Veranstaltungen 2022

Di., 15.12.22, 19.00 Uhr

„Der Gesellschaftsvertrag in einem Café in L‘viv“
Die ukrainische Demokratie in der Kriegssituation

In Zusammenarbeit mit dem Seminar für Slavistik/ Lotman-Institut für russische Kultur an der Ruhr-Universität Bochum

 Vortrag und Diskussion mit Andrey Arkhangelskiy

 
Moderation: Prof. Dr. Nikolaj Plotnikov (Ruhr-Universität Bochum)
Konsekutives Dolmetschen aus dem Russischen von (TBD)

Präsenz und Online


Andrey Arkhangelskiy, Journalist bei Radio Liberty/Radio Free Europe, hat Russland 2020 verlassen, weil sein Leben wegen seiner journalistischen Tätigkeit in Gefahr war. Seitdem lebt er in L’viv (Lemberg) und beobachtet, wie sich die ukrainische Zivilgesellschaft entwickelt. Seit Kriegsbeginn sind die basisdemokratischen Strukturen in der Ukraine härtesten Proben ausgesetzt. Aber die Selbstorganisation der Gesellschaft und die Solidarität sind nur stärker geworden. Die Menschen arbeiten gemeinsam am Aufbau lokaler Kommunikationsstrukturen und sind nicht auf Befehle von oben angewiesen, um die neuen Aufgaben zu erfüllen. Als das zeigt die Stärke der demokratischen Selbstorganisation in Krisenzeiten, die es versteht, die solidarischen Kräfte der Gesellschaft zu mobilisieren und effizient einzusetzen.

UKB Präsenzveranstaltung: 5,00 €; LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und ALG-II-Empfänger 2,50 €

Um an der Veranstaltung online teilzunehmen, melden Sie sich bitte unter dem folgenden Link an:
https://us06web.zoom.us/meeting/register/tZMsf-6qqj8iHNf-YdFt7YOPyNqr3TPiKgLG

Nach der Registrierung erhalten Sie eine Bestätigungs-E-Mail mit Informationen über die Teilnahme.

Die Veranstaltung wird live auf unserem YouTube-Kanal übertragen


Di., 6.12.22, 19.00 Uhr

Aktuelles aus Belarus und Moldova

Nur Online


Tag für Tag erschüttern uns Nachrichten aus dem „postsowjetischen Raum“ und dabei ist bereits dieser Sammelbegriff problematisch. Was aber wissen wir über das kulturelle und politische Leben unsere nahen und fernen Nachbarn und was wissen sie übereinander?
Von diesen Fragen inspiriert, hat sich das Lew Kopelew Forum auf neues Terrain vorgewagt: Wir haben das Projekt OSTWEST MONITORING (OWM) ins Leben gerufen.
Es ist ein besonderes Projekt, auf dem Redakteure aus Armenien, Belarus, Georgien und Moldova über die aktuellen kulturellen und politischen Entwicklungen in den jeweiligen Ländern berichten.


Das Online-Angebot ist eine Expertenplattform, die in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt, der Civil Society Cooperation und dem Team der unabhängigen russischen Kulturportals COLTA entwickelt wurde.
Auf der Projektseite können Sie sich mit OWM und den bereits publizierten Beiträgen vertraut machen.


https://ostwest.space/


Mit dieser Online-Veranstaltung wollen wir das OWM vorstellen:
Über Politik, Kultur und vieles mehr in Belarus und Moldova diskutieren die Redakteurin von OWM Sabina Brilo (Belarus) und der für Moldova zuständige Redakteur Vladimir Soloviov.


Das Gespräch moderiert die Journalistin Gemma Pörzgen.
Sabina Brilo ist Journalistin, Redakteurin und Dichterin. Sie ist Autorin von „In der Zone des Risikos. Ein Handbuch für Belorussische Journalisten (St. Petersburg 2012) sowie von drei Gedichtsammlungen „Das sind Buchstaben“ (Minsk 2016), „Ich und andere Menschen“ (Minsk 2019) und „Tiras Biblio“ (Vilnius 2019).
Sabina Brilo ist Mitglied des Belorussischen Schriftstellerverbandes und der Belorussischen Assoziation der Journalisten. Beide Organisationen sind inzwischen in Belarus verboten. Sie lebt und arbeitet im Exil in der litauischen Hauptstadt Vilnius.
Vladimir Soloviev ist als Journalist in der moldavischen Hauptstadt Chișinău tätig.
Zu seinen Stationen zählte die Moldovische Presseagentur „Moldpress“, die internationale Abteilung des „Kommersant“ und der Kanal TV Doschd,. Zwischen 2012-2014 war er Chefredakteur des "Kommersant" Moldova. 2014 gründete er das Online-Portal "NewsMaker.md".


Gemma Pörzgen arbeitet seit 2006 als freie Journalistin in Berlin mit den Schwerpunkten Osteuropa und Außenpolitik. Sie ist Chefredakteurin der Zeitschrift „Ost-West- Europäische Perspektiven“, Online-Redakteurin bei Deutschlandfunk Kultur und Veranstaltungsmoderatorin.


Sie ist Mitgründerin und Vorstandsmitglied von Reporter ohne Grenzen.
Die Veranstaltung wird konsekutiv übersetzt und findet auf Deutsch und auf Russisch statt.


Um an der Veranstaltung teilzunehmen, melden Sie sich bitte unter dem folgenden Link an:
https://us06web.zoom.us/webinar/register/WN_2XoPLcCSSD-pV1X9XgnVUg

Nach der Registrierung erhalten Sie eine Bestätigungs-E-Mail mit Informationen über die Teilnahme.


Die Veranstaltung wird live auf unserem YouTube-Kanal übertragen



Di., 29.11.22, 19.00 Uhr
Nur Online

OSTWEST-MONITORING -
Armenien und Georgien

In den letzten Wochen hat sich das LKF auf neues Terrain vorgewagt: Wir haben das Projekt OSTWEST MONITORING (OWM) ins Leben gerufen. 

Auf der Projektseite können Sie sich mit OWM und den bereits publizierten Beiträgen vertraut machen.

https://ostwest.space/ 

Hierbei handelt es sich um eine Expertenplattform, die in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt, der Civil Society Cooperation und dem Team der Kulturplattform COLTA entwickelt wurde.

Das OSTWEST MONITORING ist ein besonderes Projekt, auf dem Redakteure aus Armenien, Belarus, Georgien und Moldova über die aktuellen kulturellen und politischen Entwicklungen in den jeweiligen Ländern berichten.

Warum ist das außergewöhnlich? Es besteht die Tendenz in der Berichterstattung über viele Länder erst im Kontext bewaffneter Konflikte und Kriege zu berichten. Herrscht Frieden, so wird dem "Postsowjetischem Raum“ kaum Beachtung geschenkt. Allein der Begriff „postsowjetisch“ ist sehr problematisch, da er Einheit und Zugehörigkeit suggeriert und den Abglanz des sowjetischen Imperialismus in sich trägt.

Das Projekt hat das Ziel die nicht mehr zeitgemäße Denkweise von Zentrum und Peripherie aufzubrechen und unsere nahen und fernen Nachbarn ganz im Sinne Lew Kopelews besser kennen- und verstehen zu lernen.
 
Welche zentralen politischen und kulturellen Diskurse bewegen Armenien und Georgien? Begreifen sich diese Länder als postsowjetischer Raum? Was wissen die Länder übereinander?

Diese Fragen und vieles mehr diskutieren die beiden Chefredakteure Tigran Amiryan (Armenien) und Zaal Andronikashvili (Georgien).

Das Gespräch wird von Volker Weichsel (Osteuropa) moderiert.

 
Dr. Volker Weichsel ist Slawist und Politikwissenschaftler, Redakteur der Zeitschrift OSTEUROPA und Übersetzer u.a. aus dem Russischen. Demnächst erscheint im Suhrkampverlag „Artur Klinau: Acht Tage Revolution. Ein Journal aus Minsk. Berlin 2020.“ 
 
Dr. Tigran Amiryan ist Gründer und Vorsitzender des Projekts „Laboratorium für kulturelle und soziale Narrative“. Er ist Professor für zeitgenössische Weltliteratur und Semiotik. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt u.a. die zeitgenössische Kultur, die individuelle und kollektive Erinnerungskultur, ihre Literarisierung sowie soziale und konkrete Räume, die Träger der Erinnerungskultur sind.

Dr. Zaal Andronikashvili ist Literaturwissenschaftler. Am Leibniz-Zentrum für Kultur- und Literaturforschung leitet er den Programmbereich Weltliteratur und das Projekt Literatur in Georgien „Zwischen kleiner Literatur und Weltliteratur“. Zudem ist er Professor an der Staatlichen Ilia-Universität in Tbilisi. In der georgischen und deutschen Presse publiziert er regelmäßig zu Themen der Kultur und Politik im postsowjetischen Raum.

Die Veranstaltung wird von Irina Bondas konsekutiv übersetzt.

Um an der Veranstaltung teilzunehmen, melden Sie sich bitte unter dem folgenden Link an:
https://us06web.zoom.us/meeting/register/tZIscu-grD4qGtKct_XpwAaxGVQrkDiEz_R6
Nach der Registrierung erhalten Sie eine Bestätigungs-E-Mail mit Informationen über die Teilnahme.

Die Veranstaltung wird live auf unserem YouTube-Kanal übertragen



23. November 2022, 20:00 MEZ

Staat ohne Bürger? Russland am Rande des Totalitarismus

ORT: Universität zu Köln, Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz
Kerpener Str. 30, 50937 Köln
und Zoom


Deutsche Sacharow Gesellschaft e.V.
Zweigstelle Köln/Bonn der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e.V.
Universität zu Köln
Lew Kopelew Forum


Der massive politische Druck hat die zivilgesellschaftlichen Strukturen in Russland schon vor dem 24. Februar stark geschwächt. Dennoch schien es, dass sich die russische Zivilgesellschaft unter großen Schwierigkeiten entwickelte: Immer mehr Menschen zeigten Engagement, soziale Aktivitäten und Bürgerinitiativen weiteten sich aus. Anfang 2022 gab es in Russland - trotz zunehmender Repression – immer noch Raum für ziviles Engagement.

Doch mit dem verbrecherischen Krieg gegen die Ukraine wurden auch noch die Reste dessen zunichtegemacht, was die demokratische Zivilgesellschaft 30 Jahre lang aufgebaut hatte.

Gibt es in Russland heute noch eine Zivilgesellschaft? Unter welchen Bedingungen kann sie künftig eine Chance haben, die Politik zu beeinflussen? Können basisdemokratische Initiativen in einem autoritären Staat überdauern? Wie kann die internationale Gemeinschaft die russische Zivilgesellschaft unterstützen und ihre Isolation verhindern?

Darüber diskutieren:

Ekaterina Schulmann, russische Politikwissenschaftlerin, Fellow an der Robert Bosch Academy in Berlin
Prof. Angelika Nußberger, Universität zu Köln, Direktorin der Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz

Die Diskussion findet am 23. November ab 20:00 Uhr im Lesesaal der Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz an der Universität zu Köln, Kerpener Str. 30, 50937 Köln, sowie online statt und wird simultan auf Deutsch und Russisch übersetzt.

Bitte melden Sie sich unter diesem Link an: https://forms.gle/Fwys7CJ97FjnLJv67
Ihr Kommen würde uns sehr freuen! 

Die Diskussion ist eine Kooperationsveranstaltung von der Deutschen Sacharow Gesellschaft e.V., der Zweigstelle Köln/Bonn der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e.V., der Universität zu Köln und des Lew Kopelew Forums.
 
Informationspartner: YouTube-Kanal „O strane i mire“ (Über Land und Welt)

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts „Dialoge in der Turbulenzzone“ statt, das vom Auswärtigen Amt unterstützt wird.

Präsenz und Online

Do., 24.11.22, 19.00 Uhr

Hungersnot in der Ukraine 1932-1933

Die verdrängte Geschichte eines Massenmordes.

In Zusammenarbeit mit FUTUR 3 und IOS Regensburg Leibniz Institut für Ost- und Südosteuropaforschung 

Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Guido Hausmann

Im November 2022 jährt sich zum 90. Mal eine der größten Tragödien der ukrainischen Geschichte – die große Hungersnot der Jahre 1932-1933. Die künstlich erzeugte und durch die stalinistische Politik der Kollektivierung verursachte Hungersnot kostete mindestens 4 Millionen Menschen das Leben und ging unter der Bezeichnung „Holodomor“ in die Geschichte ein. Bis heute streiten Historiker darüber, ob der Holodomor eine unbeabsichtigte Folge der Kollektivierung war,- oder ob Josef Stalin den Hunger gezielt als Waffe eingesetzt hat, um den Widerstand des ukrainischen Bauerntums gegen die Kollektivierung zu brechen.

Im Auftrag des sowjetischen Staates nahmen die Komsomolzen und Soldaten den Bauern alle Lebensmittel, inklusive Saatgut für den Frühling, weg. Es dauerte nicht lange bis der Hungertod ganze Familien und sogar ganze Dörfer ausgelöscht hat. Die wenigen aus dieser Zeit erhaltenen Bilder zeigen abgemagerte Kinder, Massengräber und geschwollene Leichen auf den Straßen. Um zu überleben sammelten die Betroffenen essbare Wurzeln im Wald, aßen Katzen, Hunde, Vögel und andere Kleintiere, die sie fangen konnten. Zahlreiche Fälle von Kannibalismus wurden bezeugt.

Heutzutage gibt es kaum eine ukrainische Familie, die keine Opfer des Holodomor zu beklagen hätte. Die gemeinsame Erinnerung an den Holodomor hatte eine enorme identitätsstiftende und integrative Bedeutung für die Ukrainer und spielte eine entscheidende Rolle beim Zerfall der Sowjetunion. Mit Parolen „Nie wieder Holodomor!“ gingen Hunderttausende Ukrainer 1991 zum Referendum und stimmten mit überwiegender Mehrheit für die Unabhängigkeit ihres Landes.

In Deutschland ist die Tragödie von Holodomor überraschend wenig bekannt. Was sind die Gründe dafür? Welche Parallele gibt es zur heutigen Zeit, in der Russland erneut droht - diesmal auf der internationalen Skala - Hunger als Waffe einzusetzen? Warum debattierte vor einigen Jahren der Deutsche Bundestag über die Anerkennung des Holodomor als Völkermord? Diese und andere Fragen beleuchtet in seinem Vortrag der Ukraine-Historiker und Vorsitzende der deutsch-ukrainischen Historikerkommission Prof. Dr. Guido Hausmann.


Prof. Dr. Guido Hausmann ist Leiter der Abteilung Geschichte am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung Regensburg (IOS) und Professor für Geschichte Ost- und Südosteuropas an der Universität Regensburg.

UKB Präsenzveranstaltung: 5,00 €; LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und ALG-II-Empfänger 2,50 €

Um an der Veranstaltung online teilzunehmen, melden Sie sich bitte unter dem folgenden Link an: https://us06web.zoom.us/meeting/register/tZcsfuGqqzkiHtcifpsMNZ4Qb-3tj_0xL0QZ
Nach der Registrierung erhalten Sie eine Bestätigungs-E-Mail mit Informationen über die Teilnahme.

Die Veranstaltung wird live auf unserem YouTube-Kanal übertragen



So., 30.10.22, 16.00 Uhr

Wo vielleicht das Leben wartet

Buchvorstellung und Diskussion mit der Autorin Gusel Jachina

Moderation: Katharina Heinrich, Journalistin und LKF-Beirat

Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats für Russlanddeutsche
am Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte
Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

Nur Präsenz

Das Buch: Jachina, Gusel: Wo vielleicht das Leben wartet. Übersetzt von: Helmut Ettinger, Aufbau Verlag, 2022.

Kasan 1923: Im Wolgagebiet herrscht große Hungersnot. Dejew, ein ehemaliger Soldat auf der Seite der Roten, soll fünfhundert elternlose Kinder mit einem Zug nach Samarkand schaffen, um sie vor dem sicheren Hungertod zu retten. Aber es fehlt an allem für den Transport: Proviant, Kleidung, Heizmaterial für die Lokomotive, Medikamente. Ein Roadmovie durch ein total zerrüttetes Land beginnt, in dem in weiten Teilen immer noch der Bürgerkrieg wütet. Dejew, der selbst ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt, scheut kein Wagnis und keine Gefahr, um die Kinder ins Land des Brotes und der Wunderbeere Weintraube zu bringen.

Eine ungeschminkte Auseinandersetzung mit einem düsteren Kapitel der Sowjetgeschichte und ein Roman der starken Emotionen.

»Jachinas Buch ist von tiefem Humanismus geprägt und von einem Respekt für die von den Protagonisten als fremd oder gar feindlich empfundenen Kulturen« ("Frankfurter Allgemeine Zeitung")

»Es [bleibt] der große Verdienst von Gusel Jachina, auch in diesem Roman wieder den Fokus auf wenig bekannte und dunkle Kapitel der sowjetischen Geschichte gelegt zu haben.« ("Deutschlandfunk Kultur")

Gusel Jachina, geboren 1977 in Kasan (Tatarstan), russische Autorin tatarischer Abstammung, studierte an der Kasaner Staatlichen Pädagogischen Hochschule Germanistik und Anglistik und absolvierte die Moskauer Filmhochschule. Ihr Roman “Suleika öffnet die Augen“ wurde in 31 Sprachen übersetzt, ihr zweiter Roman „Wolgakinder“ in 14 Sprachen. Ihr dritter Roman „Wo vielleicht das Leben wartet“ wird in 19 Sprachen erscheinen und ist wie alle ihre Bücher in Russland ein Bestseller. Gusel Jachina lebt mit ihrer Familie in Moskau.



Mi., 26.10.22, 19.00 Uhr

„Jeder Diktator verreckt!“

Gespräch mit dem russisch-schweizerischen Schriftsteller Michail Schischkin

Moderation: Thomas Roth,
Vorsitzender des Lew Kopelew Forum e.V., ehemaliger Tagesthemen-Moderator

Präsenz und Online

„Es tut weh, Russe zu sein. Ungeheure Verbrechen werden im Namen meines Volkes, meines Landes, in meinem Namen verübt. Man will seine Heimat lieben und stolz auf sie sein, aber wie kann man die Mutter lieben, wenn sie die eigenen und fremde Kinder auffrisst? Das tut Russland seit Jahrhunderten und kann nicht aufhören.

Das heutige Russland ist ein faschistischer Staat… …Dieser Krieg stellt einen moralischen und humanitären Bankrott der russischen Kultur dar“ – stellt Michail Schischkin in seinem Essay „Wann bekommt Russland seine Seele zurück“ fest. Der Essay wurde am 2.07.2022 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht.

Dabei hat Michail Schischkin – einer der wichtigsten modernen russischen Schriftsteller - die Katastrophe bereits 2019 in seinem zusammen mit dem Russland-Kenner und Mitgründer des Lew Kopelew Forums Fritz Pleitgen geschriebenen Buch „Frieden oder Krieg. Russland und der Westen - eine Annäherung“ kommen sehen und vor ihr gewarnt.

Hätte man den verbrecherischen Krieg Russlands gegen die Ukraine abwenden können? Warum protestieren die Russen nicht gegen den Krieg und gegen die Zwangsrekrutierung? Warum ist die russische Kultur machtlos gegen den Staat? Kann die Kultur die Gesellschaft verändern und mitgestalten oder ist ihre vermeintliche Rolle doch übertrieben? Im Rückblick auf sein Buch diskutiert Michail Schischkin über diese und andere Fragen mit dem langjährigen ARD-Korrespondenten in Russland Thomas Roth.

Michail Schischkin, geboren 1961 in Moskau, lebt seit 1995 in der Schweiz. Seine Bücher wurden in 35 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihm der Band „Tote Seelen, lebende Nasen. Eine Einführung in die russische Kulturgeschichte“.
Die Veranstaltung wird live auf unserem YouTube-Kanal übertragen


Do., 27.10.22, 19.00 Uhr

Dostojewskij: zwischen Nationalismus und Allmenschentum

Vortrag von Michail Schischkin

„Russland braucht keine Predigt (davon hat es genug gehört), keine Gebete (auch davon gab es genug), sondern das Erwachen eines Gefühls der Menschenwürde, die viele Jahrhunderte durch den Dreck gezogen wurde, des Rechts und des Gesetzes, nicht wie die Kirche es vorschreibt, sondern gemäß dem gesunden Menschenverstand und der Gerechtigkeit, und eine strenge Ausführung dieser Gesetze. Stattdessen bietet Russland den schrecklichen Anblick eines Landes, wo es nicht nur keinerlei Persönlichkeitsrechte gibt, keinerlei Garantien für Ehre und Eigentum, sondern nicht einmal eine polizeiliche Ordnung; es gibt nur einen riesigen Zusammenschluss von Dieben und Räubern.“

Für das Vorlesen dieses verbotenen Briefes von Wissarion Belinski vor einem Kreis junger Leute wurde Dostojewskij zum Tode verurteilt und am 22. Dezember 1849 vor das Erschießungskommando geführt, aber in letzter Minute begnadigt. So begann sein Leidensweg nach Sibirien und weiter zu seinen Romanen der Weltliteratur.

Von westeuropäischen Lesern zur Verkörperung der „geheimnisvollen russischen Seele“ stilisiert, von der russischen Propaganda als Ikone und Aushängeschild der „großen russischen Kultur“ missbraucht, von Ukrainern, Polen, Balten und anderen Osteuropäern, die das verhasste russische koloniale Joch gerade abzuschütteln versuchen, spöttisch als „Tolstojewskij“ bezeichnet – es gibt keinen anderen russischen Autor mit einem vergleichbaren Bekanntheitsgrad wie Fjodor Dostojewskij. Über das Leben und Nachleben von der Person Dostojewski und über das Phänomen seiner Popularität spricht der russisch-schweizerische Schriftsteller Michail Schischkin in seinem mehrfach ausgezeichneten und viel zitierten Vortrag, der vor knapp einem Jahr in der Schweiz präsentiert wurde.

Michail Schischkin, geboren 1961 in Moskau, lebt seit 1995 in der Schweiz. Seine Bücher wurden in 35 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihm der Band „Tote Seelen, lebende Nasen. Eine Einführung in die russische Kulturgeschichte“.

Die Veranstaltung wird live auf unserem YouTube-Kanal übertragen


URBÄNG! Festival für performative Künste

Eröffnung und Talk mit
Serhij Zhadan und Navid Kermani

Zwei Friedenspreisträger auf der URBÄNG!-Bühne

In ukrainischer und deutscher Sprache mit Konsekutivdolmetschen von Nadja Simon

URBÄNG! eröffnet mit einem Talk. Zwei Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels auf der Bühne zu haben ist etwas Besonderes. Denn die Zeiten sind besonders. Der Krieg in der Ukraine fordert uns dazu auf, unsere Welt neu zu denken. Was bedeutet der Einsatz für Frieden heute, und welche Rolle spielt die Literatur dabei? Wie lassen sich aus der gegenwärtigen Krise mit ihren existentiellen Bedrohungen Impulse für neue Aufbrüche in die Zukunft finden? Vielleicht finden sich im Dialog mehr Fragen als Antworten, aber einen Versuch ist es wert.



Präsenz und Online

Mi., 28.09.22, 19.00 Uhr

Putins Krieg
Wie die Menschen in der Ukraine für unsere Freiheit kämpfen

Buchvorstellung und Diskussion mit der Autorin und
ZDF-Korrespondentin in der Ukraine Katrin Eigendorf

Moderation: Thomas Roth,
Vorsitzender des Lew Kopelew Forum e.V., ehemaliger Tagesthemen-Moderator

Das Buch: Eigendorf, Katrin: Putins Krieg – Wie die Menschen in der Ukraine für unsere Freiheit kämpfen, S. Fischer Verlag, 2022.

Die bekannte ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf berichtet seit vielen Jahren regelmäßig aus der Ukraine. So auch während der dramatischen Tagen und Wochen nach dem 24. Februar 2022, als Wladimir Putin mit seinem grausamen Angriff auf die Ukraine den Krieg zurück nach Europa getragen hat. Angesichts der Bilder aus Mariupol, Charkiw und Kyiw ist auch Deutschland aufgewacht, nachdem es über viele Jahre Wladimir Putin verharmlost hat.

Katrin Eigendorf erzählt hier vom Krieg, den Putin mit aller Härte führt, vor allem gegen die Zivilbevölkerung. Von ihren Begegnungen mit Menschen, die von einem Tag auf den anderen alles verloren haben, von Familien, die zerrissen wurden, von Kindern, die ihre Kindheit verloren haben. Es sind Begegnungen, die immer wieder an die Schmerzgrenze gehen, auch für eine Reporterin.


Katrin Eigendorf hat den Beginn dieser Entwicklung bereits 2008 in Georgien erlebt, als der Kreml seine Truppen nach Tbilissi schickte. Und 2014 in Donezk, Luhansk und Mariupol, als die russische Armee nach der Krim auch den Osten der Ukraine angriff und Teile des Donbas besetzte. Kriege, die auch in Deutschland nicht ernst genug genommen wurden.

Putins Narrativ vom Krieg gegen eine faschistische Regierung in Kyiw, vom Eintreten für Russlands Sicherheit ist eine zynische Lüge. Sein Krieg zeigt überdies die ganze Schwäche eines autoritären Regimes. Ein System, das Kinder bombardiert und Menschen aushungert, das die Wahrheit nicht duldet, ist gescheitert. Noch nie war es Katrin Eigendorf wichtiger, vor Ort zu sein und zu zeigen, worum es in der Ukraine wirklich geht: um den Kampf eines Volkes für Freiheit und Demokratie – auch in Europa.


Katrin Eigendorf, geboren 1962, gehört zu den renommiertesten deutschen TV-ReporterInnen. Seit den 1990er Jahren ist sie Auslandskorrespondentin und berichtet für ZDFheute, heute-journal und auslandsjournal aus Krisenregionen. Seit 2018 ist sie Internationale Reporterin des ZDF mit den Schwerpunkten Ukraine, Russland, Afghanistan, Libanon, Irak und Türkei. 2021 wurde sie zur Journalistin des Jahres in der Kategorie »Reportage national« gewählt und mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus ausgezeichnet, 2022 wurde sie für den Grimme-Preis nominiert. Seit dem Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 war Katrin Eigendorf mehrere Wochen in der Ukraine und berichtete zeitweise täglich über die Situation der Menschen im Land. Katrin Eigendorf lebt in Berlin.

Nur ONLINE

Mo., 19.09.22, 19.00 Uhr

Die Frontlinie
Warum die Ukraine zum Schauplatz eines neuen
Ost-West-Konflikts wurde

In Zusammenarbeit mit IOS Regensburg Leibniz Institut für Ost- und Südosteuropaforschung

Online-Buchvorstellung und Diskussion mit Autor Serhii Plokhy (Harvard University), moderiert von Guido Hausmann (IOS).

In ukrainischer und deutscher Sprache mit Konsekutivdolmetschen von Nadja Simon

In «Die Frontlinie» analysiert der Historiker Serhii Plokhy die entscheidenden Entwicklungen in der Geschichte der Ukraine und ihrer Beziehung zu Russland und dem Westen. Russlands Angriffskrieg kommt nicht aus dem Nichts. Die Begründung des Krieges und das dahinterstehende Narrativ greifen auf jahrhundertealte Großmachtansprüche Russlands zurück, die es in der Vergangenheit immer wieder gestellt hat. In kenntnisreichen Essays zeigt er, wie viel umfassender sich der gegenwärtige Konflikt verstehen lässt, wenn man die historischen Wurzeln kennt und die Region in ihrer Vielschichtigkeit erfassen kann. Das ist so erhellend wie erschreckend.

Prof. Dr. Serhii Plokhy ist Mychajlo-Hruschewskyj-Professor für ukrainische Geschichte an der Harvard Universität und Direktor des Harvard Ukrainian Research Institute. Er ist Autor zahlreicher Bücher, darunter «The Last Empire», für das er den Lionel-Gelber-Preis gewonnen hat, und «Chernobyl», das mit dem Baillie-Gifford-Preis ausgezeichnet wurde. Er lebt in den USA.


Prof. Dr. Guido Hausmann ist Leiter der Abteilung Geschichte am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung Regensburg (IOS) und Professor für Geschichte Ost- und Südosteuropas an der Universität Regensburg.

Bild: Mstyslav Chernov (c) Associated Press

So., 12.06.22, 16.00 Uhr

„Die Gesichter des Krieges“

Ausstellungseröffnung und Diskussion mit dem Reporter des Associated Press Mstyslav Chernov

In Zusammenarbeit mit dem Generalkonsulat der Ukraine in Düsseldorf
und mit der Heinrich-Böll-Stiftung

Moderation: Georg Restle, Leiter des Politmagazins „Monitor“, LKF-Beirat
Mit Grußwort der Generalkonsulin der Ukraine in Düsseldorf Iryna Shum

Konsekutives Dolmetschen aus dem Ukrainischen ins Deutsche von Nadja Simon

WARNUNG! Die Bilder enthalten sensible Inhalte und können verstörend sein

Mstyslav Chernov und Yevhen Maloletka von Associated Press haben als letzte westliche Korrespondenten die belagerte Mariupol verlassen. Unter großem Risiko für ihr Leben haben sie zwei Wochen lang über das Leid der Menschen in der hart umkämpften Stadt berichtet. Die Bilder, die sie aus der zerbombten Geburtsklinik in Mariupol geschossen haben, gingen um die Welt, während die Namen von beiden Reportern auf der Todesliste der russischen Soldaten standen. „Wir haben aus dem Krankenhaus berichtet, als schon Bewaffnete in den Korridoren suchten. Chirurgen gaben uns weiße OP-Kittel, mit denen wir uns getarnt haben“ – erinnert Mstyslav Chernov in seinem Artikel in Associated Press. Seitdem Chernov und Maloletka mit Hilfe der ukrainischen Armee Mariupol verlassen haben, weiß keiner mehr genau, was in der Stadt passiert.

„Ohne uns Berichterstatter gäbe es keine Informationen. Das ist der Grund warum wir solche Risiken eingegangen sind, um der Welt zu zeigen, was wir mit angesehen haben. Und das ist der Grund, weshalb Russland uns wütend verfolgt. Nie zuvor hatte ich das Gefühl, dass es so wichtig ist, das Schweigen zu brechen“ – sagt Mstyslav Chernov.

Die Bilder von Mstyslav Chernov zeigen die gesamte Wucht des Krieges, die Agonie einer einst blühenden Stadt, den Schmerz und das unvorstellbare Leid der Menschen in Mariupol und in den anderen Städten der Ukraine. Sie sind ein wichtiges Zeugnis der Verbrechen gegen Menschlichkeit, aber gleichzeitig ein Appell an uns alle dringend zu handeln und die Ukraine und ihre Menschen bedingungslos und ohne Zögern mit militärischer und humanitärer Hilfe zu unterstützen.

Über das Entstehen der Bilder, das Leid der Menschen in Mariupol und über die Arbeit der Reporter unter extremen Bedingungen wird Mstyslav Chernov bei der Eröffnung seiner Ausstellung im Lew Kopelew Forum mit dem WDR-Journalisten Georg Restle diskutieren, der seit Beginn des Krieges ebenfalls aus der Ukraine berichtet.

Mstyslav Chernov (*1985) ist als ukrainischer Fotograf, Filmemacher, Kriegskorrespondent und Autor bekannt für seine Berichterstattung über die Revolution der Würde, Krieg im Donbass, Krieg in Syrien und im Irak. Er ist Reporter von Associated Press und Präsident der Ukrainian Association of Professional Photographers. Die Bilder von Chernov erschienen auf CNN, BBC, The New York Times, Washington Post usw. Sein journalistisches Werk wurde mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet.


Do., 9.06.22, 19.00 Uhr

"Mechanismen der Trauma-Übertragung.
Auswirkungen der aktuellen Kriegslage in der Ukraine auf die Gefühlserbschaften der Nachkommen von NS-Verfolgten."

Vortrag und Diskussion mit Dr. med. Peter Pogany-Wnendt

In Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Information und Beratung für NS-Verfolgte e.V. und AMCHA Deutschland e.V.

Der Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte e.V. lädt herzlich ein zum Vortrag von Dr. med. Peter Pogany-Wnendt mit Publikumsgespräch im Anschluss.

Politisch-geschichtliche Ereignisse lösen emotionale Reaktionen in den Einzelnen aus. Sie werden primär durch den Charakter des Ereignisses bestimmt. Sie werden aber auch von eigenen lebensgeschichtlichen Ereignissen beeinflusst. Schließlich werden Gefühlserbschaften aus den Erlebnissen der Vorfahren durch gegenwärtige Erfahrungen aktiviert. Der Vortrag geht der Frage nach, wie Traumata transgenerationell weitergegeben werden und welche Auswirkungen die aktuelle Kriegslage in der Ukraine auf die Gefühlserbschaften der Nachkommen von NS-Verfolgten haben kann.

Peter Pogany-Wnendt ist Arzt und Psychotherapeut in Köln und 1. Vorsitzender des Arbeitskreises für intergenerationelle Folgen des Holocausts, ehem. PAKH. In seiner Arbeit beschäftigt er sich seit Jahren mit intergenerationellen Folgen des Holocaust und Gefühlserbschaften.

Vor Ort und im Livestream.
Eintritt frei.
Anmeldung an: pysmenna@nsberatung.de
Registrierung zum Livestream
https://bit.ly/387bj6R

Gefördert durch Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW

Di., 24.05.22, 19.00 Uhr

„Der Heilige Doktor aus Münstereifel"

Benefizveranstaltung zur Unterstützung
des Janusz Korczak Rehabilitations-Instituts in Odessa, Ukraine

In Zusammenarbeit mit der Friedrich Joseph Haas Gesellschaft

Szenische Lesung und Gespräch mit dem Vorsitzenden der Haass-Gesellschaft Wilhelm Stein,und dem Autor Mark Zak

Es lesen Laurenz Leky, René Michaelsen und Katharina Quast.

Der in Münstereifel geborene und in Köln ausgebildete Arzt Friedrich Josef Haass (1780-1853) spielte im Leben Lew Kopelews eine besondere Rolle. Der deutsche Mediziner machte im zaristischen Russland eine glänzende Karriere und versorgte dort unentgeltlich über 25 Jahre lang Strafgefangene mit medizinischer und seelsorgerischer Hilfe, was ihm den Beinamen „der heilige Doktor“ einbrachte.

Lew Kopelew sah in Friedrich Josef Haass einen großen deutsch-russischen Humanisten. Er veröffentlichte 1984 seine Biographie unter dem Titel: Der heilige Doktor Fjodor Petrowitsch, Die Geschichte des Friedrich Joseph Haass, Bad Münstereifel 1780 – Moskau 1853.

Mark Zak hat über Friedrich Haass ein Theaterstück geschrieben (im Jussenhoven & Fischer Verlag erschienen). Das Stück setzt sich nicht nur mit dem Leben des "heiligen Doktors" auseinander, sondern zieht auch Parallelen zu Imperialismus und Diktatur im heutigen Russland."

Alle Erträge von dem Abend kommen der Janusz Korczak Rehabilitations-Institut für geistig oder mehrfach behinderte Kinder in Odessa zugute – einem der zahlreichen karitativen Projekte in Osteuropa, das die Friedrich Josef Haass Gesellschaft aus Bad Münstereifel im Sinne seines Namensgebers unterstützt.

Laurenz Leky studierte Schauspiel in Salzburg und Conflict Resolution in Bradford, GB, und arbeitete u.a. am Theater Osnabrück und dem Schauspiel Frankfurt. Seit 2016 leitet er das Theater im Bauturm, Köln.

René Michaelsen studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft und promovierte 2011 in Köln. Seit August 2016 ist er als Dramaturg am Theater im Bauturm beschäftigt.

Katharina Quast studierte Schauspiel in Frankfurt/Main. Nach Stationen an den Stadttheatern von Augsburg und Osnabrück ist sie seit 2011 Ensemblemitglied am Theater Heidelberg.

Wilhelm Stein ist Diplom Volkswirt und war als Geschäftsführer im Bereich der beruflichen Rehabilitation von Menschen mit Behinderung tätig. In dieser Funktion hat er karitative Projekte der Friedrich Joseph Haass Gesellschaft unterstützt. Seit Anfang 2020 ist er deren Vorsitzender.

Mark Zak ist Schauspieler und Autor. Er wurde in der heutigen Ukraine geboren und lebt seit 1974 in Köln.


Präsenz und Online

Mi., 18.05.22, 19.00 Uhr

„Revolutionär und Staatsgründer.
Józef Piłsudski – Eine Biografie“

Buchvorstellung und Gespräch
mit dem Autor Wolfgang Templin

Moderation: Dr. Diana Siebert, Historikerin und LKF-Beirat

Wolfgang Templin, Revolutionär und Staatsgründer. Józef Piłsudski. Eine Biografie, Ch. Links Verlag, Berlin 2022

Es war ein sozialistischer Berufsrevolutionär, der Polen 1918 nach mehr als 120 Jahren der Teilung zu einem eigenen Staat führte: Józef Piłsudski (1867-1935). Unter dem Zaren zeitweise nach Sibirien verbannt, kämpfte er im Ersten Weltkrieg mit eigenen Truppen für Polens Unabhängigkeit. In der neu gegründeten Republik herrschte er ab 1926 autokratisch. Heute gilt Piłsudski als einer der bedeutendsten europäischen Staatsmänner seiner Zeit. Doch insbesondere für Polens Nationalkatholiken bleibt er ein sperriger Held: der Religion gegenüber zu gleichgültig, zu sehr der Aufklärung verbunden, zu kosmopolitisch. Wolfgang Templin lässt Piłsudskis abenteuerliche Biografie lebendig werden. Zugleich erzählt er die tragische Geschichte eines Landes zwischen den Großmächten.

Wolfgang Templin (*1948) arbeitet als Publizist und in der politischen Erwachsenenbildung. In der DDR rief er mit anderen die Initiative Frieden und Menschenrechte ins Leben, für die er 1989 am Zentralen Runden Tisch saß. Später gehörte er zu den Mitbegründern von Bündnis 90. Von 2010 bis 2014 leitete er das Warschauer Auslandsbüro der Heinrich-Böll-Stiftung. Für seine Verdienste um die deutsch-polnische Verständigung wurde er in beiden Staaten mehrfach ausgezeichnet. Er veröffentlichte Bücher über die Geschichte und politische Entwicklungen in der Ukraine und Polen.


Präsenz und Online

Mi., 4.05.22, 19.00 Uhr

„Das Kupfermeer“

Buchvorstellung & Ausstellungseröffnung
mit der Autorin Bella Liebermann und dem Buchillustrator Dr. Viktor Kravets

Bernt Hahn liest aus dem Roman

Der Roman "Das Kupfermeer" entwirft ein breites Panorama russisch-jüdischen Lebens im 19. Jahrhundert: das jüdische "Schtetl", die endlosen Straßen in Russlands Schnee, das lebendige Moskau, der Hof eines jüdischen Zaddiks und die brutale Armee des Zaren Nikolaus I.

Vor diesem Hintergrund erzählt die Autorin das tragische Schicksal des Jungen Itzik, der als Kind entführt, zwangsrekrutiert und zum Opfer der unmenschlichen Politik des Zaren wurde. Diese dramatische Geschichte verbindet das Schicksal des Jungen mit den Geschehnissen der Zeit.

Bella Liebermann ist im Dreiländereck Russland-Ukraine-Weißrussland und später in Moldawien aufgewachsen und von Kindheit an mit der osteuropäischen jüdischen Kultur in Berührung gekommen. In ihrer Familie erlebte sie das jüdische Leben, geprägt vom Eindruck des Holocaust. Diese Erinnerungen, die dortige Musik, Landschaft sowie Lebens- und Denkweise der Menschen inspirieren sie als Schriftstellerin und Musikerin mit Ihrem Ensemble.

Dr. Viktor Kravets ist Literaturwissenschaftler und Künstler. Er studierte Slavistik in Kyjiw und war als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Schewtschenko-Literaturinstitut der Akademie der Wissenschaften der Ukraine und als Dozent an der Kyjiwer Mohyla-Akademie tätig. Seit 2005 lebt Kravets in Köln und unterrichtet Ukrainistik und russische Literaturwissenschaft an der Universität zu Köln. Er ist auch als Künstler und Buchillustrator tätig.

Das Buch: https://literaturhandlung.com/buecher/belletristik/20232/das-kupfermeer
© Bella Liebermann „Das Kupfermeer“


Präsenz und Online

Mi., 27.04.22, 19.00 Uhr

Gibt es eine Diskriminierung der Russischsprachigen in Deutschland seit Beginn des Ukraine-Kriegs?

Diskussionsrunde mit

Edwin Warkentin, Referent, Kulturreferat für Russlanddeutsche, Detmold

Medina Schaubert, Geschäftsführerin des Aussiedler-Vereins Vision e.V., Berlin

Oxana Evdokimova (angefragt), Korrespondentin Deutsche Welle, Berlin

Moderation: Dr. Felix Riefer, Politikwissenschaftler und LKF-Beirat
Katharina Heinrich, Osteuropahistorikerin und LKF-Beirat

Seit dem Anfang des Ukraine-Kriegs kommt es vermehrt zu Meldungen über Angriffe auf die russischsprachige Bevölkerung in Deutschland. So sei ein Russischstämmiger oder eine Russischstämmige angeblich wegen der russischen Herkunft aus dem Job entlassen worden, dann seien russischsprachige Kinder in der Schule verbal angegriffen worden. Was ist wahr an diesen Meldungen und wie zahlreich sind solche Vorfälle? Handelt es sich um Einzelfälle oder haben wir es mit einem neuen gesellschaftlichen Phänomen zu tun? Lassen sich diese Fälle überprüfen oder handelt es sich dabei um Desinformation, wie bereits 2016 im sog. „Fall Lisa“, bei dem unter den Russischsprachigen gezielt Ängste und Aggressionen geschürt wurden?

Mit über drei Millionen Einwohner stellen die Russlanddeutschen die absolute Mehrheit der russischsprachigen Bevölkerung in Deutschland dar. Während einige Russlanddeutsche nach dem Ausbruch des Krieges sich selbstlos mit Rat und Tat um die ukrainischen Geflüchteten in Deutschland kümmern, fahren die anderen mit russischen Fahnen und Kriegssymbolik in Autokorsos durch deutsche Städte und zeigen offen ihre Unterstützung für Putin und für den russischen Krieg in der Ukraine. Wie groß sind die beiden Gruppen und was bewegt sie? Wo liegen die Gründe für solch unterschiedliche Reaktionen auf den Ukraine-Krieg und was kann der deutsche Staat gegen die offene Unterstützung des genozidalen russischen Kriegs in der Ukraine auf den Straßen der deutschen Städte tun?

Darüber diskutieren wir mit Vertretern der Verbände und Organisationen der Russlanddeutschen in Deutschland und Journalisten, die die Situation mit der Diskriminierung und die Tendenzen innerhalb der Russlanddeutschen Gemeinde verfolgen und analysieren.

Edwin Warkentin, geboren 1981 in Temirtau, studierte Slavische Philologie, Geschichte Ost- und Südosteuropas und Politikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 2011 bis 2014 war er Referent des Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten im Bundesministerium des Innern. Zuletzt arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Bundestag, wo er zu außen- und europapolitischen Themen arbeitete und im Bereich der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik, der Beziehungen zum postsowjetischen Raum, der Minderheitenpolitik und Menschenrechte sowie der Kulturförderung nach § 96 Bundesvertriebenengesetzt tätig war.

Medina Schaubert, geboren 1986 in Kirovskij, Kasachstan kam im Jahre 1997 mit ihrer Familie nach Berlin. Seit 2013 engagiert sie sich ehrenamtlich für Russlanddeutsche in Berlin-Marzahn. Seit 2018 arbeitet sie als Geschäftsführerin des Aussiedler-Vereins Vision e.V. in Berlin.

Oxana Evdokimova wurde 1979 in Kartaly, Russland, geboren und studierte Journalistik in Jekaterinburg, Moskau sowie in Krems. Nach einem Volontariat bei der Deutschen Welle (DW) arbeitete sie in Moskau als Journalistin für die DW und den WDR und als TV-Producerin für ZDF und arte. Mit Peter Adler hat sie zwei Dokumentationen des Dreiteilers »Grenzwelten« (2009) für arte realisiert. Seit 2006 ist sie Korrespondentin im Hauptstadtstudio der DW und Autorin für öffentlich-rechtliche Hörfunk- und Fernsehsender. Sie lebt in Berlin.


Di., 19.04.22, 19.00 Uhr

Präsenz und Online

Krieg und Literatur

Vortrag und Vorstellung des Buchs „Literarische Formen der Geopolitik.
Raum – und Ordnungsmodellierung in der russischen und ukrainischen Gegenwartsliteratur“

mit dem Autor Dr. Oleksandr Zabirko
Moderation: Dr. Daria Khrushcheva, Slavistin und Kulturwissenschaftlerin

Zabirko, Oleksandr: Literarische Formen der Geopolitik. Raum- und Ordnungsmodellierung in der russischen
und ukrainischen Gegenwartsliteratur, Wissenschaftliche Schriften der WWU Münster, Reihe XII – Band 32, 2021

Der Krieg in der Ukraine hat weltweit Bestürzung ausgelöst und war für viele ein Schock. Doch bereits vor einigen Jahren schlugen Osteuropawissenschaftler und Slavisten Alarm: die imperialistischen Tendenzen und das Streben nach Weltmacht reiften in der russischen Gesellschaft seit mehr als zwei Jahrzehnten heran und manifestierten in einer radikalen Kriegsrhetorik, die nach 2014 massiv zunahm. Chauvinistische Ideologie und imperialistischer Größenwahn fanden ihren Ausdruck nirgendwo besser als in der russischen Publizistik und Literatur der letzten Jahre. Die staatlich kontrollierten Medien und die Werke moderner russischer Schriftsteller bahnten den Weg für den Krieg gegen die Ukraine und Europa.

Die Dissertationsschrift des ukrainischen Literaturwissenschaftlers Dr. Oleksandr Zabirko zeigt, wie literarische Raumkonstruktionen für die Verarbeitung und gedankliche Einordnung der politischen Transformationsprozesse sowie für die Erprobung neuer Identitätsmodelle in der Ukraine und in Russland instrumentalisiert wurden. Die Arbeit analysiert literarische Konstrukte wie "die russische Welt [russkij mir]", "die heilige Rus' [svjataja Rus']", "Neurussland [Novorossija]" und "Eurasien", die den politischen Diskurs der Ära Putin dominierten, und kontrastiert diese mit den Raummodellen von "Ostmitteleuropa" sowie der "Europäisierung" der Ukraine in den Schriften ukrainischer Literaten. Die in dieser Weise semantisierten Kulturräume determinieren maßgeblich die politische und kulturelle Selbstverortung der beiden ehemaligen Sowjetrepubliken. Die Arbeit geht im Weiteren der Frage nach, wie diese Selbstverortung in den Werken gegenwärtiger russischer und ukrainischer Prosa-Autoren wiederum auf die Nations- und Gemeinschaftsbilder, die Gesellschafts-Ideale sowie die Rechts- und Gerechtigkeitskonzepte einwirkt.

Über die Funktionsweise dieser Konzepte und über die Rolle von ideologischen Konstrukten und Propaganda im heutigen Krieg wird Dr. Oleksandr Zabirko mit Dr. Daria Khrushcheva (Seminar für Slavistik / Ruhr-Universität Bochum) diskutieren.

Dr. Oleksandr Zabirko ist Slavist und Literaturwissenschaftler. 2005 absolvierte er die Taras Ševčenko Pädagogische Universität Luhansk (Ukraine) und setzte sein Studium in Münster und in Bochum fort. 2020 promovierte er an der WWU Münster mit der Arbeit „Literarische Formen der Geopolitik: Raum- und Ordnungsmodellierung in der russischen und ukrainischen Gegenwartsliteratur“, die mehrere wissenschaftliche Auszeichnungen erhielt. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Konflikte und Kontakte im osteuropäischen Raum, sowie Konzepte und ideologische (Selbst)bilder und ihre Verarbeitung in den modernen Literaturen Osteuropas. Seit 2020 ist Dr. Oleksandr Zabirko wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Regensburg.

Di., 05.04.22, 19.00 Uhr

Russische Außenpolitik unter Putin

Welchen Einfluss haben russische Think Tanks auf die auswärtige Politikgestaltung des Kremls?

Buchvorstellung und Diskussion mit dem Autor Dr. Felix Riefer


Moderation: Dr. Andrej Umansky, Osteuropahistoriker und Rechtswissenschaftler

Dr. Felix Riefer untersucht in diesem Buch russische Denkfabriken, die am wahrscheinlichsten an der auswärtigen Politikgestaltung des Kremls beteiligt sind. Die einzelnen politisch-analytischen Forschungsinstitute und ihre jeweiligen Akteure werden in Fallstudien entlang der Machtvertikale in einem explorativen, qualitativ-induktiven Ansatz für den Zeitraum 2000–2018 analysiert. Die Bereiche der Außenpolitik sind in Russland Präsidialpolitik und werden entsprechend aus der Präsidialadministration bestimmt. Doch auch im Kreml wird vernommen, dass ohne eine moderne forschungsbasierte Analyse-Infrastruktur in der globalisierten, immer komplexeren Welt sich keine Politik mehr gestalten lässt. Moderne Staaten sind heute auf die Analyse-, Beratung-, aber auch Makler-, Advokaten- und Lobbytätigkeiten der Denkfabriken angewiesen. Welche Ideen werden dort produziert? Und was noch viel wichtiger ist: welchen Einfluss haben sie auf die Gestaltung der Politik des Kremls? Die Erkenntnisse aus dieser Forschungsarbeit werden im Anschluss an den Vortrag auf die aktuelle Situation angewendet und diskutiert.

Dr. Felix Riefer ist ein Bonner Politikwissenschaftler. Er studierte Politikwissenschaften, Regionalstudien Ost- und Mitteleuropas und Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln und an der Sciences Po – Paris School of International Affairs (PSIA). Schwerpunkte seiner Arbeit sind Russland, der postsowjetische Raum und die Forschung zu russlanddeutschen (Spät)-Aussiedlern. Dr. Riefer ist Beiratsmitglied des Lew Kopelew Forum e. V.. Er hat u.a. in der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb gearbeitet.

 

Präsenz und Online

Do., 17.03.22, 19.00 Uhr

Der Krieg in der Ukraine:
Zeitenwende für die europäische Politik?

Vortrag und Diskussion mit dem Osteuropaexperten Dr. phil. André Härtel

Moderation: Robert Baag, freier Journalist mit Osteuropa-Schwerpunkt

Der Überfall Russlands auf die Ukraine verändert Europa und die Welt. Zum ersten Mal seit 1945 tobt wieder ein großer Krieg in Europa, werden ukrainische Städte dem Erdboden gleich gemacht, Krankenhäuser bombardiert, Zivilisten getötet. Die Ukraine leistet einen beispiellosen, mutigen Widerstand gegen den Aggressor Russland und verteidigt in diesen Tagen ganz Europa.

Die Folgen dieser humanitären Katastrophe sind in der EU bereits jetzt deutlich spürbar. Millionen Ukrainer fliehen aus ihrer Heimat. Die Fluchtbewegung aus der Ukraine nach Europa droht die bisherigen Flüchtlingskrisen um ein Vielfaches zu übertreffen.

Dieser Krieg fordert die europäische Politik ganz besonders heraus und stellt die europäischen und deutschen Politiker vor viele, völlig neue Fragen. Als „Zeitenwende“ bezeichnete Bundeskanzler Olaf Scholz den Angriff Russlands und kündigte zugleich eine gravierende Kurskorrektur der deutschen Politik an. Doch werden alle jetzt von der EU beschlossenen Sanktionen wirklich umgesetzt? Kommen die angekündigten Waffenlieferungen für die Ukraine nicht zu spät? Sollten die Staaten des Westens die Ukraine nicht doch stärker militärisch unterstützen und die Ukraine vor allem vor russischen Luftangriffen schützen? Wie ernst gemeint sind die Drohungen Wladimir Putins, bei einer weiteren „Einmischung des Westens“ auch mit einem Atomschlag gegen die USA und Europa zu reagieren? Können Europa und die euroatlantischen Verbündeten sich im Fall eines drohenden Atomkriegs überhaupt verteidigen? Was kann man gegenwärtig Putins Aggression noch entgegensetzen? Sind die internationalen Sicherheitsstrukturen, wie z.B. die UNO oder die OSZE noch ausreichend funktionsfähig oder, wie es den Anschein haben könnte, letzten Endes ohnmächtig?

Über diese und sich daraus ergebende weitere aktuelle Fragen diskutieren wir mit dem Experten für die Ukraine und europäische Sicherheitsordnung, Dr. phil. André Härtel.


Dr. Phil. André Härtel ist Politikwissenschaftler und Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Wissenschaft und Politik. Schwerpunkte seiner Forschung sind die ukrainische Innen- und Außenpolitik, die europäische Nachbarschafts- und deutsche Außenpolitik im postsowjetischen Raum, internationale Organisationen (insb. OSZE, Europarat), europäische Sicherheitsordnung. In den Jahren 2012-2015 war André Härtel politischer Berater im Direktorat für Politische Planung des Europarats in Straßburg, in 2015-2020 – Fachlektor für Deutschland und Europastudien des DAAD an der Kiewer Nationalen Mohyla-Akademie.

UKB Präsenzveranstaltung: 5,00 €; LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und ALG-II-Empfänger 2,50 €

Es gilt die 2G Plus Regel. Um eine Anmeldung für die Präsenzveranstaltung
unter info@kopelew-forum.de oder unter 0221 257 67 67 wird gebeten.

Um an der Veranstaltung online teilzunehmen, registrieren Sie sich bitte unter dem folgenden Link: https://us06web.zoom.us/meeting/register/tZAudeCvqDIjH9VkcI8cQvBxE9SoeiPycbny

Nach der Registrierung erhalten Sie eine Bestätigungs-E-Mail mit Informationen über die Teilnahme am Meeting.

Die Veranstaltung wird live auf unserem YouTube-Kanal übertragen



Präsenz und Online

Do., 10.03.22, 19.00 Uhr

Bernt Hahn liest „Die Dämonen“
von Fjodor Dostojewskij

Teil 2

(in anderer Übersetzung „Böse Geister“)

In Zusammenarbeit mit M. Lengfeld‘sche Buchhandlung, Köln

Beschrieben wird eine Generation, die auf der Schwelle zu Industrialisierung und Moderne ihre Wertebindung verloren hat und entwurzelt nach neuen Orientierungen sucht. Religion, hergebrachte Sitten und Moral bieten keine stabilen Antworten. Taumelnd und in teils hektischer Aggressivität suchen die Protagonisten Halt bei fragwürdigen Konzepten und Ideologien, deren Einfluss bis in unsere Tage reicht. Der Roman ist als Warnung unter dem Eindruck mörderischer Umtriebe anarchistischer Zirkel geschrieben, aus deren Dunstkreis der berüchtigte „Katechismus des Revolutionärs“ stammt, der seinerseits Inspiration für die Aktivitäten der RAF gewesen ist. Nicht zuletzt wird dieser Tage in den Vereinigten Staaten von Amerika im Hinblick auf die Vorkommnisse um den vergangenen Präsidentschaftswahlkampf und die Besetzung des Kapitols explizit auf Dostojewskijs „Die Dämonen“ Bezug genommen.

Fjodor Michajlowitch Dostojewskij wird am 11. November 1821 als Sohn eines Arztes in Moskau geboren. 1837 geht er nach St. Petersburg und absolviert eine Ingenieurschule. Nach ersten Veröffentlichungen wird er 1849 wegen Verlesung eines angeblich staatsfeindlichen Briefes zum Tode verurteilt. Die darauf erfolgte Scheinhinrichtung wird zur lebensbestimmenden Erschütterung. Zu vier Jahren Zwangsarbeit und vier Jahren Militärdienst in Sibirien “begnadigt“, darf er 1859 nach St. Petersburg zurückkehren. 1873 entstehen „Die Dämonen“. Darauf folgen u.A. Der Jüngling (1875) und Die Brüder Karamazov (1881), ein Riesenwerk, geschaffen nicht nur „unter der Geißel seiner Krankheit (Epilepsie) sondern auch unter den Stockschlägen von erniedrigenden Finanznöten, die ihn zwangen, mit unnatürlicher Schnelligkeit zu arbeiten“ (Thomas Mann). Fjodor Dostojewskij stirbt am 09. Februar 1881 und wird drei Tage später unter der Anteilnahme von mehreren zehntausend Menschen auf dem Tichwiner Friedhof des Alexander-Newski-Klosters in St. Petersburg beigesetzt.


Bernt Hahn ist freiberuflicher Schauspieler und Sprecher. Neben seinen zahlreichen Hörbüchern mit Texten von u.a. Alexander Puschkin, Joseph Roth, M. Gandhi und Bruno Schulz hat er „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ von Marcel Proust und „Jahrestage“ von Uwe Johnson in öffentlichen Lesungen vollständig vorgetragen.


Das Buch: https://www.fischerverlage.de/buch/fjodor-dostojewskij-boese-geister-9783596907311

© Fjodor M. Dostojewskij "Böse Geister " (Übersetzung: Swetlana Geier).

Leserechte mit freundlicher Genehmigung der S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main.

Die Lesungen finden in einem Drei-Wochen-Zyklus statt


Um eine verbindliche Anmeldung für die Präsenzveranstaltung wird bis zum 10.03.22 unter info@kopelew-forum.de oder telefonisch unter 0221 257 67 67 gebeten. Es gilt die 2G Plus Regel.


UKB Präsenzveranstaltung: 5,- € / 2,5 € LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und ALG-II-Empfänger

Um an der Veranstaltung online teilzunehmen, melden Sie sich bitte unter dem folgenden Link an (einmalige Anmeldung für alle Lesungen):
https://us06web.zoom.us/meeting/register/tZItf-qvqjkjGdZNh_QZUVq3X3ENjkijKRXW

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Die Veranstaltung wird live auf unserem YouTube-Kanal übertragen


Di., 22.02.22, 19.00 Uhr

Russland - Ukraine:
Krieg oder Ausweg aus der Krise?

Online-Diskussion mit dem MdB und Diplomaten

Alexander Graf Lambsdorff, Autorin, Slawistin und Russlandexpertin
Katja Gloger, Politikwissenschaftler und Osteuropa-Experten
Dr. Andreas Umland


Moderation: Thomas Roth, Vorsitzender des Lew Kopelew Forum e.V., ehemaliger Tagesthemen-Moderator

Eine Streitmacht von über 100.000 russischen Soldaten mit schwerem Gerät, zum Teil über mehrere tausend Kilometer aus dem russischen Fernen Osten herangebracht und rund um die Ukraine in Grenznähe gruppiert. Eine deutlich verschärfte politische Rhetorik in Richtung Westen, die an sowjetische Zeiten erinnert. Und schließlich die politische Forderung von Präsident Putin, Europa und die NATO auf die Verhältnisse der ersten Hälfte der 1990er Jahre zurückzuführen: All das hat inzwischen zu einer Weltkrise geführt, in die nun sogar China eingeschaltet ist. Die Angst vor einem Krieg wächst nicht nur in der Ukraine, sondern auch in den baltischen Staaten und in Europa.


Warum entstand diese Krise jetzt? Worin besteht Putins Absicht, was ist seine Agenda? Glaubt er, dass erneut ein militärischer Konflikt wie 2014 die Annexion der Krim noch einmal begrenzt geführt werden kann? Welche Antwort hat der Westen und die NATO auf diese Krise oder welche sollte sie haben?


Darüber diskutieren drei Persönlichkeiten, die sich seit vielen Jahren mit diesen Fragen und ganz besonders mit Russland und der Ukraine beschäftigen.


Alexander Graf Lambsdorff, Abgeordneter des Bundestages für die FDP, davor Abgeordneter des Europaparlaments und Diplomat.

Katja Gloger, Slawistin, Autorin und Publizistin, langjährige Korrespondentin des „stern“ in Moskau und Washington. Zahlreiche Publikationen zu Russland, deutsch-russischer Geschichte und zu Präsident Putin.

Dr. Dr. Andreas Umland, Historiker und Politikwissenschaftler, promoviert an der FU Berlin und Uni Cambridge, Lehr- und Forschungsaufenthalte in Oxford, Stanford, Jekaterinburg, Harvard, Eichstätt und Kiew. Z.Zt. Analytiker am Stockholmer Zentrum für Osteuropastudien.



DIE VERANSTALTUNG FINDET ONLINE STATT
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Die Veranstaltung wird live auf unserem YouTube-Kanal übertragen


Präsenz und Online

Do., 17.02.22, 19.00 Uhr
Eröffnung einer neuen Literaturreihe

Bernt Hahn liest „Die Dämonen“
von Fjodor Dostojewskij

(in anderer Übersetzung „Böse Geister“)

In Zusammenarbeit mit M. Lengfeld‘sche Buchhandlung, Köln

Einführung: Prof. Dr. Christoph Garstka
Vorsitzender der Deutschen Dostojewskij Gesellschaft e.V.

Beschrieben wird eine Generation, die auf der Schwelle zu Industrialisierung und Moderne ihre Wertebindung verloren hat und entwurzelt nach neuen Orientierungen sucht. Religion, hergebrachte Sitten und Moral bieten keine stabilen Antworten. Taumelnd und in teils hektischer Aggressivität suchen die Protagonisten Halt bei fragwürdigen Konzepten und Ideologien, deren Einfluss bis in unsere Tage reicht. Der Roman ist als Warnung unter dem Eindruck mörderischer Umtriebe anarchistischer Zirkel geschrieben, aus deren Dunstkreis der berüchtigte „Katechismus des Revolutionärs“ stammt, der seinerseits Inspiration für die Aktivitäten der RAF gewesen ist. Nicht zuletzt wird dieser Tage in den Vereinigten Staaten von Amerika im Hinblick auf die Vorkommnisse um den vergangenen Präsidentschaftswahlkampf und die Besetzung des Kapitols explizit auf Dostojewskijs „Die Dämonen“ Bezug genommen.

Zu den grenzenlosen Bewunderern Dostojewskijs gehören u.a. Friedrich Nietzsche, für den er der „tiefste Psychologe der Weltliteratur“ ist, Thomas Mann, der dem Buch unerhörte Neuheit und Kühnheit attestiert, und Albert Camus, der die „Dämonen“ zu einem prophetischen Text erklärt, er gehöre zu den vier oder fünf Werken, die er über alles stelle. Camus hat den Roman 1959, in Reaktion auf stalinistisch orientierte Strömungen der Linken in Frankreich, unter dem Titel „Die Besessenen“ für die Bühne adaptiert.

Fjodor Michajlowitch Dostojewskij wird am 11. November 1821 als Sohn eines Arztes in Moskau geboren. 1837 geht er nach St. Petersburg und absolviert eine Ingenieurschule. Nach ersten Veröffentlichungen wird er 1849 wegen Verlesung eines angeblich staatsfeindlichen Briefes zum Tode verurteilt. Die darauf erfolgte Scheinhinrichtung wird zur lebensbestimmenden Erschütterung. Zu vier Jahren Zwangsarbeit und vier Jahren Militärdienst in Sibirien “begnadigt“, darf er 1859 nach St. Petersburg zurückkehren. 1873 entstehen „Die Dämonen“. Darauf folgen u.A. Der Jüngling (1875) und Die Brüder Karamazov (1881), ein Riesenwerk, geschaffen nicht nur „unter der Geißel seiner Krankheit (Epilepsie) sondern auch unter den Stockschlägen von erniedrigenden Finanznöten, die ihn zwangen, mit unnatürlicher Schnelligkeit zu arbeiten“ (Thomas Mann). Fjodor Dostojewskij stirbt am 09. Februar 1881 und wird drei Tage später unter der Anteilnahme von mehreren zehntausend Menschen auf dem Tichwiner Friedhof des Alexander-Newski-Klosters in St. Petersburg beigesetzt.


Bernt Hahn ist freiberuflicher Schauspieler und Sprecher. Neben seinen zahlreichen Hörbüchern mit Texten von u.a. Alexander Puschkin, Joseph Roth, M. Gandhi und Bruno Schulz hat er „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ von Marcel Proust und „Jahrestage“ von Uwe Johnson in öffentlichen Lesungen vollständig vorgetragen.


Prof. Dr. Cristoph Garstka ist Slavist und Germanist. Seit 2016 ist er Professor für „Russische Kultur“ am Seminar für Slavistik / Lotman-Institut der Ruhr-Universität Bochum. Seine Forschungsinteressen umfassen Kulturgeschichte Russlands und der Sowjetunion, russisch-polnische Beziehungen in Geschichte und Kunst, Politik und Dichtung in Russland und das Leben und Werk von F.M. Dostojewskij. Christoph Garstka ist Vorsitzender der Deutschen Dostojewskij-Gesellschaft (http://www.dostojewskij-gesellschaft.de/)

Das Buch: https://www.fischerverlage.de/buch/fjodor-dostojewskij-boese-geister-9783596907311
© Fjodor M. Dostojewskij "Böse Geister " (Übersetzung: Swetlana Geier).
Leserechte mit freundlicher Genehmigung der S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main.

Die Lesungen werden in einem Drei-Wochen-Zyklus stattfinden

So., 30.01.22, 16.00 Uhr

PRÄSENZ UND ONLINE

„Putin unter Druck setzen!“

Vortrag und Gespräch mit dem Stabschef und Vertrauten von Alexej Nawalny

Leonid Wolkow

In Zusammenarbeit mit Freies Russland NRW e.V.

Moderation: Robert Baag, freier Journalist mit Osteuropa-Schwerpunkt
Konsekutives Dolmetschen ins Deutsche von Erika Rubinstein

Die Verhaftung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny vor einem Jahr in Moskau markierte den Anfang einer beispiellosen Welle von Repressalien und Unterdrückungsmaßnahmen gegen die Zivilgesellschaft in Russland. Oppositionelle Politiker und Andersdenkende werden verhaftet, regimekritische NGOs, darunter international anerkannte und renommierte wie Memorial, werden zwangsaufgelöst. Die Zerschlagung von zivilgesellschaftlichen Strukturen entspricht im Inneren der aggressiven Außenpolitik Russlands und den zahlreichen Kriegen und Konflikten, die Russland im postsowjetischen Raum führt – in der Ukraine, in Belarus, und neulich in Kasachstan.

Nach Nawalnys Verhaftung wurden seine Büros und Stiftungen - der Fonds zur Bekämpfung von Korruption (FBK) und der Fonds zum Schutz der Bürgerrechte - als extremistische Organisationen eingestuft und verboten. Leonid Wolkow, der Nawalny-Büros in den Regionen leitete und sein Vertrauter bei den Präsidentschaftswahlen 2018 war (im Zuge dieser Wahlkampagne wurde Wolkow fünf Mal verhaftet und verbrachte insgesamt 95 Tage in Haft) lebt nun im Exil.

„Man muss Putin unter Druck setzen, damit er Nawalny und andere politische Gefangene wieder freilässt, und damit er zum politischen Dialog mit der Zivilgesellschaft zurückkehrt, statt zu Repressionen zu greifen. Und das geht, indem man gezielte personenbezogene Sanktionen wegen Geldern verhängt, die dem russischen Steuerzahler gestohlen wurden… Von dieser Position aus muss man mit ihm sprechen, eben aus einer Position der Stärke heraus. Dies ist, was Europa, die USA und Großbritannien jetzt tun können, um Putin tatsächlich aufzuhalten“, - sagte Leonid Wolkow in einem Interview mit der Deutschen Welle am 05.01.2021.

Mit Leonid Wolkow sprechen wir über die Lage der Zivilgesellschaft in Russland, über Alexej Nawalny, die Bedrohung des Putinschen Regimes für Russland und für die Welt, sowie darüber, was man in Deutschland und Europa für die Unterstützung der russischen Zivilgesellschaft tun kann.

Leonid Wolkow ist ein russischer Oppositionspolitiker und IT-Spezialist. Er hat zahlreiche Proteste und Wahlkampagnen organisiert. 2013 leitete er Alexej Nawalnys Wahlkampfzentrale bei der Bürgermeisterwahl in Moskau, 2017-2018 organisierte er seine Wahlkampagne bei den Präsidentschaftswahlen in Russland. Seit 2019 lebt er im Exil.

Mi., 26.01.22, 19.00 Uhr

NUR ONLINE

Wieder "Volksfeinde":
Warum wollen die russischen Behörden
Memorial beseitigen?

Filmvorführung und Gespräch mit der Mitbegründerin von Memorial Irina Scherbakowa

Mit dem Vorwort des Friedendnobelpreisträgers Dmitrij Muratov

Eine Dokumentation auf Russisch mit deutschen Untertiteln und anschließende Diskussion

Moderation: Maria Birger, Historikerin und LKF-Beirat


Memorial ist die älteste Menschenrechtsorganisation Russlands, die zu einem Symbol der Zivilgesellschaft geworden ist. Zurzeit wird die Organisation massiv unter Druck gesetzt: Zwei der wichtigsten Verbände sind vom Verbot bedroht – Memorial International und das Menschenrechtszentrum Memorial. Beiden Organisationen wird vorgeworfen, gegen das „Agenten-Gesetz“ verstoßen zu haben; das Menschenrechtszentrum wird darüber hinaus der Unterstützung von Terrorismus und Extremismus bezichtigt. Gerichte haben ein Verbot ausgesprochen, die Urteile sind aber noch nicht rechtskräftig.

Der Film „Säuberung der Erinnerung“ von Konstantin Goldenzweig wurde gedreht im Auftrag des Fernsehsenders "Dozhd", eines der letzten unabhängigen Medien in Russland. "Dozhd" hat mit jenen gesprochen, die ein paar Jahre vor dem Zusammenbruch der UdSSR zu der Bewegung gehörten, aus der Memorial hervorging. Wie hat eine kleine Gruppe von Dissidenten verbotene Erinnerungen an den Gulag gesammelt und aufbewahrt? Und was wird nun aus der Datenbank der Erschossenen und Verfolgten in der UdSSR, wenn die Organisation aufgelöst wird?

Der Film wird mit einem Vorwort des Friedensnobelpreisträgers Dmitrij Muratov eingeleitet. Im Anschluss findet eine Diskussion mit der Menschenrechtlerin und Mitbegründerin von Memorial Irina Scherbakowa statt.

Irina Scherbakowa ist eine russische Germanistin und Kulturwissenschaftlerin. Ihre Forschungsgebiete umfassen Oral History, Totalitarismus, Stalinismus, Gulag und sowjetische Speziallager auf deutschem Boden nach 1945, Fragen des kulturellen Gedächtnisses in Russland und der Erinnerungspolitik. Irina Scherbakowa ist Mitglied des internationalen Beirats der Stiftung Topographie des Terrors in Berlin, der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste und Vorstandsmitglied der Marion-Dönhoff-Stiftung.

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