Veranstaltungen im Ausland

2019

Freitag, 27. September 2019, 19:00 Uhr


Filmstudio „Lendoc“, Nab. Kanala Krjukova 12, St. Petersburg


30 Jahre ohne Mauer


Ein deutsch-russisches Journalistengespräch


Vor 30 Jahren „fiel“ die Mauer in Berlin, und es gab eine Zeit, in der es nicht unrealistisch schien Europa als ein „gemeinsames Haus“ zu denken. Ein Europa, in dem sich Ost wie West aufgehoben fühlen mit ihren Interessen und Werten. Dieser Abschnitt ist vorbei: Seit wann? What went wrong? Fritz Pleitgen, Vitalij Dymarskij und Diana Katschalova sind journalistische Persönlichkeiten, die epochale Veränderungen im Ost-West-Verhältnis erlebt, beobachtet und kommentiert haben. Wie erklären sie uns, was in diesen Jahren vor sich ging? An welche Ereignisse erinnern sie sich? Wie sehen sie die Zukunft?


Moderation: Tatiana Trojanskaja


Fritz Pleitgen (Кöln) ist durch seine Tätigkeit als Korrespondent auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs zum Experten des Verhältnisses des Westens zu Russland nach dem Zweiten Weltkrieg geworden. Er war Chefredakteur und später Intendant des größten deutschen öffentlich-rechtlichen Senders WDR. Mit Michail Schischkin veröffentlichte er 2019 den Band „Frieden oder Krieg. Russland und der Westen — eine Annäherung“.
Vitalij Dymarskij (St. Petersburg) — Programmleiter beim Radiosender „Echo Moskwy in St. Petersburg“. Als Journalist publiziert er u.a. in der „Rossijskaja gaseta“. Er ist Chefredakteur der Geschichtszeitschrift „Diletant“.
Diana Katschalova (St. Petersburg) — Chefredakteurin der „Nowaja gaseta“ in St. Petersburg
Tatiana Trojanskaja (St. Petersburg) — Journalistin, Moderatorin beim Radiosender „Echo Moskwy in St. Petersburg“


In deutscher und russischer Sprache mit Simultandolmetschung

Eintritt frei, Anmeldung erforderlich unter

goetheinstitut.timepad.ru

Veranstalter: Goethe-Institut St. Petersburg - Lew Kopelew Forum (Köln) - Echo Moskwy in St. Petersburg

In Zusammenarbeit mit dem Lektorium CULTURA, Medienpartner: Nowaja gaseta in St. Petersburg

www.goethe.de/spb #goethespb


Plakat


Vor der Veranstaltung traf sich Fritz Pleitgen mit Studierenden im

Institut für Journalistik der Universität St. Petersburg.


Aufzeichnung des Treffens


Fotos des Treffens


Anlässlich eines Besuchs des Ludwig-Museums im staatlich Russischen Museum wurde Fritz Pleitgen von Anastasia Grochowskaja von der Kulturinitiative „Cultura“ zu einem Gespräch gebeten. Dort sprach er u.a. über Lew Kopelew und das Sammler-Ehepaar Irene und Peter Ludwig. Das Gespräch wurde aufgezeichnet.



Montag, 01. April 2019, 20:00 Uhr


Kino & Theater Angleterre | St. Petersburg
Malaja Morskaja Uliza 24
St. Petersburg


Diskussion im Rahmen der Deutschen Woche 2019


Retour Moskau, 1970 - Fritz Pleitgen, Korrespondent


Fritz Pleitgen im Interview mit Leonid Breschnew / Foto: Archiv Fritz Pleitgen


Fritz Pleitgen zu Gast in St. Petersburg, im Gespräch mit Tatjana Trojanskaja (Echo Moskwy).


In den 1970er Jahren war Pleitgen als Korrespondent in Moskau. Seine Berichte brachten „Russland“ auf die westdeutschen TV-Bildschirme. Er interviewte Breschnew, aber er lernte auch Andrei Sacharow kennen, Lew Kopelew und Wladimir Woinowitsch.


Moderation: German Moyzhes, Lew-Kopelew-Forum Köln

Veranstalter: Goethe-Institut St. Petersburg, Lew-Kopelew-Forum Köln, Radiosender „Echo Moskwy“


Sprache: In deutscher und russischer Sprache (mit Simultanübersetzung)
Preis: Kostenlos, Anmeldung unter goetheinstitut.timepad.ru


+7 812 3631125
info-spb@goethe.de


Das Programm der Deutschen Woche 2019



2018

Donnerstag, 13. September 2018 bis Mittwoch, 31. Oktober 2018


Goethe-Institut St. Petersburg
Nab. Reki Moiki 58
190000 St. Petersburg


Ausstellung und Journal


Ferngespräche


Heinrich Böll und Lew Kopelew


Herbst 1962. In Moskau trifft eine deutsche Schriftstellerdelegation ein. Unter den Reisenden ist Heinrich Böll. Einige seiner Bücher sind, zu dieser Zeit, bereits ins Russische übersetzt und in sehr hohen Auflagen gedruckt. Später (1972) wird er den Nobelpreis erhalten. Böll trifft den Germanisten Lew Kopelew, der seinerseits viel geschrieben hat aber sehr wenig veröffentlichen konnte; später, nach seiner Ausreise ins unfreiwillige deutsche Exil (1980), wird Kopelew als „Humanist und Weltbürger“ (Reinhard Meier) einer der populärsten russischen Intellektuellen in Deutschland. Böll und Kopelew beginnen eine lange, über 20 Jahre währende Korrespondenz. In ihr geht es um Bücher und Schicksale, um prominente „Dissidenten“ wie Alexander Solschenizyn und Andrej Sacharow, um Literatur und Politik. Der Briefwechsel Böll und Kopelew ist eine bewegende Erzählung – von einer langjährigen Freundschaft, und von den deutsch-russischen Kulturbeziehungen in komplizierten Zeiten.

Anastasia Patsey


„Die Ausstellung ist nach Art eines Archivs angelegt, doch anstelle archivischer Strenge sind wir den Prinzipien der Offenheit und Interaktivität gefolgt. Allmählich wird eine Geschichte entfaltet, die sich leicht liest und die interessant ist.“

Günther Hasenkamp


„Ganz klar – diese Korrespondenz ist einmalig. Kein anderes deutsch-russisches Schriftsteller-Duo des 20. Jahrhunderts hat einen so umfänglichen, zwanzig Jahre umspannenden Briefwechsel hinterlassen. Briefe und Postkarten, die von Ost nach West und von West nach Ost versendet werden. Irgendwann kommen Telefonate hinzu, und über die Jahre entsteht ein Gespräch. Allerdings ein „Ferngespräch“ unter erschwerten Umständen. (…) Warum und wie sollte oder könnte man dieses Material (…) heute lesen? Wer waren diese beiden Autoren, damals, als die Berliner Mauer gerade erst gebaut war, ein „Eiserner Vorhang“ (allerdings kein blickdichter) Europa und sogar die ganze Welt in zwei Teile schnitt?“

Konstantin Asadowski


„Heute kann man rückblickend sagen: Die Werke Bölls, die in der UdSSR in enormen Auflagen erschienen, wurden im Kontext des Chruschtschowschen Tauwetters zu einem der markantesten literarischen Ereignisse jener Epoche, die voller begeisterter (sich leider nicht erfüllender) Hoffnungen war und nur etwa acht Jahre andauerte – bis zur Amtsenthebung Chruschtschows im Oktober 1964. Die Begegnung eines Millionenpublikums sowjetischer Leser mit den Werken Bölls wurde als eine Neuentdeckung Deutschlands wahrgenommen.“

Johannes Voswinkel


„Die Sowjetunion war Böll gut bekannt. Er ließ sich nicht von ihren Losungen blenden. Seine Sympathie galt vor allem den Menschen im Land. Eine besonders tiefe Freundschaft verband ihn mit Lew Kopelew, einem Gefährten in Humanität und Kompromisslosigkeit.“


Kuratorin
Anastasia Patsey

Journal
Zur Ausstellung erscheint ein Journal in russischer und deutscher Sprache mit Texten und Abbildungen.

Aus dem Inhalt:
Anastasia Patsey, „Ferngespräche“ in der Bibliothek des Goethe-Instituts St.Petersburg
Günther Hasenkamp, Ferngespräche. Heinrich Böll und Lew Kopelew
Johannes Voswinkel, Gefährten in Humanität. Heinrich Böll und Lew Kopelew
Konstantin Asadowski, Heinrich Böll und die sowjetischen „Dissidenten“

Das Journal ist ab September 2018 kostenlos im Goethe-Institut erhältlich.

Kontakt:
info-spb@goethe.de


Öffnungszeiten


Goethe-Institut St. Petersburg
Bibliothek
Nab. reki Mojki 58, Erdgeschoss
Dienstag 15:00–19:00
Mittwoch 15:00–19:00
Donnerstag 11:00–19:00
Freitag 11:00–17:00
Samstag 14:00–17:00

Ausstellungseröffnung


Donnerstag, 13.09.2018, 19:00 Uhr


Grußworte: Anastasia Patsey, Konstantin Asadowski,
Günther Hasenkamp


Musik: Vladimir Volkov, Vjatscheslav Gajvoronskij

Veranstalter


Goethe-Institut St. Petersburg in Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung Moskau


+7 812 3631125


Am 17. Oktober findet im Filmstudio „Lenfilm“ die Filmvorführung

„Der Dichter und seine Stadt: F. M. Dostojewski und St. Petersburg“

nach dem Drehbuch von Heinrich Böll statt. Die Filmvorführung ist Teil des Projekts „Ferngespräche. Heinrich Böll und Lew Kopelew“.

Sprache: Deutsch und Russisch


Eintritt frei



Sonntag, 22. April 2018, 16:00 Uhr


Themenraum / Ausstellung

im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Deutsche Woche in Sankt Petersburg“


„Lieber Heinrich…“ –
„Lieber Lew…“.


Heinrich Böll. Lew
Kopelew. Dokumente


Zwei großen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts


Heinrich Böll (1917-1985) und
Lew Kopelew (1912-1997)


ist der „Themenraum“
im Goethe-Institut St. Petersburg
gewidmet.




Eine Ausstellung über Literatur, Freundschaft, Zeitgeschichte und über eine einzigartige Korrespondenz – den Briefwechsel zwischen Böll und Kopelew

(2017 erschienen bei „Libra“).


© Archiv M. Orlowa


„Café D“, Goethe-Institut St. Petersburg, Nab. Reki Mojki 58


Veranstalter: Goethe-Institut St. Petersburg


Eintritt: frei


Kontakt: info-spb@goethe.de


Sprache: Deutsch / Russisch
Altersfreigabe: 18+



Sonntag, 22. April 2018, 18.30 Uhr


Vortrag und Diskussion

im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Deutsche Woche in Sankt Petersburg“


Der heilige Doktor Fjodor Petrowitsch


Lew Kopelew über Friedrich Joseph Haas


„Beeilt Euch, Gutes zu tun!“ war das Lebensmotto von Friedrich Joseph Haass, einem
deutschen Arzt im zaristischen Russland. Lew Kopelew hat diese Geschichte eines humanitären Engagements in seinem Buch „Der heilige Doktor Fjodor Petrowitsch“ (1984) erzählt.


Ein Abend mit Thomas Roth (Journalist, Vorsitzender des Lew Kopelew Forums e.V.),
Lew Lurie (Historiker), Alexander Daniel, Nikolay Dostal.

Anna-Achmatowa-Museum, Litejny Prospekt 53


Veranstalter: Lew Kopelew Forum e.V.
Goethe-Institut St. Petersburg
Anna-Achmatowa-Museum


Eintritt: 120 Rub.


Kontakt: German Moyzhes, gm@avg.ru


Auskunft im Anna-Achmatowa-Museum:


+7 (812) 272 5758


Sprache: Deutsch / Russisch
Altersfreigabe: 16+


Bilder der Veranstaltung


2017

Sonntag, 09. April 2017, 17:30 Uhr

Abend in St. Petersburg, Russland
im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Deutsche Woche in Sankt Petersburg“

im Anna-Achmatowa-Museum, Litejny Prospekt 53



Lew Kopelew und Heinrich Böll

Eine deutsch-russische Freundschaft im 20. Jahrhundert

Mitveranstalter: Anna-Achmatowa-Museum, Deutsches Generalkonsulat in Sankt Petersburg, Heinrich-Böll-Stiftung Moskau

Einst waren sie Kriegsgegner und „haben aufeinander geschossen“. Und doch haben sie den Weg zu Versöhnung und tiefer Freundschaft gefunden. Kann der mühsame Weg der beiden Humanisten und Schriftsteller noch heute Orientierung für uns sein? Versöhnung also statt Ausgrenzung. zum Beispiel als „ausländische Agenten“?

Unter Moderation von Thomas Roth, dem Vorsitzenden des Lew Kopelew Forums Köln, diskutieren deutsche und russische Freunde und Weggefährten von Böll und Kopelew.

Was bedeuten diese Schicksale im so tragischen 20. Jahrhundert auch für die junge Generation beider Länder heute?

Dieser Erinnerungs- und Zukunftsarbeit widmet sich das Lew Kopelew Forum gemeinsam mit der befreundeten Organisation „Memorial“, die 2002 den „Lew Kopelew Preis für Frieden und Menschenrechte“ verliehen bekam. Die Fragen sind: Wie finden wir wieder zu einem unverstellten und ehrlichen Blick auf die gemeinsame Geschichte? Wie finden wir auch in schwieriger Zeit wieder besser zueinander - und den friedlichen Weg in ein gemeinsames europäisches Haus der Versöhnung, der gegenseitigen Achtung, eingebettet in die gemeinsame europäische Geschichte?

Solche Fragen haben Lew Kopelew immer umgetrieben. Er würde heute, am 9. April, seinen 105. Geburtstag feiern



Donnerstag, 30. November 2017, 19:00 Uhr


Kamingespräch in der Residenz


Deutschland, Rilke und Pasternaks

Am 30. November 2017 fand in der Residenz des Deutschen Botschafters ein weiteres Kamingespräch der Reihe „Persönlichkeit, Freiheit und Verantwortung“ statt. Es war Leonid und Boris Pasternak gewidmet. Ein besonderes Highlight des Abends war dabei die feierliche Enthüllung des Gemäldes „Rainer Maria Rilke in Moskau“ von Leonid Pasternak, das als Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen nach Moskau kam. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit der „Föderation der jüdischen Gemeinden Russlands“ (FEOR) organisiert.

2017 werden in Deutschland und Russland zwei Jubiläen gefeiert: der 155. Geburtstag von Leonid Pasternak und 60 Jahre der Erstveröffentlichung von „Doktor Schiwago“. „Leonid und Boris Pasternak sind nicht nur Leuchttürme für die deutsch-russischen Kulturverbindungen, sondern auch exemplarische Beispiele für die kulturelle Vielfalt des jüdischen Lebens in unseren beiden Ländern und dessen Beitrag zur Errichtung von Brücken“ – so Botschafter von Fritsch in seiner Begrüßung. Daher haben die Deutsche Botschaft Moskau und die „Föderation der jüdischen Gemeinden Russlands“ (FEOR) diese Veranstaltung gemeinsam durchgeführt.

Alexandr Boroda, Präsident der „Föderation der jüdischen Gemeinden Russlands“ (FEOR), betonte in seinem Grußwort, dass Leonid und Boris Pasternak „herausragende Vertreter des jüdischen Volkes, gleichzeitig aber auch große […] russische Künstler sind, auf die unser ganzes Land stolz ist“.

Literatur war für Boris Pasternak mehr als das Leben: „Literatur ist die Kunst, Außergewöhnliches an gewöhnlichen Menschen zu entdecken und darüber mit gewöhnlichen Worten Außergewöhnliches zu sagen“. Sein Vater hätte dies sicherlich über seine einzigartigen Porträts sagen können, in denen er Außergewöhnliches nicht nur an gewöhnlichen Menschen entdeckt hat. An diesem Abend wurde das Rilke-Porträt von Leonid Pasternak durch Botschafter von Fritsch und Restauratorin Barbara Staudacher enthüllt. Dieses Gemälde kam als Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen aus München nach Moskau und wird nun in der Residenz des deutschen Botschafters ausgestellt.

Leonid Pasternak, der in München studiert hat, schrieb in seinen Erinnerungen: „Ein noch größerer Genuss war es, in die Alte Pinakothek zu gehen, um die alten Meister zu betrachten. …. Die Alte Pinakothek ist eine der besten europäischen Kunstsammlungen.“ Frau Staudacher, die auch für die Münchner Pinakothek der Moderne als Restauratorin arbeitet, begleitete das Rilke-Porträt nach Moskau.

„Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen freuen sich, mit der Leihgabe des Gemäldes „Rainer Maria Rilke“ von Leonid Pasternak für eineinhalb Jahre in der Residenz der Deutschen Botschaft in Moskau präsent zu sein […] Das Gemälde ist nicht nur ein Freundschaftsbild, sondern auch ein Erinnerungsbild – und Leonid Pasternak erinnert sich darin nicht nur an den jungen Rilke, sondern auch an Moskau […] Das Münchner Gemälde stammt aus dem Oxforder Nachlass Leonid Pasternaks; die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen haben es im Jahre 1963 von dessen Tochter Josephine Pasternak erworben. Diese hatte lange in München gelebt, musste aber 1938 nach Großbritannien emigrieren. […] Bedenken wir all diese europäischen Implikationen, dann wird klar: In diesem einzigen Werk verdichten sich in faszinierender Weise russische und deutsche Geschichte sowie die Anlässe und Verpflichtungen zur Erinnerung und zum Gedenken.“ – so Dr. Bernhard Maaz, der Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, in seinem Grußwort an die Veranstaltung.

Eine besondere Freude und Ehre für die Gäste war, dass Frau Jelena Pasternak, Schwiegertochter von Boris Pasternak, beim Kamingespräch anwesend war. Am Gespräch über Leonid und Boris Pasternak haben zudem ausgewiesene Experten auf dem Podium Platz genommen: neben Frau Pasternak waren das: Maxim Didenko, Regisseur, Choreograph, Lehrer; Alexandr Archangelski, Literaturkritiker, Fernsehmoderator, Schriftsteller. Miodrag Soric, Chefkorrespondent der „Deutschen Welle“, hat das Gespräch moderiert. Der Impulsvortrag zum Thema „Das Land der „zweiten Geburt“: Deutschland in den Biographien von Leonid und Boris Pasternak“ wurde von Frau Professor Anna Sergejewa-Kljatis, einer ausgewiesenen Pasternak-Expertin und Professorin an der Staatlichen Lomonossow-Universität Moskau, gehalten.

Im Foyer der Residenz wurde zudem eine Ausstellung über Leonid und Boris Pasternak gezeigt, die dank Unterstützung des Russischen Staatlichen Literaturmuseums organisiert werden konnte.

Das musikalische Programm des Abends mit den Lieblingswerken von Leonid und Boris Pasternak sowie dem von Boris Pasternak komponierten Präludium wurde von Aleksej Tschufarowskij (Klavier) gestaltet.

Die Deutsche Botschaft Moskau dankt dem Russischen Staatlichen Literaturmuseum und dem Lew Kopelew Forum Köln für die organisatorische und inhaltliche Unterstützung bei der Vorbereitung dieser Veranstaltung.


© Deutsche Botschaft Moskau



2016

Donnerstag, 21. April 2016, 19:00 Uhr

Lew-Kopelew-Abend in St. Petersburg
Anna-Achmatowa-Museum, Litejny Prospekt 53

Lew Kopelew

Aufbewahren für alle Zeit

Vortrag und Diskussion.

Der Name Lew Kopelew steht für Kultur und Völkerverständigung.
Sein wissenschaftliches Hauptwerk, das „Wuppertaler Projekt“, beschrieb Deutsche und Russen im Prisma der gegenseitigen Fremdwahrnehmung.
Der Historiker Dr. Gerd Koenen unternimmt im Gespräch mit dem ARD-Journalisten Thomas Roth und Petersburger Weggefährten eine Annäherung an die Person des großen Denkers und Humanisten.


Plakat der Veranstaltung


Veranstalter: Lew Kopelew Forum e.V., Anna-Achmatowa-Museum


Sprache: Deutsch /Russisch. Altersfreigabe: 16 +


Veranstaltungshinweis des Generalkonsulates Sankt Petersburg


Website der Deutschen Woche in Sankt Petersburg

Eintritt: 100 Rubel, Karten an der Abendkasse


Kontakt: Anastassija Oserskaja,
Tel.: +7 (812) 272 5758
anastasia.ozerskaya@gmail.com



Mittwoch, 27. April 2016, 19:00 Uhr


Kamingespräch in der deutschen Botschaft in Moskau


Friedrich Joseph Haass – Barmherziger Samariter von Moskau



Als Lew Kopelew im Herbst des Jahres 1980 zu einem Studienaufenthalt nach Köln kam (und bei der Gelegenheit vom Breschnew-Regime ausgebürgert wurde), hatte er auch in Bad Münstereifel über den von dort stammenden Arzt Dr. Friedrich Joseph Haass recherchiert und später eine Biographie über denselben verfasst.


Friedrich Joseph Haass ist vielen unbekannt, obwohl er Großes geleistet hat. Um über den außergewöhnlichen Humanisten zu sprechen, hatte der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Moskau zum Kamingespräch „Friedrich Joseph Haass. Persönlichkeit, Freiheit und Verantwortung“ eingeladen.

Kaum ist der Arzt aus dem Zimmer, schon greift der Patient nach einigen Silberlöffeln und verschwindet. Als Friedrich Joseph Haass das Zimmer kurz darauf wieder betritt, weiß er sofort, was passiert ist. Aber er zeigt sich barmherzig: Den Dieb überstellt er nach der Festnahme nicht der Polizei, sondern schickt ihn mit einer Ermahnung und 50 Kopeken fort. Klar, Diebstahl ist ein Laster, erklärt sich Haass später. „Aber seinen Nächsten auspeitschen zu lassen, ist ein viel größeres Laster“, sagt er. Kein Wunder, dass der Arzt auch „der heilige Doktor von Moskau“ genannt wurde.

Ob sich diese Geschichte wirklich so zugetragen hat, wie Alexander Herzen erzählt, ist unklar. Die Taten des Doktors müssen aber besonders, seine Persönlichkeit herausragend gewesen sein: Sogar die katholische Kirche möchte ihn selig sprechen. Mit 27 Jahren kam Haass nach Russland, um dort zu arbeiten. Er soll ein exzellenter Arzt gewesen sein, beschäftigte sich jedoch bald mit den Leiden der Ärmsten und Verstoßenen – er wurde Gefängnisarzt, und das zu einer Zeit, als Schwerverbrecher zusammen mit Menschen, die keinen Pass hatten, nach Sibirien geschickt wurden.

Auch namhafte Wissenschaftler und Autoren beschäftigen sich mit dem Arzt und Humanisten Friedrich Joseph Haass. Am Mittwochabend trafen sich einige davon zu einem Kamingespräch mit Botschafter von Fritsch. Wadim Duda, Klaus Mertes, Fritz Pleitgen, Alexander Neshnyj, Uwe Beck und Elena Nemirowskaya tauschten sich aus über die Bedeutung und das Lebenswerk von Haass. In einem waren sich alle einig: Haass muss bekannter werden. Klaus Mertes, der die Diskussion moderierte, veranschaulichte mit Anekdoten wie der vom Diebstahl der Silberlöffel, wie barmherzig Haass war. Er setzte sich nicht nur für leichtere Fesseln und bessere medizinische Betreuung bei Strafgefangenen ein, er verwendete auch sein Vermögen auf die Armen. Mertes findet, dass er mit seinem Handeln erfolgreich war und die Welt als eine bessere zurückließ: Doktor Haass habe Menschen „Humanität durch Barmherzigkeit“ beigebracht.

Umrahmt wurde der Abend mit Musik aus der Deutschen Schule Moskau, die nach Friedrich Joseph Haass benannt ist. Zuletzt wurde das Lied „Imagine“ von John Lennon gesungen. Der Botschafter, der nach dem Gespräch noch zu einem Empfang lud, wies auf den Bezug der Verse zu Haass hin, der sich zeitlebens gegen Willkür, Grausamkeit und Folter eingesetzt hatte: „You may say, I’m a dreamer – but I’m not the only one“ – Diese Zeile passe auch auf Haas. Mit seiner Arbeit habe der Arzt zur Humanisierung des Strafvollzuges beigetragen, auch wenn damals wenige an ihn glaubten. Umso wichtiger sei es, ihn heute nicht zu vergessen.


© Deutsche Botschaft Moskau


2015

Dienstag, 20. Oktober bis Samstag, 24. Oktober 2015


Lew Kopelews späte Rückkehr nach Russland und in die Ukraine

Auf Einladung der deutschen Botschaften in Russland und in der Ukraine
wird das Lew Kopelew Forum seinen Patron mit seinen Vorstellungen vom deutsch-russisch-ukrainischen Verhältnis in Moskau, Kiew und Charkiw vorstellen und zu einem Gespräch über die heutige Situation in beiden Ländern einladen.

Moderation an allen drei Orten: Prof. Dr. h.c. Fritz Pleitgen, Vorsitzender des Lew Kopelew Forums
sowie
einführender Vortrag: Prof. Dr.  Andreas Kappeler, Osteuropa-Historiker, Köln/Wien

Moskau, 20.10.2015, 19:00 Uhr


Patriot und Europäer

Lew Kopelew: Aufbewahren für alle Zeit

Begrüßung: Rüdiger von Fritsch, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Russland

Mit

Nikolai Karlowitsch Swanidse, russischer Fernsehjournalist und politischer Kommentator des Telekanals Rossija

Vladimir Lukin, eh. Menschenrechtsbeauftragter des russischen Präsidenten und Vorsitzender des Nationalen Paralympischen Komitees Russlands

Pinchas Goldschmidt, Oberrabbiner von Moskau, Vorsitzender der Europäischen Rabbinerkonferenz

Kiew, 22.10.2015, 18:30 Uhr


Ein Aufklärer aus Kiew

Lew Kopelew: Ukraine, Russland, Deutschland

Begrüßung: Dr. Christoph Weil, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Ukraine

Mit

Mustafa Dschemilow, Beauftragter des Präsidenten der Ukraine für die Rechte der Krimtataren

Dr. Andreas Umland, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Euro-Atlantische Kooperation

Jewgenij Zacharow, Leiter der Menschenrechtsgruppe Charkiw

Sprachen: Deutsch und Ukrainisch mit Simultandolmetschung

Charkiw, 24.10.2015, 15:00 Uhr


Aufklärer und Brückenbauer

Lew Kopelew: Ukraine, Russland, Deutschland

Begrüßung: Dr. h.c. Wolfgang Mössinger, Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Donezk mit Sitz in Dnipropetrowsk.

Mit

Jewgenij Zacharow, Leiter der Menschenrechtsgruppe Charkiw

Serhij Zhadan, ukrainischer Schriftsteller, Dichter, Übersetzer, Autor und Sänger der Rockband „Hunde im Weltall“

Sprachen: Deutsch und Ukrainisch mit Simultandolmetschung

anschl.: Konzert der Gruppe „Hunde im Weltall“


Der Kölner Stadtanzeiger zu diesen Veranstaltungen



Kontakt

Lew Kopelew Forum
Neumarkt 18
50667 Köln


Tel. (0221) 2 57 67 67
Fax. (0221) 2 57 67 68
info@kopelew-forum.de  


Öffnungszeiten:
Di., Do., und Fr. 10.00 - 15.00

während der Veranstaltungen

und nach Vereinbarung



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