewesen ist. Nicht zuletzt wird dieser Tage in den Vereinigten Staaten von Amerika im Hinblick auf die Vorkommnisse um den vergangenen Präsidentschaftswahlkampf und die Besetzung des Kapitols explizit auf Dostojewskijs „Die Dämonen“ Bezug genommen.

Zu den grenzenlosen Bewunderern Dostojewskijs gehören u.a. Friedrich Nietzsche, für den er der „tiefste Psychologe der Weltliteratur“ ist, Thomas Mann, der dem Buch unerhörte Neuheit und Kühnheit attestiert, und Albert Camus, der die „Dämonen“ zu einem prophetischen Text erklärt, er gehöre zu den vier oder fünf Werken, die er über alles stelle. Camus hat den Roman 1959, in Reaktion auf stalinistisch orientierte Strömungen der Linken in Frankreich, unter dem Titel „Die Besessenen“ für die Bühne adaptiert.

Fjodor Michajlowitch Dostojewskij wird am 11. November 1821 als Sohn eines Arztes in Moskau geboren. 1837 geht er nach St. Petersburg und absolviert eine Ingenieurschule. Nach ersten Veröffentlichungen wird er 1849 wegen Verlesung eines angeblich staatsfeindlichen Briefes zum Tode verurteilt. Die darauf erfolgte Scheinhinrichtung wird zur lebensbestimmenden Erschütterung. Zu vier Jahren Zwangsarbeit und vier Jahren Militärdienst in Sibirien “begnadigt“, darf er 1859 nach St. Petersburg zurückkehren. 1873 entstehen „Die Dämonen“. Darauf folgen u.A. Der Jüngling (1875) und Die Brüder Karamazov (1881), ein Riesenwerk, geschaffen nicht nur „unter der Geißel“ seiner Krankheit (Epilepsie) sondern auch unter den Stockschlägen von erniedrigenden Finanznöten, die ihn zwangen, mit unnatürlicher Schnelligkeit zu arbeiten“ (Thomas Mann). Fjodor Dostojewskij stirbt am 09. Februar 1881 und wird drei Tage später unter der Anteilnahme von mehreren zehntausend Menschen auf dem Tichwiner Friedhof des Alexander-Newski-Klosters in St. Petersburg beigesetzt.

Bernt Hahn ist freiberuflicher Schauspieler und Sprecher. Neben seinen zahlreichen Hörbüchern mit Texten von u.a. Alexander Puschkin, Joseph Roth, M. Gandhi und Bruno Schulz hat er „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ von Marcel Proust und „Jahrestage“ von Uwe Johnson in öffentlichen Lesungen vollständig vorgetragen.

Das Buch © Fjodor M. Dostojewskij "Böse Geister " (Übersetzung: Swetlana Geier).

Leserechte mit freundlicher Genehmigung der S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main.

Eintritt frei. Um eine Spende zugunsten Kulturschaffenden in der Ukraine wird gebeten.

Um an der Veranstaltung online teilzunehmen, melden Sie sich bitte unter dem folgenden Link an (einmalige Anmeldung für alle Lesungen):
https://us06web.zoom.us/meeting/register/tZItf-qvqjkjGdZNh_QZUVq3X3ENjkijKRXW

Nach der Registrierung erhalten Sie eine Bestätigungs-E-Mail mit Informationen über die Teilnahme am Meeting.

Die Veranstaltung wird live auf unserem YouTube-Kanal übertragen

WEITERE TERMINE: 13.04, 4.05 und 25.05 jeweils um 19.00 Uhr


Teilnehmer der Podiumsdiskussion


Fr., 24.03.23 um 18.00 Uhr:

Ukraine-Krieg und die Herausforderungen der europäischen Politik

Podiumsdiskussion mit der Sprecherin für Internationales der Bündnis 90/Grünen und Vizepräsidentin des Landtags NRW Berivan Aymaz

dem Politiker und Mitglied des Europäischen Parlaments (Die Grünen/EFA) Sergey Lagodinsky

und mit dem ukrainischen Journalisten und ehem. politischen Gefangenen Stanislav Aseyev


In Zusammenarbeit mit der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte

Moderation: Thomas Roth, Vorsitzender des Lew Kopelew Forum,
ehem. Tagesthemen-Moderator

Konsekutives Dolmetschen ins Deutsche von Nadja Simon

Einlass zum Pressetermin (mit Voranmeldung): 17.00 Uhr

Seit über einem Jahr gibt es mitten in Europa einen Vernichtungskrieg, wie ihn die Welt seit dem Ende des 2. Weltkriegs nicht mehr gesehen hat. Ukrainische Städte werden beschossen und liegen in Trümmern, Soldaten und Zivilisten werden getötet, Millionen Menschen mussten ihre Häuser verlassen und befinden sich auf der Flucht. Massengräber, sexualisierte Gewalt und Konzentrationslager gehören mit zum Schrecklichsten, was die Ukrainerinnen und Ukrainer in den vergangenen Monaten in ihrem eigenen Land erleben mussten. Auch in der Europäischen Union gibt es keinen einzigen Staat, dessen Bevölkerung die Folgen des brutalen russischen Angriffs auf die Ukraine nicht zu spüren bekam – seien es die Ströme der ukrainischen Geflüchteten oder die hohen Energiepreise.


Der Ukraine-Krieg hat die Europäische Union vor enorme Herausforderungen gestellt. Effektive, unbürokratische und solidarische Beschlüsse der EU sind heute gefragter denn je, doch an Solidarität und Einigkeit hat es bei den EU-Mitgliedsstaaten bereits in den Jahren vor dem Ukraine-Krieg gemangelt. Immer wieder gab es Versuche einzelner Länder, das nationale Recht über das internationale zu stellen, demokratische Institute abzubauen, Menschenrechtsorganisationen und Presse mundtot zu machen. Was tun mit diesen „alten“ Problemen in der neuen Situation der globalen Kriegsbedrohung? Wie kann man die fragilen Werte der Demokratie und der Freiheit beschützen? Was tun gegen den Krieg? Wann zeigen die beschlossenen Sanktionen der EU ihre Wirkung? Und wie einigt man sich auf ein neues globales Sicherheitssystem, in dem „Nie wieder!“ keine leere Parole sind?


Darüber diskutieren die Vizepräsidentin des Landtags NRW Berivan Aymaz (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des EU-Parlaments Sergey Lagodinsky (Grünen/EFA), der ukrainische Menschenrechtler und Journalist Stanislav Aseyev und der Vorsitzende des Lew Kopelew Forums Thomas Roth.


Berivan Aymaz (*1972) ist eine deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen). Aymaz studierte Rechtswissenschaften in Köln und Politikwissenschaften in Duisburg. Seit 2017 vertritt sie ihre Partei im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Seit 2022 ist sie Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für Internationales, Europa und Eine Welt. Außerdem ist Berivan Aymaz Vizepräsidentin des Landtages NRW.


Sergey Lagodinsky (*1975) ist ein deutscher Rechtsanwalt, Publizist und Politiker (Bündnis 90/Die Grünen). Lagodinsky studierte Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen sowie Public Administration an der Harvard University. Er promovierte im Bereich Rechtswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit der Europawahl 2019 ist er Mitglied des Europäischen Parlaments als Teil der Fraktion Die Grünen/EFA und ist dort unter anderem stellvertretender Vorsitzender des Rechtsausschusses, Vorsitzender der EU-Türkei Delegation sowie stellvertretendes Mitglied im Innen- und Außenausschuss.


Stanislav Aseyev (*1989), ukrainischer Menschenrechtler, Schriftsteller und Journalist. Von 2015 bis 2017 berichtete er unter Pseudonym für verschiedene ukrainische Medien aus dem besetzten Osten der Ukraine. Im Juni 2017 verschwand er spurlos. Später wurde offiziell bestätigt, dass er von Kämpfern der sogenannten Volksrepublik Donezk verschleppt worden war. Erst nach zahlreichen internationalen Protesten kam Aseyev im Dezember 2019 im Zuge eines Gefangenenaustausches frei. Er hatte 962 Tage im Foltergefängnis „Isolation“ verbracht. Nach dem Beginn des Krieges kämpfte er als Freiwilliger für die ukrainische Armee. Seit einigen Monaten klärt er über die Ukraine in Europa und Amerika auf.


Um eine verbindliche Anmeldung bis zum 22.03.23 unter info@kopelew-forum.de wird gebeten.


UKB Präsenzveranstaltung: 5,- € / 2,5 € LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und ALG-II-Empfänger


Gerne können Sie die Veranstaltung live online verfolgen und Ihre Fragen an uns im Zoom stellen. Registrieren Sie sich bitte unter dem folgenden Link:
https://us06web.zoom.us/meeting/register/tZMpf-CsqDwtE9DGLuiblfF-z_rwR2Lw1maC

Nach der Registrierung erhalten Sie eine Bestätigungs-Mail mit Informationen über die Teilnahme. Die Veranstaltung wird außerdem live auf unserem YouTube Kanal übertragen



Do., 30.03.23, 19.30 Uhr

Lew Kopelew. Der Transitmann

Buchvorstellung und Gespräch mit dem Autor Dmitrij Belkin

Moderation: Maria Birger, Historikerin und LKF-Beirat

In Zusammenarbeit mit der Kölnischen Gesellschaft
für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der „Woche der Brüderlichkeit“ statt

Grußwort: Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzende der Kölnischer Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und Dr. Nora Pester, Heintrich & Heintrich Verlag, Leipzig

Mit künstlerisch-musikalischer Umrahmung von N.N.

Dmitrij Belkin: Lew Kopelew. Der Transitmann, Heintrich & Heintrich Verlag, Leipzig 2022

Lew Kopelew (1912–1997), Germanist und Autor, war seit seiner Ausbürgerung als sowjetischer Dissident im Jahr 1981 bis zu seinem Tod in Köln einer der populärsten Russen in Deutschland. Im Mittelpunkt dieser Darstellung steht der jüdische Aspekt seines Lebens – im ausgehenden Zarenreich, in der Ukraine, in der UdSSR und in der Bundesrepublik Deutschland. Kopelews Familiengeschichte, sein Umgang mit jüdischer Tradition, der Zweite Weltkrieg, die Schoa, Erinnerungskultur, Versöhnungsstrategien, Analysen von Totalitarismen, Antisemitismus, Israel, jüdische Kontingentflüchtlinge – das sind die zentralen Themen, die hier mit Hilfe zum großen Teil bisher unbekannter Archivquellen erzählt werden.

Anna Seghers hat Kopelew in ihrer unveröffentlichten Korrespondenz wiederholt als „Transitmann“ bezeichnet. Sein Leben war geprägt vom ständigen physischen und kulturellen Unterwegssein sowie von mehreren gesellschaftlichen, politischen und sprachlichen Transiträumen.
Pressestimmen:

"Belkin, der die UdSSR als Jugendlicher verließ, weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, zwischen den Kulturen groß zu werden, weshalb die Charakterisierung Kopelews als eines 'christlich fühlenden Bolschewiken' unbedingt zutrifft." Micha Brumlik, Frankfurter Rundschau, 12. Februar 2023

Dmitrij Belkin, geboren 1971, ist im Zentralrat der Juden in Deutschland tätig, wo er die „Denkfabrik Schalom Aleikum“ leitet. Der promovierte Historiker und Ausstellungskurator ist Verfasser und Mitherausgeber mehrerer Buch-, Katalog- und Artikelveröffentlichungen zur deutsch- und osteuropäisch-jüdischen Geschichte und Gegenwart sowie zur Migration und zum interreligiösen Dialog.

Um eine Anmeldung bis zum 30.03.23 unter kontakt@koelnische-gesellschaft.de wird gebeten.

UKB Präsenzveranstaltung: 5,- € / 2,5 € LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und ALG-II-Empfänger



Gerne können Sie die Veranstaltung live online verfolgen und Ihre Fragen an uns im Zoom stellen. Registrieren Sie sich bitte unter dem folgenden Link:
https://us06web.zoom.us/meeting/register/tZApdeGgrT4rGdO7Zb_BdYBS2rnBH6zRsKie
Nach der Registrierung erhalten Sie eine Bestätigungs-Mail mit Informationen über die Teilnahme. Die Veranstaltung wird außerdem live auf unserem YouTube Kanal übertragen.




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