Deutsche und Deutschland
in der russischen Lyrik
des frühen 20. Jahrhunderts
Herausgegeben von
Dagmar Herrmann und
Johanne Peters unter Mitarbeit von Volker Pallin
Wilhelm Fink Verlag,
München 1988, 359 Seiten
ISBN 3-7705-2477-2
Die in diesem Band versammelten Gedichte bedeutender russischer Lyriker entstanden zwischen 1900 und 1933. In kurzen Auskunftsnotizen, kulturhistorischen Essays und sachlichen Deutungen werden die einzelnen Autoren als individuelle Personen und zugleich im unmittelbaren Bezug zum „Zeitgeist“ vorgestellt. Aus den exemplarisch ausgewählten Beispielen ergibt sich ein mosaikartiger lyrischer Zeitspiegel, in dem die vielfältigen russischen Deutschlandbilder des frühen 20. Jahrhunderts erkennbar werden. Selbst in den Jahren 1914-1918, vor dem Hintergrund einer gehässigen antideutschen Kriegspropaganda, bekannten sich Marina Cvetaeva und Boris Pasternak mit wahrer Liebe zu Deutschland. Auch wenn das hier gezeichnete Bild fragmentarisch bleibt, wird aus den verschiedenartigen Gedichten deutlich: Die russische Lyrik des 20. Jahrhunderts blieb weithin frei von dem Fremdenhass, der in der Propaganda und selbst in den tagespolitischen gereimten Feuilletons vorherrschte.
Sonderband / Reihe B
Deutsche und Deutschland in der russischen Lyrik des frühen 20. Jahrhunderts
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Lew Kopelew
Lyriker als Zeitzeugen
9
Lew Kopelew
Ein faustischer Traum – Anna Achmatova
13
Efim Etkind
Von deutschen Wäldern und deutschen Webern – Eduard Bagrickij
23
Thomas R. Beyer
Zwischen Moskau und Goetheanum – Andrej Belyj
41
Thomas Urban
Berlin, Zuflucht russischer Literaten
Vlasislav Chodasevič, Vladimir Nabokov, Nikolaj Ėl’jašëv
59
Johanne Peters
Loreley und Germania – Aleksandr Blok
95
Irmgard Wille
Für deutschen Geist, gegen deutsche Krieger – Valerij Brjusov
119
Eva Rönnau
Den Spießern zum Spott – Saša Čërnyj
141
Johanne Peters / Maria Razumovsky
„Deutschland, meine Liebe“ – Marina Cvetaeva
179
Eva Rönnau
Ein korrekter Gegner – Nikolaj Gumilëv
217
Die Linksfuturisten
Efim Etkind
„Dich, Deutschland, bringt man nicht um“ – Vladimir Majakovskij
229
Lew Kopelew
Brechts „großer Lehrer“ – Sergej Tret’jakov
256
Lew Kopelew
Der jüngste Futurist – Semën Kirsanov
265
Wolfgang Schlott
Das Hohelied der deutschen Sprache – Osip Mandel’štam
275
Lew Kopelew / Johanne Peters
Marburg – ein Dichterschicksal – Boris Pasternak
295
Henning Sietz
Dem Verhängnis zum Trotz – Maksimilian Vološin
315
Nachwort
343
Literaturhinweise
345
Nachweise der Gedichttexte
355
Bildnachweis
359