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Aus dem Klappentext: Andreas Petersen verfolgt die historischen Linien des Unbewussten in Ost und West. Er beschreibt, wie die Tiefenpsychologie in der Sowjetunion zunächst gefördert und dann in den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts vollständig verworfen wurde. Während es in Westeuropa nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem »psychological turn« kam, blieb das Unbewusste in Osteuropa offiziell tabu. Dies galt bis 1989 – mit Folgen bis in die Gegenwart.
Darum ist „Der Osten und das Unbewusste“ unser Buch des Monats: In seinem Buch „Der Osten und das Unbewusste“ zeichnet Andreas Petersen die Entwicklung der Psychoanalyse in osteuropäischen Ländern nach und zieht Vergleiche zum Aufstieg der Disziplin in der Bundesrepublik und den USA. Der „durchtherapeutisierten Gesellschaft“ des Westens stellt er die fast vollständige Auslöschung der Theorie – und ihrer Vertreterinnen und Vertreter – im Osten gegenüber. Dabei gerät das Buch nicht zu einer akademischen Abhandlung, weil Petersen sich seinem Thema über Biografien von Menschen nähert, etwa der hierzulande weitestgehend unbekannten Psychoanalytikerin Lilly Hajdu. Er zeigt dabei, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im frühen 20. Jahrhundert zwischen Nationalsozialismus, Antisemitismus und kommunistischem Terror zerrieben und Schicksale zerstört wurden.
Ausgewähltes Zitat:
„Geblieben ist das Trauma des Großen Terrors. (…) Die Sinnlosigkeit von Gewalt und Schrecken grub sich tief ins Gesellschaftsgedächtnis, aber auch in die Körper und vor allem die Seelen der Überlebenden ein.“ S. 112
Medienstimmen:
Autor: Dr. Andreas Petersen, 1961 in Köln geboren, ist Historiker, Germanist und Buchautor. Er lehrt an der Fachhochschule Nordwestschweiz und ist Leiter der Geschichtsagentur zeit&zeugen. Mehr unter www.andreaspetersen.ch
Am Donnerstag, den 14. November 2024 um 18.00 Uhr wird Dr. Andreas Petersen sein neues Buch „Der Osten und das Unbewusste“ im Lew Kopelew Forum in Köln vorstellen. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!