Veranstaltungen 2006
 

Donnerstag, 26. Januar 2006, 19.00 Uhr

 

Buchvorstellung mit Gespräch

 

Gerd Koenen
Der Russland-Komplex.
Die Deutschen und der Osten 1900 – 1945

Verlag C. H. Beck, München 2005

Moderation: Dr. Gasan Gusejnov, Kulturwissenschaftler, Journalist, DW-WORLD.de, Universität Bonn

Gerd Koenen ist Historiker und freier Publizist. Neben seinen jüngsten Büchern zur Neuen Linken („Das rote Jahrzehnt“ und „Vesper, Ensslin, Baader“) hat er in den neunziger Jahren eine Reihe von Arbeiten zur Geschichte des Kommunismus publiziert (wie „Die großen Gesänge“ und „Utopie der Säuberungen“). Von 1993 bis 1997 war Koenen Mitarbeiter Lew Kopelews am Wuppertaler Projekt der „West-östlichen Spiegelungen“. Daraus entstand ein Sammelband: Gerd Koenen/Lew Kopelew (Hrsg.): Deutschland und die russische Revolution 1917-1924 (München 1998).


„Seit dem Mittelalter hat der „Osten“ die Phantasie der Deutschen entzündet. Besonders das aufsteigende Russische Reich galt mal als natürliches Betätigungsfeld und entscheidender Rückhalt, mal als elementare Bedrohung. Ende des 19. Jahrhunderts und in der Epoche der beiden Weltkriege gewann dieser Russland-Komplex für Deutschland in seiner Auseinandersetzung mit dem Westen existenzielle Bedeutung“... (Gerd Koenen).

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber

Dienstag, 31. Januar 2006, 19.00 Uhr

 

Buchvorstellung mit Gespräch

 

„Der heilige Doktor“
Friedrich Joseph Haass – Leben und Wirken

Dietrich M. Mathias,

Übersetzer und Herausgeber des Buches:
Meine Reise zu den
Alexanderquellen in den Jahren 1809 und 1810.
Dr. F. J. Haass als Arzt und Naturforscher
im nördlichen Kaukasus
, Shaker-Verlag, Aachen 2005,

im Gespräch mit Herrn Prälat Dr. Helmut Moll, Köln.

Dr. Friedrich Joseph Haass wurde 1780 in Münstereifel geboren. Nach seinen medizinischen, naturwissenschaftlichen und philosophischen Studien in Köln, Jena, Göttingen und Wien, wirkte Haass fast 50 Jahre als Arzt in Moskau. Noch heute ist er in Russland gut bekannt und wird als Wohltäter der Armen sowie der nach Sibirien verbannten Strafgefangenen verehrt. Durch unermüdlichen Einsatz und unerschrockenes Auftreten gelang es ihm als Mitglied des Fürsorgekomitees für Gefangene, die medizinische Versorgung und Situation der Strafgefangenen, besonders auf dem langen Marsch nach Sibirien, zu verbessern. In Deutschland sind Leben und Wirken von Haass erst in jüngerer Zeit durch das Buch von Lew Kopelew: „Der heilige Doktor Fjodor Petrowitsch“ bekannt geworden.

Haass’ wissenschaftliche Arbeiten auf medizinischem und anderen Gebieten sind weniger bekannt geworden. Sein umfangreichstes, in französischer Sprache verfasstes Werk, die Abhandlung über die Alexanderquellen, wurde bis 2005 weder ins Russische noch ins Deutsche übersetzt, was besonders von den Medizinhistorikern beider Länder vielfach bedauert wurde.

Haass berichtete hier über seinen zweimaligen Aufenthalt im nördlichen, erst seit Kurzem russischen Kaukasus, wo er sich nach schwerer Erkrankung erholen wollte. Im Mittelpunkt seines Interesses standen zunächst die Analyse der bekannten Mineralquellen und die Suche nach unbekannten. Die von ihm entdeckten Quellen benannte er nach dem herrschenden Zaren Alexander I.

Seine Gedanken über den Schutz von Landschaft und Wald nehmen sich höchst aktuell aus. Dietrich M. Mathias, Jahrgang 1940, ist Diözesanrichter a.D. und besitzt Lizenziat im Kirchenrecht.

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber

 

 

Donnerstag, 09. Februar 2006, 19.00 Uhr

 

Lesung, Vortrag, Musik

 

Nimm mich unter Deine Flügel

Ilana Shmueli - Paul Celan


Mitwirkende: Barbara Dommer - Lesung;
Helmut Braun – Lesung, Moderation;
Igor Kirillov - Klavier

Ilana Shmueli und Paul Celan, beide sind zwischen den Weltkriegen in Czernowitz in der Bukowina geboren und begegneten sich dort in ihrer Jugend. Dieser legendäre Ort vielfältiger Kultur, der einen enormen Aufschwung am Ende der k.u.k.-Monarchie erlebte und noch unter der rumänischen Herrschaft nach 1918 davon profitierte, wurde in dieser Gestalt mit der Ermordung und Vertreibung seiner jüdischen Bewohner während des zweiten Weltkrieges sowie durch die Zuteilung nach 1945 an die Sowjetunion vernichtet. Aber die einmalige Atmosphäre aus der Blütezeit von Czernowitz wurde in zahlreichen literarischen deutschsprachigen Werken wiedergegeben und festgehalten.

Während sich Paul Celan nach Umwegen 1948 in Paris niederließ, flüchtete Ilana Shmueli, die das Ghetto in Transnistrien überlebte, 1944 nach Palästina. Sie studierte und arbeitete als Jugendtherapeutin, später als Übersetzerin und Dichterin in Jerusalem, wo sie bis heute lebt. 21 Jahre später, 1965 in Paris, sah sie Paul Celan wieder. Seine einzige Reise nach Israel 1969 und das Zusammensein dort mit ihr waren der Auftakt einer intensiven Beziehung, die sich in dem umfangreichen Briefwechsel von Oktober 1969 bis April 1970 zu einem „poetischen Protokoll“ verdichtete.

Im Jahr 2004 erschien dieser Briefwechsel im Suhrkamp Verlag, Frankfurt/Main. Außerdem liegen von Ilana Shmueli publizierte Erinnerungen unter dem Titel „Sag, dass Jerusalem ist“ vor.

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber

 

 

Montag, 13. März 2006, 19.00 Uhr

 

Podiumsgespräch

Die Ukraine vor den Parlamentswahlen

Mitveranstalter: Stiftung für polnisch-ukrainische Zusammenarbeit PAUCI.


Podiumsteilnehmer:
Iryna Bekeschkina (Stiftung „Demokratische Initiative“, Kiew; Soziologin und Meinungsforscherin)
Wachtang Kipiani (Fernsehkanal „1+1“, Kiew)
Vitali Portnikow (Radio Free Europe, Moskau)

Moderation: Prof. Dr. Gerhard Simon

Nach dem glanzvollen Sieg der friedlichen Revolution in der Ukraine ist das erste Jahr der Präsidentschaft Juschtschenkos ein Jahr der Ernüchterung gewesen. Erfolge stehen neben Misserfolgen und enttäuschten Erwartungen. Seit dem Zerwürfnis zwischen dem Präsidenten und seiner ehemaligen Mitstreiterin Julia Timoschenko ist die politische Lage unbeständig. Die Umfragewerte für die „Partei der Regionen“ des Ex-Premiers Janukowitsch – Erzrivale von Juschtschenko während der Orangen Revolution – steigen, und die Partei hat gute Aussichten, die stärkste Fraktion im neuen Parlament zu werden. Zugleich bleibt die Ukraine auf Demokratiekurs, das Zeitfenster für mehr Demokratie hat sich nicht geschlossen.

Über die politische Lage vor den ukrainischen Parlamentswahlen und darüber, welchen Einfluss die Ergebnisse auf die Erneuerung des Landes haben können, möchten wir mit unseren ukrainischen Gästen diskutieren.

Veranstaltung in deutscher und ukrainischer Sprache. Übersetzung: Nadja Simon

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber



Mittwoch, 29. März 2006, 19.00 Uhr


Ausstellungseröffnung


Begegnung mit Theodor Herzen

Ein Künstler deutscher Herkunft im fernen Kirgistan
(*1935 Kirgistan – † 2003 Hürth/Köln)

Eröffnung und Einführung:
Dr. Alfred Eisfeld, Göttingen, Historiker

Grußwort eines diplomatischen Vertreters der Kirgisischen Republik in Deutschland

Musikalische Umrahmung

Herzens Vorfahren stammen aus Deutschland. Im 18. Jahrhundert wanderten sie in das Russland Katharinas II. aus und wurden dort ansässig. Im Zuge sowjetischer Kollektivierungsmaßnahmen verschlug es seine Eltern Ende der 20er Jahre nach Kirgistan. Dort wurde er 1935 geboren. Er wuchs im Talas-Tal auf, wo es bereits seit 1882 eine deutsche Siedlung gab.

Leben und Schaffen Theodor Herzens sind daher eng mit Kirgistan verbunden. Als Motive für seine Bilder bevorzugte er Landschaften, Portraits und Stillleben und hielt in Pastellbildern, Aquarellen und Zeichnungen das Leben in Kirgistan fest. Er war ein begnadeter Illustrator und im großen Leserkreis bekannt durch seine Zeichnungen zu Tschingis Ajtmatows Bestseller „Djamilja“. Weitere Höhepunkte im Lebenswerk Theodor Herzens sind die Illustrationen zum kirgisischen Nationalepos „Manas“ und zum deutschen Nibelungenlied.

1998 ist er zum ordentlichen Mitglied der Akademie der Künste der Kirgisischen Republik gewählt worden. Er verstarb nach langer Krankheit am 29.06.2003 in Hürth bei Köln.

Sein ausgesprochen vielseitiges künstlerisches Werk schlägt eine Brücke zwischen Kirgistan und Deutschland. Noch wenige Tage vor seinem Tod sprach er über ein Buch, das er den verfolgten Deutschen in Kirgistan widmen wollte.

Eintritt frei

Dauer der Ausstellung 28. März - 25. April 2006
Kuratorin: Katharina Heinrich

 

 

Freitag, 07. April 2006, 19.00 Uhr

Das politische Gespräch

Schwierig? Armenien gestern und heute

Podiumsteilnehmer:

Prof. Dr. Mihran Dabag, Institut für Diaspora- und Genozidforschung, Bochum
Christiane Schlötzer, Süddeutsche Zeitung
Dogan Akanli, Schriftsteller
Minu Nikpay , Armenische Gemeinde Köln

Moderation: Heike Mund, freie Journalistin

Veranstalter: Deutsch-Armenische Gesellschaft (DAG), Lew Kopelew Forum

Gründe, sich mit der Geschichte der Armenier zu beschäftigen, gibt es derzeit genug. Nicht vergessen ist der Prozess gegen den Schriftsteller Orhan Pamuk, die Auseinandersetzung um die Demonstrationen der Talaat-Pascha-Aktivisten am 18.3.2006 in Berlin, um den Film „Tal der Wölfe – Irak“.
Auch geht es um die Frage des Umgangs mit den neuen nationalistischen Kräften in der Türkei, die derzeit als Welle spürbar bis nach Deutschland ausstrahlen.
Im letzten Jahr – 90 Jahre nach dem Genozid 1915/1916 – haben viele differenzierte Presseartikel eine Schärfung des Blicks auf den Konflikt bewirkt. Langsam scheint es ins Bewusststein gerückt zu sein, wie sehr auch Deutschlands Geschichte mit diesem Konflikt verbunden ist. Immerhin gab es eine Resolution des Bundestages vom 16. Juni 2005, die auf eine neue bewusste Erinnerungskultur verweist.

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber

Die Podiumsdiskussion ist eine
Begleitveranstaltung zur Ausstellung:

Postkarten – eine Form von Erinnerungskultur

Kunsthalle Lindenthal, 31.3.–25.4.2006

Die Ausstellung Lieber Bruder – Sireli Yeghpayrs – sorgte im letzten Jahr in Istanbul für Aufsehen und Erfolg. Der Sammler Orlando Carlo Calumeno stellte Teile seiner Postkartensammlung über das Leben der Armenier im Osmanischen Reich vor 100 Jahren zur Verfügung.

Der Konflikt zwischen der Türkei und Armenien bzw. Diaspora-Armeniern strahlt bis in die Gegenwart. Eine Ausstellung bzw. ein Bildband wie „Lieber Bruder“ ist eine vorsichtige Annäherung an die eigene Geschichte und daher ein „Tabubruch“, wie die langjährige Türkei-Journalistin Christiane Schlötzer es formulierte.
Immer wieder stellen sich die Fragen: Wie ist der Umgang der heutigen Türkei mit ihren Minderheiten? Wie verhält sich das evtl. neue Mitgliedsland der EU zu seiner Geschichte?
Die Ausstellung „Lieber Bruder“ wird zum Anlass genommen, auf das kulturell reiche, das soziale und gesellschaftliche Leben der Armenier von damals zu schauen und dessen Verlust zu beklagen. Der Blick auf die Situation der armenischen Diaspora heute ergibt sich daraus von selbst. In Deutschland leben derzeit etwa 40.000 Armenier, davon in Köln etwa 4.000.

Vom 31. März bis 25. April 2006 ist diese Ausstellung in Köln in der Kunsthalle Lindenthal, Aachener Str. 222, im Bezirksrathaus zu sehen.

Die Deutsch-Armenische Gesellschaft (DAG) wurde 1914 in Berlin gegründet. Gründungsmitglied war u.a. J. Lepsius. Lepsius' Initiative erfolgte vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden Lage für die Armenier im Osmanischen Reich. Diese sollte ein Jahr später in den Genozid an 1,5 Millionen Armeniern münden. Vor allem durch die Bemühungen Lepsius' wurde das Ausmaß dieses Völkermords in Deutschland erst bekannt. (http://www.%20deutsch-armenische%20gesellschaft.de/)
Kontakt: Elvira Reith, DAG-Vorsitzende, Tel 0221 - 3100532 E-mail: Reith@dag-online.de


Freitag, 21. April 2006, 19.00 Uhr

Politische Gespräche im Forum

 

20 Jahre nach Tschernobyl

Streng geheim: Umweltzerstörung und Zensur

In Zusammenarbeit mit Greenpeace Gruppe Köln

Grigorij Pasko, Russland, und Volker Braun, Greenpeace Köln, im Gespräch mit Dr. Elisabeth Weber , ehem. Referentin für Polen und Russland in der Bundestagsfraktion der Grünen
Übersetzung: Bernhard Clasen, Arbeitsgruppe „Karabach-Konflikt“

Über drei Jahre saß der russische Umweltjournalist Grigorij Pasko in russischen Arbeitslagern im Fernen Osten Russlands. Sein „Verbrechen“: Er hatte als Journalist über die Verklappung von radioaktivem Müll in den pazifischen Ozean berichtet, und dabei auch mit japanischen Journalisten zusammengearbeitet. Dies trug ihm den Vorwurf der „Spionage“ und eine mehrjährige Lagerhaft ein. Zahlreiche Organisationen, u.a. Amnesty International, hatten sich für die Freilassung des „Gewissenshäftlings“ Grigorij Pasko eingesetzt.
Pasko wird über die aktuelle Entwicklung von Ökologie und Demokratie in Russland berichten. Ein Schwerpunkt seines Vortrages wird der Zusammenhang von Umweltzerstörung und Zensur sein.

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber

Donnerstag, 27. April 2006, 19.00 Uhr

Lesung

Abend der ukrainischen Literatur

Borys Antonenko-Dawydowytsch

Einführung in Biographie und Werk, Leseproben auf Ukrainisch: Nadja Simon

Lesung auf Deutsch: Bernt Hahn

Moderation: Maria Klassen

Borys Antonenko-Dawydowytsch (1899-1984) gehört zu der in Deutschland gänzlich unbekannten Generation der so genannten „erschossenen Wiedergeburt“, zu der außerdem noch u.a. solche Schriftsteller wie Mykola Chwyljowyj, Evgen Pluschnyk, Walerjan Pidmohylnyj, Hryhorij Kossynka, Arkadij Ljubtschenko u.a. gehörten. Ihre Vertreter waren ursprünglich von der Hoffnung beseelt, ihr Land könnte nach den Jahrhunderten der staatlichen Nichtexistenz so etwas wie eine Wiedergeburt erleben, zunächst in der Zwischenkriegszeit und erneut nach dem Zweiten Weltkrieg. Alle diese Hoffnungen haben sich in kürzester Zeit als trügerisch und für ihre Träger als lebensgefährlich erwiesen. Beinahe sämtliche Vertreter dieser Generation und dieser geistigen und politischen Haltung sind nicht natürlichen Todes gestorben, sie wurden als Staatsfeinde und Dissidenten verfolgt, drangsaliert, verhaftet, verbannt, erschossen.

Auch das Leben und Schaffen von Antonenko-Dawydowitsch war, nach den ersten Erfolgen in den 1920er Jahren, durch Unterdrückung, 20jährige Lagerhaft und erneute Unterdrückung der (diesmal so genannten) „erstickten Wiedergeburt“ (Vertreter u.a.: Wasyl Stus, Anatolij Martschenko) in den 1970er Jahren geprägt.

Manche Manuskripte sind durch den KGB unwiederbringlich vernichtet worden. Die meisten Erzählungen konnten erst nach dem Ende des kommunistischen Regimes erscheinen. Diese Erlebnisse wurden zum Motor und zu einem der Hauptthemen seiner literarischen Arbeit: Antonenko-Dawydowitsch stellte Menschen vor dem Hintergrund des Grauens dar. Erstaunlicher- und bewundernswerterweise vermochte er es jedoch, trotz dieses schweren Schicksals, auch in der Dunkelheit das Licht zu sehen, und - noch überraschender – dank seinem nicht zu brechenden Humor seinen Erzählungen eine stark lebensbejahende Note zu verleihen. Bezeichnend für Antonenko-Dawydowitsch ist auch sein unverwechselbarer, glänzender Stil, galt doch seine besondere Liebe der Schönheit der ukrainischen Sprache.
Die neue Reihe soll das breite Spektrum der ukrainischen Literatur dem deutschen Publikum näher bringen.

 

Künstlerische Umrahmung der Fotoausstellung
Katrin Klosterkötter
KRIM. Fotografie. 2003-2006.
Katrin Klosterkötter, 46, Diplomgrafikerin, bereiste als Kind mit ihren Eltern Russland. Sie wurde von ihrem Vater, heute 83, der seine in Krieg und Gefangenschaft erhaltenen unauslöschlichen Erlebnisse weitergab, seiner Leidenschaft für die russische Kultur und von seiner Reiselust geprägt. 2002 erfolgte mit dem Vater die erste Reise auf die Krim. Nach weiteren Aufenthalten dort entstanden 3 Postkarteneditionen. Die Ausstellung zeigt ca. 20 Fotoarbeiten, die Momente auf Märkten, Bahnhöfen und der Promenade von Yalta in den Blick nehmen.

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber

 

 

Freitag, 19. Mai 2006, 19.00 Uhr

 

Literarisch-musikalische Soirée

 

Heinrich Heine bei Lew Kopelew

Ein Dichter kam vom Rhein


Literarisch-musikalische Soirée
mit Texten aus Lew Kopelews Heine-Biographie und deutschen und russischen Heine-Vertonungen.

Frieder Anders, Bariton / Stella Goldberg, Klavier
Bernt Hahn, Lesung

1. Teil – Die jungen Jahre: Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Bonn, Göttingen, Hamburg
Lieder von Bernhard van Dieren, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Nikolai Rimsky-Korsakow, Robert Schumann

2. Teil - Taufe - das Meer - Emigration - Liebe in Paris - Matratzengruft
Lieder von Johannes Brahms, Robert Franz, Reinhold Gliere, Sergei Rachmaninow, Nikolai Rimsky-Korsakow, Franz Schubert, Robert Schumann, Wilhelm Stenhammar

Bernt Hahn, Schauspieler. Nach dem Abitur Ausbildung an der staatlichen Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Über dreißig Jahre ohne Unterbrechung als Schauspieler an diversen Theatern tätig, u. a. Schauspiel Köln, Düsseldorfer Schauspielhaus, Schauspiel Frankfurt, Bochumer Schauspielhaus. Seit einigen Jahren Freiberufler mit Schwerpunkt auf der Arbeit mit Sprache. Engagements bei allen deutschen Rundfunkanstalten. Eigene literarische Programme, aufgeführt im In- und Ausland.

Frieder Anders studierte Musikwissenschaft und Schauspiel in Frankfurt/M. und New York und arbeitete bei Theater, Funk und Fernsehen als Schauspieler und Regisseur. Gesangsausbildung bei Dietburg Spohr, Leiterin des „ensemble belcanto“, Frankfurt/M.

Stella Goldberg absolvierte die Zentrale Moskauer Musikschule und schloß das Moskauer Tschaikowski-Konservatorium mit Auszeichnung ab. Ihr Lehrer war der in Russland berühmte Pianist Lew Oborin. Nach dem Hochschulabschluß wirkte sie als Konzertpianistin und Klavierpartnerin für Kammermusik in Moskau, St. Petersburg und im ganzen Gebiet der ehemaligen UdSSR sowie im Ausland. Seit 1992 lebt sie in Frankfurt/M. und ist als Konzertpianistin und Klavierpädagogin tätig.

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber

 

 

Donnerstag, 08. Juni 2006, 19.00 Uhr

 

Buchvorstellung mit Diskussion

 

Micha Brumlik

Wer Sturm sät
Die Vertreibung der Deutschen
, Berlin, Aufbau-Verlag

Moderation: Dr. Elisabeth Weber, ehem. Referentin für Polen und Russland in der Bundestagsfraktion der Grünen

Micha Brumlik legte eine Streitschrift für eine verantwortungsvolle Erinnerungskultur vor.

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges flohen Millionen Deutsche aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, unzählige wurden Opfer von Raub, Mord und Vergewaltigung. Micha Brumliks differenzierte Analyse zeigt einen Weg, sich dieser Geschichte zu stellen und einen Ton für die Debatte zu finden, der allen Opfern gerecht wird.
Die Beschäftigung mit den Vertriebenen gipfelte in den Bemühungen, ihnen mit dem umstrittenen Zentrum gegen Vertreibungen ein Denkmal zu setzen. Micha Brumlik geht es in seinem Buch nicht darum, das Leid der vertriebenen Deutschen zu relativieren. Er betrachtet es jedoch als eine beinahe notwendige Konsequenz der monströsen Vernichtungs- und Umsiedlungspolitik der Nazis. Seine Analyse stellt diese Politik in den historischen Kontext des „Jahrhunderts der Vertreibungen“, vom Genozid der Türken an den Armeniern, der Deportation der Tschetschenen- Inguschen und der Krim-Tataren durch Stalin bis hin zu Bürgerkrieg und Vertreibungen im postkommunistischen Jugoslawien. Wie kein anderes Regime hatte das nationalsozialistische Deutschland diese Tendenzen bis ins Unvorstellbare gesteigert und damit ein „präzedenzloses Verbrechen“ (Yehuda Bauer) zu verantworten. Sich dieser Geschichte zu stellen, so Brumlik, muss auf einen Verzicht jeder Gedenkkultur hinauslaufen, die sich allein auf die deutschen Opfer von Vertreibungen bezieht.
Micha Brumlik (geb. 1947) bekleidet seit 2000 die Professur für Theorien der Bildung und Erziehung an der Universität Frankfurt /M. und ist Direktor des Fritz Bauer Instituts (Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust), bezeichnet sich selbstironisch als „einen der wenigen öffentlichen Juden in Deutschland“. So beteiligte er sich schon Mitte der 80er Jahre am Historikerstreit sowie am legendären Protest gegen Antisemitismus im Fassbinder-Stück „Der Müll, die Stadt und der Tod.

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber

 

Neue Konzertreihe im LKF

Konzerte der Anton Rubinstein Akademie
im Lew Kopelew Forum


Unsere neue Konzertreihe, die in Zusammenarbeit mit „Kawai-Piano“, Krefeld, organisiert wird, präsentiert hochbegabte Nachwuchspianisten der berühmten Russischen Klavierschule. Der in Köln lebende junge russische Pianist Igor Kirillov, den Sie aus verschiedenen Auftritten im Lew Kopelew Forum bereits kennen, eröffnet unsere neue Konzertreihe mit einem Schubertabend. Die Meisterklasse von Prof. Vera Gornostaeva vertritt der 19-jährige Andrej Jaroschinski, der jüngste Finalist des letzen Chopin-Wettbewerbs in Warschau. Der aus Taschkent stammende Eldar Nebolsin gehört wohl zu den erfolgreichsten Meisterschülern von Prof. Dmitri Bashkirov und ist Gewinner des 1. Preises beim Svjatoslav-Richter-Klavierwettbewerb in Moskau. Die Klavierschule von Prof. Eliso Wirsaladse wird von Maria Masycheva, Preisträgerin zahlreicher Wetbewerbe, vorgestellt. Die Konzertreihe 2006 wird mit einem Auftritt von Studenten der Anton Rubinstein Akademie beschlossen, der den Titel „Dmitri Schostakowitsch und russische Klaviermusik des XX Jh.“ trägt.

 

 

Montag, 19. Juni 2006, 19.00 Uhr


Klavierabend

 

Igor Kirillov

Franz Schubert(1797-1828)


Sonate G-dur D 894
Sonate B-dur D 960

Igor Kirillov wurde in Dubna, Russland, geboren. Seinen ersten Klavierunterricht hat er mit 6 Jahren in seiner Heimatstadt bekommen. Die erste Ausbildung in den Fächern Klavier und Kammermusik schloss er 1999 an dem Moskauer Gnessin State Musical College ab. Aufgrund seiner Begabung wurde er zum Studium in Deutschland in die Meisterklasse von Alla Blatow befördert. Zurzeit profitiert er von der musikalischen Weiterbildung an der Internationalen Anton-Rubinstein-Akademie für Klavier und Kammermusik in Düsseldorf. Gleichzeitig steht er vor dem Abschluss seines Studiums an der Folkwang Hochschule für Musik Essen. Während seines Aufenthaltes in Deutschland sammelte Igor Kirillov bereits Aufnahmeerfahrungen bei WDR 3 und Konzerterfahrungen unter anderem im Opernhaus Köln, Konzertsaal des Steinway-Hauses Heinersdorff in Düsseldorf, im Lew-Kopelew Forum in Köln, im Bochumer Thürmer-Saal, im Baal-Saal in Aachen, und in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn.

Eintritt 12,00 €, ermäßigt 6,00 €. Für Mitglieder des Lew Kopelew Forums und des Vereins Freunde und Förderer der Anton Rubinstein Akademie e.V. ist der Eintritt frei. Spenden sind willkommen.

 

Donnerstag, 06. Juli 2006, 19.30 Uhr

Vortrag mit Diskussion

 

Frau Prof. Dr. Margareta Mommsen
spricht zum Thema: Putins „gelenkte Demokratie“.

Moderation: Prof. Dr. Angelika Nußberger, M.A., Direktorin des Instituts für Ostrecht der Universität zu Köln

Mitveranstalter: Institut für Ostrecht der Universität zu Köln, NRW-Zweigstelle der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO), Lew Kopelew Forum.

 

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber 

 

 

Mittwoch, 06. September 2006, 19:00 Uhr

 

Klavierabend

 

in der Reihe:
Konzerte der Anton Rubinstein Akademie

Andrej Jaroschinskij


Domenico Scarlatti - Sonate g moll, K 8
Frederic Chopin - Klavierstücke, Sonate b moll, op. 35
Maurice Ravel - Jeux d’eau
Manuel de Falla - Fantasia Bética
Franz Schubert - Sonate a moll, D 784
Sergej Rachmaninow - 6 Préludes aus op. 23 und 32 (1873-1943)

Andrej Jaroschinskij wurde 1986 in Kiew/Ukraine (damals SU) geboren. Mit Andrej haben wir einen jungen russischen Pianisten zu Gast, dessen künstlerischer Ausgangspunkt das Tschaikowski-Konservatorium in Moskau ist: Andrej studiert dort in der Klasse der international hoch renommierten Vera Gornostaeva, die schon viele Talente in eine Konzertlaufbahn geführt hat. Beim letztjährigen Chopin Wettbewerb in Warschau nahm Andrei als einer der Jüngsten teil und schaffte es, sich gegen enorme internationale Konkurrenz bis ins Finale zu behaupten. Für einen neunzehnjährigen Pianisten und bei den hohen professionellen Anforderungen dieses Wettbewerbs war das eine musikalische Glanzleistung. Weitere Auszeichnungen von Andrej: der 1. Preis beim internationalen Klavierwettbewerb in Athen, der 2. Preis beim Carl Czerny Wettbewerb in Prag, der 3. Preis beim internationalen Emil Gilels Wettbewerb in der Ukraine und der 5. Preis beim Rubinstein Memorial Wettbewerb in Polen.

Eintritt 12,00 €, ermäßigt 6,00 €. Für Mitglieder des Lew Kopelew Forums und des Vereins Freunde und Förderer der Anton Rubinstein Akademie e.V. ist der Eintritt frei. Spenden sind willkommen.

 

 

Dienstag, 12. September 2006, 19:00 Uhr

 

Abend der ukrainischen Literatur

 

Wassyl Stus - Leben und Werk

Szenische Lesung mit


Bernt Hahn – Gedichte, Briefe, Artikel von Wassyl Stus, Zeitzeugenberichte
Maria Klassen und Nadja Simon – historisch-literarisch-biographischer Kontext

Nachdichtung und Übersetzung von Rolf-Dietrich Keil, Anna-Halja Horbatsch u. a.

Wassyl Stus (1938-1985), ukrainischer Dichter, Literaturkritiker und Übersetzer von Goethe, Hölderlin und Rilke, gehörte zur Dichtergruppe der „Schestydessjatnyky“ (Die „1960er“), die nach der Stalin-Ära das ukrainische literarische und kulturelle Leben entscheidend beeinflusst haben. Er war einer der engagiertesten Vertreter der ukrainischen kulturellen Autonomie in den 60er Jahren.

Als er 1965 an einer Protestaktion gegen die Inhaftierung ukrainischer Intellektueller teilnahm, kostete es ihn den Arbeitsplatz. Er nahm Arbeiten auf dem Bau, als Heizer und in einem Konstruktionsbüro an und hatte parallel eine sehr produktive dichterische Phase. Seine Gedichte und Artikel erschienen nach 1970 jedoch ausschließlich im ukrainischen Samisdat.

1972 rollte eine große Verhaftungswelle über die ukrainischen Städte. Vielen führenden Bürgerrechtlern wurde der Prozess gemacht. Wassyl Stus wurde zunächst zu acht und später zu fünfzehn Jahren Haft und Verbannung verurteilt. 1985 wurde er von einer internationalen Gruppe von Menschenrechtlern und Künstlern zum Literaturnobelpreis vorgeschlagen. Im September desselben Jahres starb er in einem Lager bei Perm (Ural).

Während seiner Haft- und Verbannungszeit hörte Stus nicht auf zu dichten, zu übersetzen und zu schreiben. Viele seiner Manuskripte sind vom KGB und von der jeweiligen Lagerleitung beschlagnahmt und wahrscheinlich vernichtet worden. Doch ein beträchtlicher Teil seiner Werke konnte herausgeschmuggelt werden. Der fast vollständige literarische und epistolare Nachlass von Stus wurde in den 1990er Jahren in Kiew herausgegeben und umfasst sechs Bände.

Lew Kopelew setzte sich mit aller Kraft für den Bürgerrechtler Stus ein und schätzte ihn sehr als Dichter. Im Vorwort zu der deutschsprachigen Stus-Publikation „Ein Dichter im Widerstand“ schrieb Kopelew: „Wassyl Stus ist ein metaphysisch-reflektierender Visionär, der Worte wie Juwelen schleift und leuchten lässt…“

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber

 

 

Donnerstag, 21. September 2006, 19:00 Uhr

Literarisch-musikalisch-historischer Abend

in der Reihe – „Europäische Städtebilder“

Odessa

Helmut Braun - Moderation und geschichtlicher Abriss
Barbara Dommer – Lesung literarischer Texte
Musikalische Umrahmung: Werke der Komponisten aus Odessa

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber

 

 

Samstag, 23. September 2006, 18.00 Uhr

 

Gespräch

 

Swetlana Gannuschkina

im Gespräch mit

 

Helmut Lippelt,

dem langjährigen außenpolitischen Sprecher von Bündnis 90/die Grünen.

Übersetzung: Bernhard Clasen, Arbeitsgruppe

„Karabach-Konflikt“.

Frau Gannuschkina vertritt die russischen Menschenrechtsorganisationen „Memorial“ und das Komitee „Bürgerbeteiligung“. Sie arbeitet schwerpunktmäßig zu den kriegerischen Konflikten in der ehemaligen Sowjetunion. Als Vorsitzende des „Komitees Bürgerbeteiligung“ gilt sie als eine der wichtigsten russischen Flüchtlingsexpertinnen. Frau Gannuschkina ist Mitglied im Menschenrechtskomitee von Präsident Putin, erhielt 2003 den Menschenrechtspreis von Amnesty International (Deutsche Sektion) und am 20. Juni 2004 den mit 100.000 $ dotierten Nansen-Preis des Flüchtlingshilfswerkes der UNO. Mit einem russlandweiten Beratungsnetzwerk hat sie ein regierungsunabhängiges Netzwerk aufgebaut, das Flüchtlingen in ganz Rußland Beratung und Unterstützung anbietet. Sie ist eine von 1000 für den Friedensnobelpreis 2005 vorgeschlagenen Frauen. (http://1000peacewomen.org/). Swetlana Gannuschkina hält sich mehrmals im Jahr in Tschetschenien auf.

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber

 

 

Dienstag, 03. Oktober 2006, 18:00 Uhr

 

Klavierabend

 

In der Reihe:
Konzerte der Anton Rubinstein Akademie

Armen Babakhanian
spielt Brahms, Beethoven, Khachaturian

Armen Babakhanian, der Pianist aus Armenien, war erfolgreich bei den größten und heute wichtigsten internationalen Klavierwettbewerben: Er wurde mit Preisen in Dublin und Leeds, beim Bachauer-, Van Cliburn-, und Kapell-Wettbewerb ausgezeichnet und wird zu Auftritten in der ganzen Welt eingeladen. Er konzertierte in den USA, Kanada, Japan, England, Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und Spanien; dabei war er, unter anderem, Solist solcher Orchester wie dem City of Birmingham Symphony Orchestra unter Sir Simon Rattle, dem Royal Philharmonic Orchestra, Royal Scottish National Orchestra, Irish National Symphony, in den USA dem National Symphony Orchestra, Dallas Symphony, in Russland der St. Petersburg Philharmonie unter Yuri Temirkanov, dem Moscow Philharmonic- unter Valery Gergiev und dem Israel Philharmonic Orchestra in Tel Aviv.

Babakhanians Aufführung des Klavierquintetts von Schostakovitsch mit dem Takács Quartet während des Santander Festivals in Spanien wurde mit dem Preis für die beste Kammermusik ausgezeichnet. Seine Konzerte wurden von Fernsehanstalten wie BBC, PBS (USA), ORF und RAI ausgestrahlt.

Zusätzlich zu seiner Karriere als Konzertpianist wird Armen Babakhanian heute oft selbst in Juries internationaler Wettbewerbe eingeladen. 1999 gründete er den Wettbewerb Armenian-Legacy in Yerevan, dem er als Artistic Director vorsteht. Darüber hinaus unterrichtet er in zahlreichen Meisterkursen in Russland, England, Spanien, Japan und den USA. Heute ist Armen Babakhanian Professor am Staatlichen Komitas-Konservatorium in Yerevan.

2003/04 spielte Armen Babakhanian in Japan, USA, Kanada, Australien, Finnland und Frankreich. Seine Reiseplanung für 2005/06 führt ihn nach Schweden, Dänemark, Slowenien, Schweiz, Litauen, Russland, USA, China, Israel, Argentinien und...zu uns.

Eintritt 12,00 € ermäßigt 6,00 €. Für Mitglieder des Lew Kopelew Forums und des Vereins Freunde und Förderer der Anton Rubinstein Akademie e.V. ist der Eintritt frei. Spenden sind willkommen.

 

 

Donnerstag, 19. Oktober 2006, 20.00 Uhr

Literarischer Abend

 

Adam Soboczynski liest aus seinem Buch

„Polski Tango"  , Aufbau-Verlag, 2006

Veranstaltungsort:
Gemeindesaal der evangelischen Kirchengemeinde,
Lindenthalgürtel 30 (Gartenhaus)

Adam Soboczynski, geb. 1975 in Torún/Thorn, kam Anfang der 80er Jahre nach Deutschland. Er studierte Germanistik und Philosophie, u.a. in England und Berkeley/Kalifornien. Nach seiner Promotion arbeitete er als Dozent und schrieb für „Tagesspiegel“ und „Monopol“. Heute ist er Autor bei der „ZEIT“ und erhielt 2005 den Axel-Springer-Journalistenpreis.

Mit Charme, Witz und Schärfe hinterfragt Adam Soboczynski die Polenklischees der Deutschen und erklärt, warum die polnische Putzfrau inzwischen eine Russin ist. Seine Reise führt ebenso durch die DDR wie durch die alte und neue Bundesrepublik, sie endet im Herzen Europas.

„Adam Soboczynski ist ein kluger, aufmerksamer Grenzgänger zwischen Polen und Deutschland. Seine Erzählungen von Putzfrau, Päpsten und Postkommunisten sind intim und zugleich politisch, ebenso lehrreich wie berührend.“ (Jörg Lau, „Die Zeit“)

Mitveranstalter: Forum Paul-Gerhardt-Kirche Förderverein e.V., Lew Kopelew Forum

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber


Mittwoch, 25. Oktober 2006, 19.00 Uhr

Vortrag mit Diskussion

 

Dr. Ernst-Jörg von Studnitz,
Vorstandsvorsitzender des Deutsch-Russischen Forum Berlin e.V., ehem. deutscher Botschafter in Moskau spricht zum Thema

„Moskau, das dritte Rom“

Einführung: Prof. Dr. Angelika Nußberger,
M.A., Direktorin des Instituts für Ostrecht der Universität zu Köln

Mitveranstalter: Institut für Ostrecht der Universität zu Köln, NRW-Zweigstelle der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO), Lew Kopelew Forum.

Eintritt frei


Freitag, 03. November 2006, 19.00 Uhr

Vortrag mit Diskussion

 

„Grauen und Grandezza des 20. Jahrhunderts“

Präsentation des Osteuropa-Sonderhefts
zum 100. Geburtstag von
Dmitri Schostakowitsch

mit: Jascha Nemtsov (Klavier) und Manfred Sapper (Chefredakteur „Osteuropa“)

In Zusammenarbeit mit der Anton-Rubinstein-Akademie, Düsseldorf

Dmitri Schostakowitsch ist auch im Jahr seines hundertsten Geburtstages ein Rätsel. Kein zweiter Komponist des 20. Jahrhunderts hat ein Œuvre hinterlassen, das so reich ist an Brüchen. Exzessive Extrovertiertheit und extreme Introvertiertheit, Expressivität und Unbestimmtheit stehen nebeneinander. Kaum ein Komponist verfügte über eine solche Gabe, Vertrautes mit Unvertrautem und Innovation mit Klassischem zu verbinden. Obwohl selbst ein begnadeter Pianist und Tonkünstler, wurde er wie kein anderer Komponist jahrzehntelang mit außermusikalischen Maßstäben gemessen und politisch gedeutet. Für die einen ist er der Staatskomponist der Sowjetunion, ausgezeichnet mit Stalinpreisen und Leninorden. Für die anderen ist er Opfer eines totalitären Systems, seine Musik Ausdruck des Widerstands gegen Repression und Leiden im Stalinismus.

Im vorgestellten Themenheft von Osteuropa versuchen internationale Musikwissenschaftler, Musiker und Journalisten das Rätsel Schostakowitsch zu lösen. Ihr Zugang ist vielfältig: historisch, musiksoziologisch, werkimmanent, doch immer anregend. Über Musik zu lesen oder zu reden, ohne sie zu hören, verbietet sich von selbst. Deshalb bietet der Musikwissenschaftler und Pianist Jascha Nemtsov, der auch im Heft als Autor vertreten ist, mehr als nur eine Hörprobe an. Er interpretiert unter anderem Werke von den Zeitgenossen Lourié, Vajnberg und natürlich von Schostakowitsch. Denn eines ist kein Rätsel: Etliches von Dmitri Schostakowitschs Musik ist exzellente Musik.

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber


Dienstag, 07. November 2006, 19:00 Uhr

75 Jahre Moskauer Literaturzeitschrift „Znamja“

Podiumsgespräch mit

Sergej Cuprinin, Chefredakteur, und
Aleksandr Kabakov, Autor

Moderation: Daniil Chkonia,
korrespondierendes Redaktionsmitglied, Köln

In Zusammenarbeit mit dem Zentrum Osteuropa der Universität zu Köln

Obwohl das Phänomen der Zeitschriftenredaktionen, die über ihre „bloßen“ literarischen Aufgaben hinaus zu politisch-moralischen und intellektuellen Autoritäten aufsteigen, allgemein bekannt ist, nahm das Phänomen in der Sowjetunion und nimmt es weiterhin in Russland eine - aus westlicher Sicht - geradezu beneidenswerte Rolle ein, erfreuen sich die Almanach-Zeitschriften dort ja einer ganz besonderen Anerkennung und können dauerhaft bestehen wie wohl kaum woanders. Im Podiumsgespräch wird auf die ereignisreiche Vergangenheit der Zeitschrift, eingebettet in die Geschichte des Landes, zurückgeblickt, und namhafte Autoren, die in „Znamja“ veröffentlicht wurden, vorgestellt.

Veranstaltung in russischer Sprache mit deutscher Übersetzung.

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber

Informationen über weitere Veranstaltungen:
Daniil Chkonia, Tel.: 0221 511545.


Freitag, 10. November 2006, 19.00 Uhr

Internationaler Literaturabend
Lesung mit Performance und Diashow

 

Das Buch des Jahres und „Ein Buch für die Stadt“:
Schnee von Orhan Pamuk in fünf Sprachen

Es wirken mit:
Albrecht Kieser (Journalist) liest deutsch;
Frau Hasmik Hagopian (Übersetzerin) liest armenisch;
Frau Hülya Engin (Übersetzerin ) liest türkisch;
Herr Adnan Dindar (Übersetzer) liest kurdisch;
Herr Harutuin Harutuinian (Theologe) – liest russisch.

Moderation: Krikor Manugian, Performancekünstler


Diashow: alte und neue Bilder aus Kars (dem Ort des Romangeschehens)

Orhan Pamuk ist der international bekannteste türkische Gegenwartsschriftsteller. Seine Themen sind das Mit- und Gegeneinander von Orient und Okzident sowie die osmanisch-türkische und die europäische Geschichte. In seiner Heimat brachte er mehrfach Nationalisten gegen sich auf und musste sich wegen „Herabsetzung des Türkentums“ vor Gericht verantworten.

Im vergangenen Jahr ist er bereits mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden, momentan gilt er als der aussichtsreichste Kandidat für den diesjährigen Literatur-Nobelpreis.

Die Werke des 54-jährigen wurden in 34 Sprachen übersetzt. Zu seinen bekanntesten Titeln zählen „Die weiße Festung“, „Rot ist mein Name“ und zuletzt „Schnee“.

„Schnee“ ist eine Reise in die Provinz, die gleichwohl zielgenau ins Zentrum der Türkei führt. Orhan Pamuk erzählt davon mit der Intensität und der Fantasie der größten Autoren unserer Zeit. Ein wunderbares Epos, das mal ernst und mal heiter stimmt - Weltliteratur eben. (Ksta)

Der Roman um Liebe und Fanatismus, Tradition und Moderne steht im Mittelpunkt der Aktion „Ein Buch für die Stadt“, die vom Kölner Literaturhaus und dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gemeinsam und bereits zum vierten Mal durchgeführt wird.

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber


Montag, 13. November 2006, 19.00 Uhr

Lesung
Literatur-Geschichte-Politik

 

György Dalos liest aus seinem neuen Buch,
1956. Der Aufstand in Ungarn
C.H. Beck, München, 2006

Moderation: Dr. Elisabeth Weber,
ehem. Referentin für Polen und Russland in der Bundestagsfraktion der Grünen

György Dalos’ Buch über den Aufstand in Ungarn verleugnet nicht, das Werk eines Schriftstellers zu sein. Er erzählt aus der Sicht der Protagonisten – der führenden Politiker wie der einfachen Leute – eindringlich und bewegend den Verlauf des Aufstandes bis zu seinem tragischen Ende.

Der ungarische Volksaufstand (23. Oktober – 4. November 1956) wurde von niemandem geplant. Er brach als spontaner Protest gegen die Lüge und Gewalt der Diktatur unter Mátyás Rákosi (1949–1953) sowie die Verhinderung der Reformen unter Imre Nagy (1953–1955) aus. Auf die ursprünglich friedliche Demokratiekundgebung der Universitätsjugend antwortete die erschrockene KP-Führung mit einer Bitte an Moskau um Hilfe. Die Intervention der sowjetischen Armee löste einen bewaffneten Widerstand aus, in dem ein paar Tausend Freischärler mit ihrer Taktik der Stadtguerilla einige Erfolge gegen die Besatzer erreichen konnten. Die Regierung von Imre Nagy gab allmählich den Forderungen der Straße nach: Sie akzeptierte das Mehrparteiensystem, erklärte den Austritt des Landes aus dem Warschauer Vertrag und die Neutralität Ungarns nach österreichischem Muster. Die Sowjetunion begann mit dem Rückzug ihrer Truppen aus Budapest. Einige Tage lang erschien eine friedliche Weiterentwicklung möglich. Diese Hoffnungen wurden jedoch durch den erneuten sowjetischen Einmarsch zerstört.

Dalos’ Chronik des Aufstandes fasst die Ereignisse auf der Grundlage neuester Kenntnisse – nach Öffnung der Archive – und zahlreicher Interviews mit Zeitzeugen prägnant zusammen. 17 Aufnahmen des Magnum-Photographen Erich Lessing, der für seine Reportagen über die ungarische Revolution den American Art Directors Award erhielt, illustrieren den Band.

György Dalos, 1943 in Budapest geboren, lebt heute als freier Schriftsteller in Berlin. Er war bis 1999 Leiter des ungarischen Kulturinstituts in Berlin und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Adelbert-von-Chamisso-Preis 1995 und 2000 der Goldenen Plakette der Republik Ungarn.

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber


Dienstag, 21. November 2006, 17.30 Uhr

Bibliotheksgebäude des Slavischen Instituts
der Universität zu Köln,
Weyertal 137

Vortrag in deutscher Sprache von

Prof. Vladimir Koljazin, Moskau

Das Überleben des russischen Intellektuellen. Eine persönliche Zufallssache (Casus Primus). Unverbindliche Bemerkungen, unvermeidliche Konnotationen

Eine gemeinsame Veranstaltung des Lew Kopelew Forums und des Zentrum Osteuropa der Universität zu Köln

Prof. Wladimir Koljazin (geb. 1945) ist Kunsthistoriker, Theaterhistoriker, Germanist, leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter des Staatlichen Instituts für Kunstgeschichte in Moskau.

Eintritt frei


Dienstag, 28. November 2006, 19.00 Uhr

 

Klavierabend in der Reihe
Konzerte der Anton Rubinstein Akademie

Maria Masychewa

spielt
Robert Schumann Arabesque op.18,
Kreisleriana op.16
Frédéric Chopin Bercuese Des-Dur op.57,
Polonaise fis moll op. 44
Maurice Ravel Jeux d´eau, Menuet,
Antique, La Valse

Maria Masycheva wurde 1982 in Moskau in einer Familie von Musikern geboren. Sie erhielt ihren ersten Klavierunterricht bei Tatiana Rakova an der Musikschule des akademischen College in Moskau. Von 1997 bis 2001 studierte sie dann am College selbst in der Klasse von Vera Khoroshina. Seit 2001 ist sie Studentin des Moskauer Tchaikovsky Konservatoriums und Schülerin in der Klasse von Eliso Virsaladze.

Maria hat trotz ihrer Jugend häufig Konzertauftritte und spielte in fast allen Moskauer Sälen Konzerte. Darüber hinaus trat sie bei internationalen Festivals auf: 1997 in Tver, Russland, 2000 in Graz, Eisenerz, Püllau, Österreich, 2000 in Samara und 2004 in Petrozavodsk.

Maria hat eine ganze Anzahl von nationalen und internationalen Wettbewerben gewonnen: 1993, 1994 und 1998 Wettbewerbe für junge Pianisten in Moskau; 2001 den internationalen Klavierwettbewerb in Cleveland, USA; ebenso 2001 den 6. Preis beim internationalen Klavier Wettbewerb Tiblissi, Georgien; 2004 den 5. Preis beim Vianna da Motta Wettbewerb in Lissabon.

Seit ihrem 9. Lebensjahr ist Maria ständig Solistin des Kammerorchesters „Cantus Firmus“ in Moskau, mit dem Dirigenten Alexander Khurgin. Außerdem trat sie mit dem Moskauer Staatlichen Sinfonieorchester auf, Dirigent Dmitri Orlov. Weitere Orchester sind die Philharmonie von Samara, das Philharmonische Orchester von Petrozavodsk, die London Chamber Group.

Trotz ihres jungen Alters hat Maria in ihrem Repertoire bereits 15 Soloprogramme, darin das ganze erste Heft des Wohltemperierten Klaviers von Bach und insgesamt 21 Klavierkonzerte mit Orchester. Ihr Talent wurde von zeitgenössischen Musikern von internationaler Reputation hoch gelobt, u. a. von Walter Blankenheim, Valery Afanasiev und Dang Thai Son.

Eintritt 12,00 €, ermäßigt 6,00 €. Für Mitglieder des Lew Kopelew Forums und des Vereins Freunde und Förderer der Anton Rubinstein Akademie e.V. ist der Eintritt frei. Spenden sind willkommen.

 

 

Donnerstag, 30. November 2006, 19.00 Uhr

 

Literaturabend

 

Richard Wagner
liest aus seinem neuen Roman:
„Der deutsche Horizont.
Vom Schicksal eines guten Landes“

Aufbau-Verlag; Berlin 2006

Moderation: Dr. Elisabeth Weber

Zum Buch: Deutschland ist ein Patient. Doch nicht der Körper ist krank, es ist die Seele. Seit 1989, als alle Werte plötzlich untauglich wurden, herrscht eine große Verunsicherung. Mit der Wiedervereinigung wurden alle Kategorien auf einen Schlag ungültig - Gleichheitsdoktrin des Ostens wie der Individualismus des Westens. Auch die vielbeschworene Formel von der „Berliner Republik“ kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es dem vereinigten Deutschland an Identität und Visionen mangelt. Die Unfähigkeit zur Zuversicht ist offenbar, sie liegt im kollektiven Bewusstsein seit 1945 begründet.

Richard Wagner, geboren 1952 im rumänischen Banat, arbeitete als Deutschlehrer und Journalist und veröffentlichte Lyrik und Prosa in deutscher Sprache. Nach Arbeits- und Publikationsverbot verließ er Rumänien im Jahr 1987 und lebt seitdem als freier Schriftsteller in Berlin. Er gewann zahlreiche Preise und Stipendien. Weitere Werke: „Ausreiseantrag. Begrüßungsgeld“ (Erzählungen, 2002), „Miss Bukarest“ (Roman, 2001), „Der leere Himmel“ (Essay, 2003).

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber

 

 

Samstag, 02. Dezember 2006, 19:00 Uhr

 

der Preisträger des Lew Kopelew Preises für Frieden und Menschenrechte 2006

Professor Hans Küng


im Gespräch mit

Dr. Ulrich Harbecke

Dr. Ulrich Harbecke, geb. 1943 in Witten, studierte Theater- und Musikwissenschaft, Geschichte und Kunstgeschichte in Köln und Wien; Promotion 1969; Redakteur beim WDR (Fernsehen). Zahlreiche Auszeichnungen. Publikationen von Sachbüchern und Romanen, u. a. „Auf Leben und Tod“ (1973), „Abenteuer Bundesrepublik“ (1983), „Der gottlose Pfarrer“ (1995). Andere Titel von Ulrich Harbecke: „Nix verraten dich, Grupello!“; „Mantel, Schwert und Feder, St. Martins Ritt durch die deutsche Literatur, Literarische Parodien“; „Der gläubige Kardinal“ – Roman; „Literadatsch“- Literarische Parodien.

Eintritt nur mit persönlicher Einladung 

 

 

Sonntag, 03. Dezember 2006, 11:00 Uhr

Kassenhalle der Kreissparkasse Köln,
Neumarkt 18a

Verleihung des Lew Kopelew Preises für Frieden und Menschenrechte 2006 an

Professor Hans Küng


Laudatio: Bundesrätin Micheline Calmy-Rey,
Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Auswärtige Angelegenheiten der Schweiz

Eintritt nur mit persönlicher Einladung

 

 

Mittwoch, 06. Dezember 2006, 19:00 Uhr

 

Klavierabend

 

In der Reihe
Konzerte der Anton Rubinstein Akademie

Dmitrij Schostakowitsch und die
russische Musik des 20. Jahrhundert


Studierende der Anton Rubinstein Akademie:
Jakob Pincus, Marina Vasilkovski, Damira Schumacher, Stefan Tschalamoff, Antonis Stitsoglou, Evelyna Chernomor, Igor Kirillov, Julian Gorus

spielen außer Schostakowitsch: A. Schnittke, R. Schtschedrin, S. Prokofieff, G. Ustwolskaja, I. Strawinsky.

Eintritt: 7,50 €, für Mitglieder des Lew Kopelew Forums und des Vereins Freunde und Förderer der Anton Rubinstein Akademie e.V. ist der Eintritt frei. Spenden sind willkommen.

 

 

Freitag, 15. Dezember 2006, 19:00 Uhr

 

Lesung und Fotoausstellung

 

Tatiana Kuschtewskaja

Hier liegt ein Freund Puschkin... .
Spaziergänge auf russischen Friedhöfen
Grupello-Verlag, 2006

Musikalische Umrahmung:
Marina Kalmykova
singt eigene Kompositionen zu den Gedichten aus dem Buch

Mit sibirischem Tee, sibirischen Plätzchen und Zedernnüssen

Was für Paris die Friedhöfe Montmartre, Montparnasse und Père Lachaise, das sind für Moskau der Donskoje-, der Neujungfrauen- und der Wagankowskoje-Friedhof. Auf dem Neujungfrauenfriedhof findet man die Gräber von Gogol und Tschechow, von Prokofjew und Schostakowitsch, auf dem „Donskoje“ die der berühmtesten Spione der Sowjetunion – und wie man auf dem Père Lachaise zum Grab von Jim Morrison pilgert, so sucht man auf dem „Wagankowo“ das des legendären Sängers Igor Talkow auf. Und auch hier zeigt sich, dass die Persönlichkeit des Toten sich oft bereits an seiner Grabstätte ablesen lässt.

Tatjana Kuschtewskaja unternimmt nach ihren kulinarischen Streifzügen durch die russische Literatur ausgedehnte Spaziergänge über die Friedhöfe Russlands, und wieder weiß sie eine Fülle von Geschichten um berühmte Verstorbene zu erzählen. Und ganz nebenbei erfährt man Faszinierendes und Lehrreiches über verschiedene Formen von Grabkreuzen, Besonderheiten russischer Beerdigungsbräuche und Trauerrituale oder über die Spezies der Friedhofsbettler. Der mit zahlreichen Schwarz-Weiß-Fotografien versehene Band ist eine kleine Kulturgeschichte des Todes in Russland ebenso wie eine keineswegs morbide Sammlung von Anekdoten über den Tod im Leben und das Leben im Tod.

Tatjana Kuschtewskaja geboren 1947 in der Turkmenischen SSR in der Wüstenoase Dargan-Ata, verbrachte ihre Kindheit in der Ukraine; Studium der Musikpädagogik an der Musikhochschule von Artjomowsk (Diplom); arbeitete acht Jahre lang als Musikpädagogin in Jakutien; 1976-1981 Studium an der Fakultät für Drehbuchautoren der Filmhochschule Moskau (Diplom), wo sie 1983 - 1991 einen Meisterkurs für Drehbuchautoren leitete und als freie Journalistin tätig war; verfasste zahlreiche Drehbücher und Reportagen; unternahm Reisen durch alle Regionen der ehemaligen UdSSR; lebt seit 1991 in Deutschland. Veröffentlichungen (in deutscher Sprache): „Ich lebte tausend Leben“, Velbert 1997; „Russische Szenen“, Berlin 1999; „Transsibirische Eisenbahn“, Berlin 2002.

Fotoausstellung

Janina Kuschtewskaja (Tochter der Autorin): 20 Schwarz-weiß-Bilder russischer Grabmäler

Janina Kuschtewskaja wurde 1974 geboren in Lensk (Jakutien/Russland). Sie besuchte eine private Kunstschule in Moskau und schloss 2002 ein Kunststudium an der Moskauer Theaterakademie ab. Sie lebt in Moskau.

Von ihren Friedhofs-Fotografien – darunter Kuriositäten wie das Grabmal eines Generals, das mit steinernen Raketen verziert ist – sind 70 in dem Buch enthalten.

UKB: 5,00 € / 2,50 € für LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber

Kontakt

Lew Kopelew Forum
Neumarkt 18
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Tel. (0221) 2 57 67 67
Fax. (0221) 2 57 67 68
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