Veranstaltungen 2023

Fr., 15.12.23 um 19.00 Uhr

Wo ist Maria Kalesnikava?

In Zusammenarbeit mit der Gerhart und Renate Baum-Stiftung

Treffen und Diskussion über die politische Verfolgung in Belarus mit
Gerhart Baum, Bundesinnenminister a.D., Rechtsanwalt und Bürgerrechtler
Tatsiana Khomich, Schwester der inhaftierten belarusischen Oppositionspolitikerin Maria Kalesnikava, Viktar Babaryka Team Coordinator und Liudmila Kazak, Belarusische Rechtsanwältin und Verteidigerin von Maria Kalesnikava, aktuell im deutschen Exil


Moderation: Thomas Roth,
Vorsitzender des Lew Kopelew Forums, ehemals Tagesthemen-Moderator


Präsenz und Online

Simultandolmetschen aus dem Russischen ins Deutsche

Im August 2020 nahm die belarusische Musikpädagogin und oppositionelle Politikerin Maria Kalesnikava zusammen mit Svjatlana Tsichanouskaja und Veranika Tsepkala an der Präsidentschaftswahl in Belarus teil. Die Fälschung der Wahlergebnisse durch den Amtsinhaber Aleksander Lukaschenka löste Massenproteste im Land aus. Doch Lukaschenka zerschlug sie mit russischer Unterstützung, ließ zahlreiche Oppositionellen verhaften und foltern. Svjatlana Tsichanouskaja und Veronika Tsepkala flüchteten ins Ausland. Maria Kalesnikava weigerte sich Belarus zu verlassen, wurde verhaftet und in einem widerrechtlichen Verfahren zu 11 Jahren Haft verurteilt.

Für ihren mutigen und kompromisslosen Protest gegen das Regime wurde Maria Kalesnikava mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter mit dem Menschenrechtspreis der Gerhart und Renate Baum-Stiftung und mit dem Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte.

Ende 2022 erkrankte Maria im Gefängnis schwer, wurde operiert und verschwand bald darauf. Zuletzt hatte ihre Familie Kontakt mit ihr im Februar 2023. Seitdem fehlt von Maria jede Spur. Auch von Viktar Babaryko, Sjarhej Tsichanouski und anderen bekannten belarusischen Oppositionellen gibt es seit Monaten kein Lebenszeichen.

Kurz vor Weihnachten, in jener Zeit, in der sich Familien zusammentun, wollen wir an die Tragödie und an den Schmerz derjenigen erinnern, die ihre Stimmen gegen das unmenschliche Regime erhoben haben, ihren Familien gewaltsam entrissen wurden und deren Schicksal unbekannt ist. Gemeinsam mit Maria Kalesnikavas Schwester Tatsiana Khomich, Marias Verteidigerin in Belarus Liudmila Kazak und mit dem bekannten deutschen Politiker und Bürgerrechtler Gerhart Baum wollen wir die aktuelle Lage und die Situation mit den Menschenrechten in Belarus besprechen. Wir diskutieren darüber, wie die deutsche und die europäische Politik mit dem Regime des Diktators Lukaschenka umgehen soll und wie die Menschenrechtsorganisationen und die Öffentlichkeit im Westen die politischen Gefangenen in Belarus unterstützen können.

ACHTUNG! Wir bitten um eine verbindliche Anmeldung für diese Veranstaltung bis zum 15.12.2023 unter info@kopelew-forum.de oder unter 0221 257 67 67.

Eintritt frei.
Um eine Spende zugunsten politischer Gefangener in Belarus wird gebeten.

Gerne können Sie die Veranstaltung live online verfolgen und Ihre Fragen an uns im Zoom stellen. Registrieren Sie sich bitte unter dem folgenden Link:
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Nach der Registrierung erhalten Sie eine Bestätigungs-Mail mit Informationen über die Teilnahme.


Die Veranstaltung wird außerdem live auf unserem YouTube Kanal übertragen



Sa., 2.12.23 um 14.00 Uhr
Сб., 2.12.23 о 14.00

Ukrainian Book Club Cologne / #КУК: Український літературний клуб у Кельні

„Meine Gedanken sind leise“
«Мої думки тихі»

Filmvorführung in ukrainischer Sprache mit deutschen Untertiteln und Online-Diskussion (auf Ukrainisch) mit dem Filmkritiker
Показ стрічки українською мовою з німецькими субтитрами та дискусія з кінокритиком

Volodymyr Gromov / Володимиром Громовим

Anschließend: Besuch des Weihnachtsmarktes auf dem Neumarkt
Після дискусії: відвідання Різдвяного ринку на Ноймаркті

„Meine Gedanken sind leise“ ist eine ukrainische Filmkomödie aus dem Jahr 2019 von Antonio Lukitsch. Sie wurde vom MDR unter dem Sendetitel „Der Tierstimmensammler“ oder „Das Lied der Scheuen Stockente“ in deutscher Sprache erstmalig am 19. Dezember 2022 ausgestrahlt.

Vadym Rott arbeitet als Sound Designer und Musiker, erleidet jedoch immer wieder Rückschläge. Dies scheint sich zu ändern, als eine kanadische Firma ihm anbietet, Töne von verschiedenen Tieren in der Oblast Transkarpatien aufzunehmen. Dabei kommt ihm seine Mutter Halyna immer wieder in die Quere. Dennoch bietet ihm dieser Job eine mögliche Perspektive die Ukraine zu verlassen, was mitunter zu vielen Diskussionen führt.

„Meine Gedanken sind leise“ wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet und gehört zu den beliebtesten ukrainischen Komödien der Vorkriegsjahre.

«Мої думки тихі» — українська трагікомедія 2019 року українського режисера Антоніо Лукіча, для якого вона стала дебютною повнометражною художньою стрічкою. За сценарієм молодий звукорежисер і невдаха Вадим отримує замовлення від клієнта з Канади з проханням записати голоси рідкісних тварин та пташок української фауни Закарпаття, однак завдання ускладнюється тим, що в подорож по Закарпаттю разом із Вадимом вирушає його мати-таксистка.
Фільм був відзначений нагородами на численних кінофестивалях та займає 20-у позицію у списку 100 найкращих фільмів в історії українського кіно.
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Eintritt frei. Um eine Spende zur Unterstützung des Ukrainischen Buchclubs Köln wird gebeten / Вхід вільний. Будемо раді пожертвам на підтримку Українського літературного клубу в Кельні

Di., 21.11 um 19.30 Uhr
ACHTUNG!
Veranstaltungsort: Literaturhaus Köln
Großer Griechenmarkt 39, 50676 Köln
und in Livestream

Was suchst du, Wolf?

Buchvorstellung und Gespräch mit der Autorin Eva Viežnaviec

Ryna ist auf dem Weg von Darmstadt in ihr belarusisches Heimatdorf. Dort ist ihre Großmutter gestorben, bei der sie aufgewachsen ist, von der sie die Geschichten des Dorfes kennt. Eva Viežnaviec lässt in Was suchst du, Wolf? (Zsolnay) ein vergessenes Belarus auferstehen und das ganze 20. Jahrhundert mit all seinen Grausamkeiten vorbeiziehen. Sie setzt einer ganzen Generation von Frauen ein Denkmal, denen, die daran geglaubt haben, dass das Leben weitergehen wird, selbst auf verbrannter Erde. Den Abend moderiert Felix Ackermann, das Gespräch übersetzt Margarita Höckner. Aus der deutschen Übersetzung von Tina Wünschmann liest Christiane Nothofer.

Ein Abend im Rahmen der Reihe »Souvenir«.
Die Reihe »Souvenir« ist ein Projekt des Literaturhaus Stuttgart in Kooperation mit dem Netzwerk der Literaturhäuser und der Projektgruppe für Mittel-, Ost- und Südosteuropa der Bundeszentrale für politische Bildung und mit freundlicher Unterstützung der Ernst Klett AG.
Veranstalter: Literaturhaus Köln
Veranstaltungspartner: Lew Kopelew Forum e.V., Bundeszentrale für politische Bildung, S. Fischer Stiftung, Netzwerk der Literaturhäuser, Zsolnay Verlag

Eintritt: 11,-/9,- € | Mitglieder: 7,- € | Livestream: kostenlos
Ticket-Link: https://tickets.qultor.de/event/eva-vieznaviec-was-suchst-du-wolf/eva-vieznaviec-was-suchst-du-wolf-2023-11-21-1930/tickets

Livestream-Link: demnächst über www.literaturhaus-koeln.de


Mi., 22.11.23 um 19.00 Uhr

„Das Gedächtnis der Töchter“

Buchvorstellung und Gespräch mit der Autorin Irene Langemann

Moderation: Katharina Heinrich, Journalistin und LKF-Beirat

Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats für Russlanddeutsche
am Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte
Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

Präsenz und Online


Das Buch: Langemann, Irene: Das Gedächtnis der Töchter, Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2023

Eine Kleinstadt in Sibirien, 1969. Eisige Kälte. Die elfjährige Vera wird von ihren Mitschülern auf einer menschenleeren Straße angegriffen und als Faschistin beschimpft. Tief gedemütigt begibt das Mädchen sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Als ihre Mutter Anna sie in die Familiengeschichte einweiht, beginnt für Vera eine Reise in die Vergangenheit. Ihre Vorfahren, strenggläubige Mennoniten, sind Anfang des 19. Jahrhunderts aus Westpreußen nach Russland ausgewandert, in das Gebiet der heutigen Ostukraine. Vera erfährt die Geschichte ihrer Familie über sechs Generationen, packende Lebenswege, die sich durch die Jahrhunderte bis in die Jetztzeit spiegeln: vom bescheidenen Wohlstand der frommen Kolonisten in der Zarenzeit über unmenschliche Entbehrungen, existenzielle Not und Diskriminierung in der Sowjetdiktatur bis hin zu den idyllischen Sommern an der Küste Georgiens in den Siebzigerjahren.


Das Gedächtnis der Töchter ist die mitreißende Chronik einer deutschen Familie, die versucht, im krisengebeutelten Russland Wurzeln zu schlagen. Virtuos erklettert Irene Langemann die Ranken des Stammbaums, folgt wilden Verästelungen und lässt dabei ein eng gewobenes Geflecht aus Vergangenheit und Zukunft entstehen. Ein tiefbewegender Roman über das Suchen nach Identität in der Fremde, über die vielen Facetten von Einsamkeit und die immer neu zu schöpfende Kraft, sie zu überwinden.


Irene Langemann, 1959 in Issilkul (Sibirien) geboren, wuchs zweisprachig in einer deutschen Familie auf. Sie ging mit 17 nach Moskau, studierte Schauspielkunst und Germanistik und arbeitete als Autorin, Schauspielerin und Moderatorin. 1990 wanderte sie nach Deutschland aus. Seitdem lebt sie in Köln und arbeitet als Autorin und Regisseurin für Film und Fernsehen. Ihre Dokumentarfilme wurden mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet.


In Rahmen der Buchvorstellung findet die Eröffnung der Fotoausstellung „Vergessene Zivilisation – Kirchen der Wolgadeutschen“ statt. Einleitung: Edwin Warkentin, Leiter des Kulturreferats am Museum für Russlanddeutsche Kulturgeschichte.


UKB Präsenzveranstaltung: Solidarisches Preismodell von 5- bis 15- €



Gerne können Sie die Veranstaltung live online verfolgen und Ihre Fragen an uns im Zoom stellen. Registrieren Sie sich bitte unter dem folgenden Link:
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Mi., 8.11.23 um 19.00 Uhr

Russlands Krieg gegen die Ukraine – ein Angriff auf Europa

Vortrag und Gespräch mit dem Ukraine-Experten und langjährigen Mitarbeiter der FES in der Ukraine Winfried Schneider-Deters

Moderation: Dr. Vera Ammer, LKF-Beirat, MEMORIAL Deutschland

Präsenz und Online

„So wie Hitlers Krieg gegen die Sowjetunion ein Vernichtungskrieg war, so war Putins Krieg gegen die Ukraine als Vernichtungskrieg geplant. Der Blitzkrieg à la Hitler allerdings, in welchem der russische Präsident die ukrainischen Streitkräfte in wenigen Tagen niederzuwerfen gedachte, scheiterte an deren überraschender Wehrhaftigkeit, an dem Willen der ukrainischen Führung zur Verteidigung des Landes, an dem Widerstand der ukrainischen Bevölkerung gegen die russischen Angreifer – und an der Tapferkeit der ukrainischen Soldaten. […]

Die Ukraine verteidigt sich in diesem nachgeholten Unabhängigkeitskrieg gegen ihre Vernichtung als Staat, gegen die Vernichtung ihrer nationalen Identität, gegen ihre „Mankurtisierung“, d. h., gegen ihre Entukrainisierung und totale Russifizierung, gegen einen kulturellen Genozid – und gegen die Versklavung und Verschleppung ihrer Bürger. […]

Aber die Ukraine verteidigt nicht nur sich selbst: Indem sie sich gegen die russische Aggression wehrt, verteidigt die Ukraine Europa; indem die Ukrainer ihre Freiheit verteidigen, verteidigen sie die Freiheit der Europäer.

Deutschland werde „am Hindukusch verteidigt“, erklärte der damalige deutsche Verteidigungsminister Peter Struck (SPD, 1. März 2004) – und rechtfertigte damit Deutschlands Beteiligung am Krieg der USA gegen die Taliban in Afghanistan. Das war eine umstrittene Aussage; nicht zu bestreiten ist, dass Deutschland heute in der Ukraine verteidigt wird.

Und weil Europa zu seiner eigenen Verteidigung keine eigenen Soldaten an die Front in der Ukraine schicken will, sondern lieber ukrainische Soldaten für sich sterben lässt, ist die schnellstmögliche Lieferung von überlegenen und weitreichenden Waffen an die ukrainischen Verteidiger Europas das Mindeste, was Europa tun muss.“

Über diese und andere Thesen aus der neuen Analyse „Russlands Krieg gegen die Ukraine – ein Angriff auf Europa“ diskutieren wir mit dem Ukraineexperten Winfried Schneider-Deters, Autoren der umfangreichen Chronik „Ukrainische Schicksalsjahre 2013-2019“, der zu uns aus Kyjiw angereist ist.

Winfried Schneider-Deters (geb. 1938) studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Heidelberg. Von 1975 bis 2003 war er Leiter von nationalen und regionalen Projekten der Friedrich-Ebert-Stiftung in Lateinamerika, Korea (Süd), Zentralasien und im Südkaukasus; in den Jahren 1996 bis 2000 leitete er das "Kooperationsbüro Ukraine" der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kyjiw.
UKB Präsenzveranstaltung: 5,- € / 2,5 € LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und ALG-II-Empfänger

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Sa., 11.11.23 um 15.00 Uhr
Сб., 11.11.23 о 15.00

Ukrainian Book Club Cologne / #КУК: Український літературний клуб у Кельні

Karneval und Karnevaltraditionen
in der modernen ukrainischen Literatur
Карнавал та карнавальні традиції
в сучасній українській літературі

Kostümsitzung auf Ukrainisch, Vorlesen der Texte, Improvisationstheater und Diskussion in ukrainischer Sprache mit anschließendem Besuch des Kölner Karnevals /

Костюмована вечірка по-українськи, читання текстів, театральна імпровізація та дискусія українською мовою з послідуючим відвідуванням кельнського карнавалу

Auf Ukrainisch / Українською мовою

Eintritt frei / Вхід вільний


Do., 19.10.23, 19.00 Uhr

Polen im 21. Jahrhundert

Vetter, Reinhold: Polen im 21. Jahrhundert.


Buchvorstellung und Diskussion mit dem Autor Reinhold Vetter

Moderation: Melanie Longerich, Deutschlandfunk

Das Buch: Vetter, Reinhold: Polen im 21. Jahrhundert.Angekommen im europäischen Gemeinwesen – oder unterwegs auf nationalistischen Sonderwegen? Baden-Baden 2023

Seit Beginn des Kriegs Russlands gegen die Ukraine blickt die europäische Öffentlichkeit auch auf Polen. Als direkter Nachbar der Ukraine spielt Polen eine wichtige Rolle bei der Hilfe für das bedrängte Land. Die innenpolitische Entwicklung unter Polens nationalkonservativer Regierung weckt allerdings seit 2015 europaweit Besorgnis. Immer wieder kommt es zu Konflikten zwischen der EU und Polens Regierung. Reinhold Vetter untersucht die Gründe und Ursachen dieser Entwicklung und analysiert dazu die Qualität der polnischen Verfassung und des politischen Systems, Stärken und Schwächen der Wirtschaft und der Sozialsysteme, Polens Position in EU und NATO, sowie die Haltung seiner Bürgerinnen und Bürger zur parlamentarischen Demokratie.

Reinhold Vetter (1946), studierte Politikwissenschaft und Journalistik und arbeitete 1984-1988 beim WDR-Hörfunk in Köln, 1988-1994 als ARD-Korrespondent (Hörfunk) in Warschau, Korrespondent des Handelsblattes zunächst in Warschau (1994-2000), dann in Budapest (2000-2003) und seit 2004 wieder in Warschau. Aktuell lebt er als freier Wissenschaftler und Publizist in Berlin und Warschau mit dem Arbeitsschwerpunkt Zeitgeschichte, Politik und Wirtschaft in Ostmitteleuropa.


UKB Präsenzveranstaltung: 5,- € / 2,5 € LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und ALG-II-Empfänger

Gerne können Sie die Veranstaltung live online verfolgen und Ihre Fragen an uns im Zoom stellen. Registrieren Sie sich bitte unter dem folgenden Link
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Sa., 14.10.23 um 17.00 Uhr
Сб., 14.10.23 о 17.00

„Luxembourg, Luxembourg“
«Люксембург, Люксембург»

Plakat für den Film Luxemburg, Luxemburg

Постер до фільму Люксембург, Люксембург

Ukrainian Book Club Cologne


#КУК: Український літературний клуб у Кельні


Filmvorführung in ukrainischer Sprache und Online-Diskussion mit dem Filmkritiker und Script Doctor des Films Volodymyr Gromov


Показ стрічки українською мовою та дискусія з кінокритиком та скріпт-доктором фільму Володимиром Громовим

„Luxembourg, Luxembourg“ ist eine ukrainische Tragikomödie aus dem Jahr 2022. Sie erzählt die Geschichte zwei ukrainischer Zwillingsbrüder, die von ihrer Mutter in den wirtschaftlich schwierigen 1990er Jahren allein großgezogen wurden. Im Jahr 2018 erfahren die Beiden, dass ihr leiblicher Vater, den sie nie gekannt haben, am Sterbebett im weit entfernten Luxembourg liegt. Nach vielen Diskussionen brechen die Brüder nach Luxembourg auf, um ihren Vater kennenzulernen, doch ihre abenteuerliche Reise wird zum eigentlichen Ziel.

Der Film bekam zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Preis für die beste Regie beim 20. Internationalen Filmfestival in Monte Carlo.

«Люксембург, Люксембург» - українська трагікомедія, яка вийшла на екрани у 2022 році. Стрічка розповідає історію двох українських братів-близнюків, яких у неблагополучні 1990 роки виховала мати-одинка. У 2018 році брати дізнаються, що їхній батько, якого вони ніколи не бачили, лежить при смерті у далекому Люксембурзі. Після численних сутичок та поневірянь брати вирушають до Люксембургу, щоб зустріти батька, але їхня сповнена пригод подорож поволі перетворюється на її головну мету.

Стрічка була відзначена численними нагородами, в тому числі Премією за найкращу режисуру на 20 Міжнародному кінофестивалі у Монте-Карло.

Eintritt frei
Вхід вільний


Mi., 20.09.23, 19.00 Uhr

Forderungen nach Friedensinitiativen für Russlands Krieg gegen die Ukraine

Die ukrainische Kunstszene reagierte scharf auf deutsche Friedensinitiativen: ein Szenefoto aus dem satirischen Musikvideo „Peace Dance“ von Vitsche Berlin und Platforma Tu aus Mariupol in Zusammenarbeit mit Yuriy Gurzhy. Das Video ist Teil des Multidisziplinarprojekts Checkpoint Peace, mehr unter: www.checkpointpeace.org


Eine kritische Auseinandersetzung mit der Diskussion in Deutschland

In Zusammenarbeit mit der Zweigstelle Köln/Bonn der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde und der Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz an der Universität zu Köln

Gespräch mit Iryna Shum, Generalkonsulin der Ukraine in NRW Petra Reitz, Leitende Militärdekanin des Evangelischen Militärdekanats West und Prof. Wilfried Hinsch, Philosoph an der Universität zu Köln

Moderation: Prof. Angelika Nußberger, Direktorin der Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz an der Universität zu Köln

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat hierzulande heftige Debatten darüber ausgelöst, wie Deutschland reagieren und der Ukraine beistehen sollte. Besonders über die Frage der Waffenlieferungen, aber auch der Sanktionsmaßnahmen gegen Russland sowie der diplomatischen Vermittlungsbemühungen wurde und wird gestritten.
Die Bundesregierung unterstützt die Ukraine militärisch, u.a. zuletzt auch mit Panzern, finanziell und humanitär, was Umfragen zufolge eine Mehrheit in Deutschland befürwortet. Gleichzeitig werden aus verschiedener Richtung – sei es aus der Politik, der Wissenschaft oder aus der Zivilgesellschaft – immer wieder Stimmen laut, die auf Friedensverhandlungen und ein Ende der Waffenlieferungen dringen. Große Bekanntheit erlangte um den Jahrestag des russischen Überfalls etwa die Petition „Manifest für Frieden“ der Publizistin Alice Schwarzer und der Linken-Politikerin Sarah Wagenknecht. Auch prominente Mitglieder der evangelischen Kirche fordern – unter Berufung auf eine pazifistisch orientierte Friedensethik – einen Waffenstillstand und Verhandlungslösungen. Mit zunehmender Dauer des Krieges könnten sich diese Diskussionen noch verschärfen.


Wie blickt die Ukraine auf die Debatte in Deutschland? Welche politischen, ethischen und moralphilosophischen Gründe sprechen gegen die – mannigfaltigen – Forderungen nach Friedensinitiativen zum jetzigen Zeitpunkt? Mit welchen Argumenten unterstützen weite Teile der evangelischen Kirche die Waffenlieferungen? Wie kann einer zunehmenden Polarisierung des Diskurses entgegengewirkt werden? Über diese und weitere Fragen diskutiert die Kölner Juristin Prof. Angelika Nußberger mit der Generalkonsulin der Ukraine in Düsseldorf Iryna Shum, der Leitenden Militärdekanin der evangelischen Militärseelsorge in Westdeutschland Petra Reitz, und dem Moralphilosophen Prof. Wilfried Hinsch, Autor des 2017 erschienenen Buches "Die Moral des Krieges. Für einen aufgeklärten Pazifismus".

UKB: 5,- € / 2,5 € LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und ALG-II-Empfänger

Achtung: die Veranstaltung findet nur in Präsenz statt und wird nicht live übertragen.

Bernt Hahn liest „Die Dämonen“
von Fjodor Dostojewskij

In Zusammenarbeit mit M. Lengfeld‘sche Buchhandlung, Köln

Beschrieben wird eine Generation, die auf der Schwelle zu Industrialisierung und Moderne ihre Wertebindung verloren hat und entwurzelt nach neuen Orientierungen sucht. Religion, hergebrachte Sitten und Moral bieten keine stabilen Antworten. Taumelnd und in teils hektischer Aggressivität suchen die Protagonisten Halt bei fragwürdigen Konzepten und Ideologien, deren Einfluss bis in unsere Tage reicht. Der Roman ist als Warnung unter dem Eindruck mörderischer Umtriebe anarchistischer Zirkel geschrieben, aus deren Dunstkreis der berüchtigte „Katechismus des Revolutionärs“ stammt, der seinerseits Inspiration für die Aktivitäten der RAF gewesen ist. Nicht zuletzt wird dieser Tage in den Vereinigten Staaten von Amerika im Hinblick auf die Vorkommnisse um den vergangenen Präsidentschaftswahlkampf und die Besetzung des Kapitols explizit auf Dostojewskijs „Die Dämonen“ Bezug genommen.

Zu den grenzenlosen Bewunderern Dostojewskijs gehören u.a. Friedrich Nietzsche, für den er der „tiefste Psychologe der Weltliteratur“ ist, Thomas Mann, der dem Buch unerhörte Neuheit und Kühnheit attestiert, und Albert Camus, der die „Dämonen“ zu einem prophetischen Text erklärt, er gehöre zu den vier oder fünf Werken, die er über alles stelle. Camus hat den Roman 1959, in Reaktion auf stalinistisch orientierte Strömungen der Linken in Frankreich, unter dem Titel „Die Besessenen“ für die Bühne adaptiert.

Fjodor Michajlowitch Dostojewskij wird am 11. November 1821 als Sohn eines Arztes in Moskau geboren. 1837 geht er nach St. Petersburg und absolviert eine Ingenieurschule. Nach ersten Veröffentlichungen wird er 1849 wegen Verlesung eines angeblich staatsfeindlichen Briefes zum Tode verurteilt. Die darauf erfolgte Scheinhinrichtung wird zur lebensbestimmenden Erschütterung. Zu vier Jahren Zwangsarbeit und vier Jahren Militärdienst in Sibirien “begnadigt“, darf er 1859 nach St. Petersburg zurückkehren. 1873 entstehen „Die Dämonen“. Darauf folgen u.A. Der Jüngling (1875) und Die Brüder Karamazov (1881), ein Riesenwerk, geschaffen nicht nur „unter der Geißel“ seiner Krankheit (Epilepsie) sondern auch unter den Stockschlägen von erniedrigenden Finanznöten, die ihn zwangen, mit unnatürlicher Schnelligkeit zu arbeiten“ (Thomas Mann). Fjodor Dostojewskij stirbt am 09. Februar 1881 und wird drei Tage später unter der Anteilnahme von mehreren zehntausend Menschen auf dem Tichwiner Friedhof des Alexander-Newski-Klosters in St. Petersburg beigesetzt.

Bernt Hahn ist freiberuflicher Schauspieler und Sprecher. Neben seinen zahlreichen Hörbüchern mit Texten von u.a. Alexander Puschkin, Joseph Roth, M. Gandhi und Bruno Schulz hat er „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ von Marcel Proust und „Jahrestage“ von Uwe Johnson in öffentlichen Lesungen vollständig vorgetragen.

Das Buch © Fjodor M. Dostojewskij "Böse Geister " (Übersetzung: Swetlana Geier).

Leserechte mit freundlicher Genehmigung der S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main.


Do., 22.06.23, 19.00 Uhr

6. Sitzung des Ukraine Book Club Cologne
(in Ukrainischer Sprache)

Leitung und Moderation: Dr. Anita Winkelmeier, Journalistin und Sozialwissenschaftlerin


Do., 15.06.23, 19.00 Uhr

Die Moskau-Connection.
Das Schröder-Netzwerk und Deutschlands Weg in die Abhängigkeit.

Buchvorstellung und Diskussion mit dem Autor
Reinhard Bingener

Moderation: Dr. Felix Riefer, Politikwissenschaftler und LKF-Beirat

Das Buch: Bingener, Reinhard, Wehner, Markus: Die Moskau-Connection. Das Schröder-Netzwerk und Deutschlands Weg in die Abhängigkeit, München 2023.

Deutschland hat über viele Jahre die Gefahr ignoriert, die von Putins Regime ausging. Es hat die Warnungen seiner europäischen Nachbarn in den Wind geschlagen und sich von Gas und Öl aus Russland immer abhängiger gemacht. Die Folge ist eine schwere Wirtschaftskrise, die den Wohlstand der Bundesrepublik langfristig schmälern wird.

Wie konnte es dazu kommen? Welche Rolle spielte dabei Gerhard Schröder als SPD-Bundeskanzler und späterer Gas-Lobbyist mit seinem weitverzweigten Netz in Politik und Wirtschaft? Warum schlug die CDU-Kanzlerin Angela Merkel keinen weitsichtigeren Kurs ein? Welche geschäftlichen und politischen Verbindungen, aber auch welche wirtschaftlichen und strategischen Interessen führten dazu, dass Deutschland auf Putin setzte, obwohl er schon vor seinem Überfall auf die Ukraine Kriege geführt, die Opposition ausgeschaltet und Freiheits- und Menschenrechte missachtet hatte? Die FAZ-Korrespondenten Reinhard Bingener und Markus Wehner decken die Moskau-Connection der deutschen Politik auf und zeigen, wie eine der größten Fehleinschätzungen deutscher Außenpolitik seit 1945 möglich wurde.

Pressestimmen:

„Dass die Autoren das Buch geschrieben haben, ist ein großes Glück und hoffentlich der Auftakt für eine eingehende - auch politische - Aufarbeitung dieses unrühmlichen Kapitels deutscher Geschichte.“
Süddeutsche Zeitung, Florian Kiesinger

„Das vielleicht wichtigste Sachbuch dieser Saison.“
Perlentaucher Bücherbrief

„Ein grandioses Buch. … Das Buch ist ganz gewiss eines der besten, wenn es um die Hintergründe der jetzigen Energiekrise geht: Glänzend geschrieben und unglaublich spannend.“
Frankfurter Rundschau, Michael Hesse

„Die Lektüre der ‚Moskau Connection‘ lässt einen atemlos zurück. Als Schweizer Leser muss man sich wohl fragen, ob man seine Nachbarn eigentlich jemals gekannt hat; als deutscher Leser fragt man sich, in welchem Land man bisher lebte.“
Neue Zürcher Zeitung, Susanne Gaschke


Reinhard Bingener (geb. 1979), Korrespondent der FAZ studierte Evangelische Theologie in Halle-Wittenberg, Chicago und München. Nach dem Examen arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Im April 2008 schloss er sich der politischen Redaktion der FAZ an. Seit August 2014 berichtet er als politischer Korrespondent mit Sitz in Hannover über Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Bremen sowie über die evangelischen Kirchen in Deutschland.

Dr. Markus Wehner (geb. 1963) studierte Osteuropäische Geschichte, Politikwissenschaft und Slawistik in Freiburg, Moskau und Berlin und promovierte über die frühe sowjetische Geschichte. Seit 1992 war er freier Mitarbeiter der FAZ, seit 1996 arbeitete er in der Nachrichtenredaktion. Vom Oktober 1999 an war er fünf Jahre lang Korrespondent in Moskau. Von Ende 2004 bis Mitte 2017 war er Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin. Seit 2017 ist er Korrespondent der FAZ in Berlin. Wehner berichtet über Bundespolitik, Berlin und Brandenburg. Zusammen mit seinem Kollegen Eckart Lohse veröffentlichte er mehrere politische Bücher, darunter „Guttenberg. Biographie“, München 2011. Über die russische Politik schrieb er das Buch „Putins Kalter Krieg“, München 2016. „Journalist des Jahres 2011“ („Medium Magazin“), zusammen mit Eckart Lohse.

UKB Präsenzveranstaltung: 5,- € / 2,5 € LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und ALG-II-Empfänger

Gerne können Sie die Veranstaltung live online verfolgen und Ihre Fragen an uns im Zoom stellen. Registrieren Sie sich bitte unter dem folgenden Link:
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Die Veranstaltung wird außerdem live auf unserem YouTube Kanal übertragen



Di., 13.06.23, 19.30 Uhr

Michail Schischkin: Gegen den Krieg schreiben

Moderation: Thomas Roth, Vorsitzender des Lew Kopelew Forum, ehem. Tagesthemen-Moderator


Achtung! Veranstaltungsort:

Literaturhaus Köln
Großer Griechenmarkt 3
50676 Köln

und im Livestream

Michail Schischkin, einer der international meistgefeierten Autoren Russlands, beschreibt im Gespräch mit Thomas Roth, dem Vorsitzenden des Lew Kopelew Forum, den langen Abschied vom hoffnungsfrohen chaotischen Moskau der 1990er-Jahre. Im Rahmen der Reihe »Souvenir« nimmt er die Unterdrückung des freien Wortes in den Focus, die historische Kontinuität dieser Unterdrückung und die schrecklichen Folgen der Unfreiheit: Rechtlosigkeit, Kriege, Folter und Mord.

Die Reihe »Souvenir« ist ein Projekt des Literaturhaus Stuttgart in Kooperation mit dem Netzwerk der Literaturhäuser und der Projektgruppe für Mittel-, Ost- und Südosteuropa der Bundeszentrale für politische Bildung und mit freundlicher Unterstützung der Ernst Klett AG.


Eine Veranstaltung im Rahmen der Aktionswochen zum Gedenken an 90 Jahre Bücherverbrennung.

Veranstaltungspartner: Lew Kopelew Forum e.V., Bundeszentrale für politische Bildung, literaturhaus.net, EL-DE-Haus

Michail Schischkin, geboren 1961 in Moskau, lebt seit 1995 in der Schweiz. Seine Bücher wurden in 35 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihm der Band „Tote Seelen, lebende Nasen. Eine Einführung in die russische Kulturgeschichte“.

Weitere Informationen und Anmeldung für LiveStream auf der Seite des Literaturhauses Köln


Eintritt: 10,-/8,- € | Mitglieder Literaturhaus: 6,- €
Livestream: 6,- €



Di., 6.06.23, 19.00 Uhr

Im Widerschein des Krieges.
Nachdenken über Russland

Buchvorstellung und Diskussion mit dem Autor
Gerd Koenen

Das Buch: Koenen, Gerd: Im Widerschein des Krieges. Nachdenken über Russland, München 2023

Kaum jemand hat in den vergangenen Jahrzehnten das deutsch-russische Geflecht aus historischen Erfahrungen, machtpolitischen Interessen und ideologischen Fieberträumen intensiver erforscht als Gerd Koenen. Im Widerschein des neuen Krieges, der viele alte Fragen wieder aufwirft, begibt er sich auf eine Spurensuche, die uns von der zynischen Partnerschaft in der Zeit des Hitler-Stalin-Paktes bis zur Freund-Feind-Propaganda unserer Tage und von den Gründern von «Memorial» bis zu den Spin Doctors Putins führt.

Was hat Putin und die um ihn gescharte oligarchische Machtelite dazu getrieben, einen ebenso mörderischen wie selbstzerstörerischen Angriffskrieg zu beginnen? Welche langfristigen Ziele verfolgt Russland? Und warum hat sich zwischen ihm und seinen westlichen Nachbarn erneut ein tödliches Spannungsfeld aufgebaut, das ganz Europa in eine Gefahrenzone verwandelt? In seinem neuen Buch bündelt Gerd Koenen sein jahrzehntelanges Nachdenken über Russland zu einer ebenso differenzierten wie schonungslosen Bilanz.

Pressestimmen:

„Gerd Koenen gehört zu den profunden Kennern des östlichen Totalitarismus in Deutschland.“
taz, Andreas Fanizadeh

„Mit dem überzeugenden Furor des Aufklärers und Demokraten demontiert Koenen die ‚selbstidiotisierende‘ Welt Putins und seiner Clique.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Stefan Plaggenborg

Gerd Koenen (geb. 1944) ist Publizist und Historiker. Für sein Buch «Der Russland-Komplex» (2007) wurde er mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet. Seine Geschichte des Kommunismus «Die Farbe Rot» war für mehrere Buchpreise nominiert. Er gilt als einer der besten Kenner der politischen Mentalität Russlands.

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Do., 11.05.23, 19.00 Uhr

„Das ist ein Ozean aus Wahnsinn“.

Kritische Stimmen zum Krieg aus Belarus und Russland

In Kooperation mit der Zweigstelle Köln/Bonn der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde am Institut für osteuropäisches Recht und Rechtsvergleichung,
Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz, Universität zu Köln

Bandvorstellung und Diskussion mit Ingo Petz und Tania Arcimovich
Moderation: Maria Birger, Historikerin und LKF-Beirat

Konsekutives Dolmetschen aus dem Russischen: Nika Mosessian

In Russland und Belarus hält sich ein von Verantwortung, Scham und Unterdrückung getragener Diskurs, der sich gegen den russischen Krieg wendet. Bis zum Jahr 2021 gab es für die kritische Rede in Russland noch Platz in unabhängigen Medien; sie alle wurden im ersten Kriegsjahr liquidiert oder sind abgewandert und als Exilmedien aktiv. Dort formt sich wieder ein gewisser Raum für freies Denken. Das Onlinemedium dekoder.org hat diesen Prozess verfolgt. Die Flugschrift „Das ist ein Ozean aus Wahnsinn“. Kritische Stimmen zum Krieg aus Belarus und Russland“ versammelt zentrale Beiträge daraus.

Ingo Petz, Journalist und Redakteur bei dekoder.org, liest aus dem Band und spricht mit der im Exil lebenden belarussischen Intellektuellen und Kulturschaffenden Tania Arcimovich über das Leben der belarussischen Kultur im Exil, über die schwierige Situation der Belarussen im Krieg Russlands gegen die Ukraine und über den Demokratieprozess, der mit den Protesten 2020 in Belarus angestoßen wurde.

Ingo Petz (geb. 1973) ist Journalist und bei dekoder.org für Belarus zuständig. Nach dem Studium der Osteuropäischen Geschichte und Slawistik in Köln und Wolgograd (Russland) volontierte er bei der Kölnischen Rundschau. 2002 berichtete er zwei Jahre lang für deutsche Medien aus Neuseeland. 2004 war er Stipendiat des Marion-Gräfin-Dönhoff-Programms in Baku, Aserbaidschan. Neben seiner Arbeit als Journalist hat er Konzerte und Lesungen für belarussische Musiker und Schriftsteller organisiert und Journalismus in der Ukraine unterrichtet. Ingo Petz beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit Belarus. Seit 2020 leitet er das Belarus-Projekt bei dekoder.org.

Tania Arcimovich (geb. 1984) gehört im belarussischen Kulturraum zu den bekanntesten Intellektuellen ihrer Generation. Die Autorin und Theaterregisseurin hat zahlreiche Bildungsprojekte und Ausstellungen kuratiert, sie ist Herausgeberin der Kunst- und Kulturzeitschrift pARTisan/pARTisanka. In ihren Arbeiten ist sie immer wieder bestrebt, belarussische Kulturphänomene und gesellschaftspolitische Ereignisse in ihrer Heimat außerhalb der üblichen Grenzen und Fixpunkte zu deuten und zu interpretieren.

Der Band: Friederike Meltendorf, Tamina Kutscher (Hrsg.): „Das ist ein Ozean aus Wahnsinn“. Kritische Stimmen zum Krieg aus Belarus und Russland, edition.fotoTAPETA, Berlin 2023

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Fr., 5.05. um 19.00 Uhr

Ukraine mon amour

Stimmen einer freien Nation

Bandvorstellung mit der Herausgeberin Ganna Gnedkova
Moderation: Dr. Anita Winkelmeier, Politikwissenschaftlerin und Journalistin

Der Sammelband: Gnedkova Ganna (Hrsg.): Ukraine mon amour. Stimmen einer freien Nation, Wien 2023.

Kurz nach der Revolution auf dem Euromaidan 2013–2014 annektierte die Russische Föderation unter Wladimir Putin die Krym. Seither befindet sich die Ukraine im Kriegszustand. Dieser Band versammelt Essays ukrainischer Intellektueller, die die politische und gesellschaftliche Entwicklung ihres Landes von 2013 bis heute analysieren. Der Krieg in der Ukraine ist in aller Munde. Es ist Zeit, der Ukraine selbst eine Stimme zu geben.

Nach Jahrhunderten des Kampfes um ihre Unabhängigkeit und Souveränität wurde die Ukraine 1991 endlich wieder ein freies Land. Doch seit ihrer Unabhängigkeit versucht das imperialistische Russland die Ukraine wieder zu kolonialisieren. Ukraine mon amour ist eine essayistische Chronik des russischen-ukrainischen Krieges, der in Wahrheit bereits acht Jahre andauert. Die Essays dieses Bandes, die von Ende 2013 bis Anfang 2022 verfasst wurden, sind ein Spiegel des Kampfes der Ukraine gegen Fremdherrschaft und Okkupation. Es sind die Stimmen der Ukraine, keine Stimmen über die Ukraine. Das Buch präsentiert Texte aus der Zeit nach dem russischen Überfall auf die Krym und spiegelt die Auseinandersetzung prominenter ukrainischer Schriftsteller und Intellektueller mit der daraus entstandenen Situation sowie mit grundsätzlichen Fragen unserer gesellschaftlichen Orientierung.

Ganna Gnedkova, 1992 in Kyjiw geboren, lebt als Übersetzerin und Schriftstellerin in Wien.

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Do., 27.04.23, 19.00 Uhr

Jenseits von Putin. Russlands toxische Gesellschaft

Buchvorstellung und Diskussion mit den Autoren
Dr. Gesine Dornblüth und Thomas Franke

Moderation: Dr. Felix Riefer, Politikwissenschaftler und LKF-Beirat

Wie tickt die russische Gesellschaft?

Als Russland am 24. Februar 2022 die Ukraine angriff, schien das großen Teilen der russischen Gesellschaft egal zu sein. Das ist nicht überraschend. Seit Jahren wird das russische Expansionsstreben davon begleitet, dass gesellschaftlich das Recht des Stärkeren gilt. Gewalt wird von vielen als Mittel der Politik akzeptiert.

Gesine Dornblüth und Thomas Franke erklären, wie es dazu kommen konnte. Ihre Reportagen und Analysen führen uns durch drei Jahrzehnte, in denen nationalistische Kräfte über Verfechter demokratischer Werte die Oberhand gewannen. Dabei wird deutlich: Der zukünftige Frieden in Europa hängt davon ab, ob wir Russlands Gesellschaft richtig verstehen und entsprechend handeln.

Dr. Gesine Dornblüth, geb. 1969, ist promovierte Slavistin und Hörfunkjournalistin. Von 2012 bis 2017 war sie Deutschlandfunk-Korrespondentin in Moskau. Seit Beginn der 1990er Jahre unternahm sie zahlreiche Recherchereisen nach Russland und den gesamten postsowjetischen Raum. Zuletzt erschien von ihr das Buch „Ruhmlose Helden. Ein Flugzeugabsturz und die Tücken deutsch-russischer Verständigung“ mit Thomas Franke.


Thomas Franke, geb. 1967, ist Journalist, Autor, Regisseur und Produzent vor allem für den Deutschlandfunk. Von 2012 bis 2017 lebte er in Moskau. Zuletzt erschienen von ihm die Bücher „Russian Angst – Einblicke in die postsowjetische Seele“, „Ruhmlose Helden. Ein Flugzeugabsturz und die Tücken deutsch-russischer Verständigung“ mit Gesine Dornblüth und der Erzählungsband „An den Kaukasus gekettet“.


Das Buch: Dornblüth, G. und Franke, T.: Jenseits von Putin. Russlands toxische Gesellschaft, Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 2023


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Do., 30.03.23, 19.30 Uhr

Lew Kopelew. Der Transitmann

Buchvorstellung und Gespräch mit dem Autor Dmitrij Belkin

Moderation: Maria Birger, Historikerin und LKF-Beirat

In Zusammenarbeit mit der Kölnischen Gesellschaft
für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der „Woche der Brüderlichkeit“ statt

Grußwort: Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzende der Kölnischer Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und Dr. Nora Pester, Heintrich & Heintrich Verlag, Leipzig

Mit künstlerisch-musikalischer Umrahmung von N.N.

Dmitrij Belkin: Lew Kopelew. Der Transitmann, Heintrich & Heintrich Verlag, Leipzig 2022

Lew Kopelew (1912–1997), Germanist und Autor, war seit seiner Ausbürgerung als sowjetischer Dissident im Jahr 1981 bis zu seinem Tod in Köln einer der populärsten Russen in Deutschland. Im Mittelpunkt dieser Darstellung steht der jüdische Aspekt seines Lebens – im ausgehenden Zarenreich, in der Ukraine, in der UdSSR und in der Bundesrepublik Deutschland. Kopelews Familiengeschichte, sein Umgang mit jüdischer Tradition, der Zweite Weltkrieg, die Schoa, Erinnerungskultur, Versöhnungsstrategien, Analysen von Totalitarismen, Antisemitismus, Israel, jüdische Kontingentflüchtlinge – das sind die zentralen Themen, die hier mit Hilfe zum großen Teil bisher unbekannter Archivquellen erzählt werden.

Anna Seghers hat Kopelew in ihrer unveröffentlichten Korrespondenz wiederholt als „Transitmann“ bezeichnet. Sein Leben war geprägt vom ständigen physischen und kulturellen Unterwegssein sowie von mehreren gesellschaftlichen, politischen und sprachlichen Transiträumen.
Pressestimmen:

"Belkin, der die UdSSR als Jugendlicher verließ, weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, zwischen den Kulturen groß zu werden, weshalb die Charakterisierung Kopelews als eines 'christlich fühlenden Bolschewiken' unbedingt zutrifft." Micha Brumlik, Frankfurter Rundschau, 12. Februar 2023

Dmitrij Belkin, geboren 1971, ist im Zentralrat der Juden in Deutschland tätig, wo er die „Denkfabrik Schalom Aleikum“ leitet. Der promovierte Historiker und Ausstellungskurator ist Verfasser und Mitherausgeber mehrerer Buch-, Katalog- und Artikelveröffentlichungen zur deutsch- und osteuropäisch-jüdischen Geschichte und Gegenwart sowie zur Migration und zum interreligiösen Dialog.

Um eine Anmeldung bis zum 30.03.23 unter kontakt@koelnische-gesellschaft.de wird gebeten.

UKB Präsenzveranstaltung: 5,- € / 2,5 € LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und ALG-II-Empfänger



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Mi., 22.03.23 um 19.00 Uhr

3. Sitzung des Ukraine Book Club Cologne
(in Ukrainischer Sprache)

Leitung und Moderation: Dr. Anita Winkelmeier



Teilnehmer der Podiumsdiskussion


Fr., 24.03.23 um 18.00 Uhr:

Ukraine-Krieg und die Herausforderungen der europäischen Politik

Podiumsdiskussion mit der Sprecherin für Internationales der Bündnis 90/Grünen und Vizepräsidentin des Landtags NRW Berivan Aymaz

dem Politiker und Mitglied des Europäischen Parlaments (Die Grünen/EFA) Sergey Lagodinsky

und mit dem ukrainischen Journalisten und ehem. politischen Gefangenen Stanislav Aseyev


In Zusammenarbeit mit der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte

Moderation: Thomas Roth, Vorsitzender des Lew Kopelew Forum,
ehem. Tagesthemen-Moderator

Konsekutives Dolmetschen ins Deutsche von Nadja Simon

Einlass zum Pressetermin (mit Voranmeldung): 17.00 Uhr

Seit über einem Jahr gibt es mitten in Europa einen Vernichtungskrieg, wie ihn die Welt seit dem Ende des 2. Weltkriegs nicht mehr gesehen hat. Ukrainische Städte werden beschossen und liegen in Trümmern, Soldaten und Zivilisten werden getötet, Millionen Menschen mussten ihre Häuser verlassen und befinden sich auf der Flucht. Massengräber, sexualisierte Gewalt und Konzentrationslager gehören mit zum Schrecklichsten, was die Ukrainerinnen und Ukrainer in den vergangenen Monaten in ihrem eigenen Land erleben mussten. Auch in der Europäischen Union gibt es keinen einzigen Staat, dessen Bevölkerung die Folgen des brutalen russischen Angriffs auf die Ukraine nicht zu spüren bekam – seien es die Ströme der ukrainischen Geflüchteten oder die hohen Energiepreise.


Der Ukraine-Krieg hat die Europäische Union vor enorme Herausforderungen gestellt. Effektive, unbürokratische und solidarische Beschlüsse der EU sind heute gefragter denn je, doch an Solidarität und Einigkeit hat es bei den EU-Mitgliedsstaaten bereits in den Jahren vor dem Ukraine-Krieg gemangelt. Immer wieder gab es Versuche einzelner Länder, das nationale Recht über das internationale zu stellen, demokratische Institute abzubauen, Menschenrechtsorganisationen und Presse mundtot zu machen. Was tun mit diesen „alten“ Problemen in der neuen Situation der globalen Kriegsbedrohung? Wie kann man die fragilen Werte der Demokratie und der Freiheit beschützen? Was tun gegen den Krieg? Wann zeigen die beschlossenen Sanktionen der EU ihre Wirkung? Und wie einigt man sich auf ein neues globales Sicherheitssystem, in dem „Nie wieder!“ keine leere Parole sind?


Darüber diskutieren die Vizepräsidentin des Landtags NRW Berivan Aymaz (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des EU-Parlaments Sergey Lagodinsky (Grünen/EFA), der ukrainische Menschenrechtler und Journalist Stanislav Aseyev und der Vorsitzende des Lew Kopelew Forums Thomas Roth.


Berivan Aymaz (*1972) ist eine deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen). Aymaz studierte Rechtswissenschaften in Köln und Politikwissenschaften in Duisburg. Seit 2017 vertritt sie ihre Partei im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Seit 2022 ist sie Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für Internationales, Europa und Eine Welt. Außerdem ist Berivan Aymaz Vizepräsidentin des Landtages NRW.


Sergey Lagodinsky (*1975) ist ein deutscher Rechtsanwalt, Publizist und Politiker (Bündnis 90/Die Grünen). Lagodinsky studierte Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen sowie Public Administration an der Harvard University. Er promovierte im Bereich Rechtswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit der Europawahl 2019 ist er Mitglied des Europäischen Parlaments als Teil der Fraktion Die Grünen/EFA und ist dort unter anderem stellvertretender Vorsitzender des Rechtsausschusses, Vorsitzender der EU-Türkei Delegation sowie stellvertretendes Mitglied im Innen- und Außenausschuss.


Stanislav Aseyev (*1989), ukrainischer Menschenrechtler, Schriftsteller und Journalist. Von 2015 bis 2017 berichtete er unter Pseudonym für verschiedene ukrainische Medien aus dem besetzten Osten der Ukraine. Im Juni 2017 verschwand er spurlos. Später wurde offiziell bestätigt, dass er von Kämpfern der sogenannten Volksrepublik Donezk verschleppt worden war. Erst nach zahlreichen internationalen Protesten kam Aseyev im Dezember 2019 im Zuge eines Gefangenenaustausches frei. Er hatte 962 Tage im Foltergefängnis „Isolation“ verbracht. Nach dem Beginn des Krieges kämpfte er als Freiwilliger für die ukrainische Armee. Seit einigen Monaten klärt er über die Ukraine in Europa und Amerika auf.


Um eine verbindliche Anmeldung bis zum 22.03.23 unter info@kopelew-forum.de wird gebeten.


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Di., 07.02.23, 19.00 Uhr

Heller Weg: Geschichte eines Konzentrationslagers im Donbass 2017-2019

Buchvorstellung und Gespräch mit dem Autor, einem ehem. Häftling des Foltergefängnisses „Izolazia“ Stanislav Aseyev

Moderation: Dr. Vera Ammer, LKF-Beirat und Mitglied des Vorstands
von „Memorial International“

Konsekutives Dolmetschen ins Deutsche von Nadja Simon


In Zusammenarbeit mit der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte

Heller Weg, aus dem Russischen von Martina Steis und Charis Haska, Ibidem Verlag, 2021


2017 wird der ukrainische Journalist Stanislav Aseyev im okkupierten Donezk verhaftet und wegen "Extremismus" sowie "Spionage" zu 15 Jahren Haft verurteilt – unter anderem, weil er in seinen Reportagen aus dem Kriegsgebiet das Wort "Donezker Volksrepublik" in Anführungszeichen gesetzt hatte. Zweieinhalb Jahre verbringt er in Haft, den Großteil in der so genannten "Isolation", einem Donezker Foltergefängnis mit der Adresse Heller Weg 3. Die dortige ehemalige Fabrik wurde 2014 in ein Konzentrationslager umgewandelt und steht seither unter Moskauer Kontrolle. Hinter dem Gefängniszaun gelten keine Gesetze, das Leben ist bestimmt von Demütigung, Angst und Folter. Um in der Hölle des Lagers überleben zu können, schreibt Aseyev, wann immer er kann: auf Pappfetzen und Papierresten. Er lernt Textfragmente auswendig und sagt sie vor sich her. So kann er sie bewahren, obwohl ihm seine Aufzeichnungen später abgenommen werden. Offen, tiefgründig und emotional berichtet der Journalist von Leid, das im heutigen Europa unvorstellbar scheint. Seine Mission ist es zu überleben, um berichten zu können.


Ende 2019 kommt Aseyev durch einen Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine frei. Das Buch legt Zeugnis ab über ein heutiges Konzentrationslager, von dem nur wenige wissen, obwohl das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte dortige Folterungen dokumentiert hat. Diese Erzählung handelt davon, wie es gelingen kann, menschlich zu bleiben unter unmenschlichen Bedingungen; von Glauben, Vergebung, Hass – und dem Leben danach.


Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine bekam das Buch von Stanislav Aseyev eine neue Bedeutung für die Ukrainer. Das Konzentrationslager „Heller Weg“ ist zum Symbol dafür geworden, was die gesamte Ukraine erwartet, sollten die Putinschen Schergen das Land erobern: Rechtlosigkeit, Folter, grausamer Tod. Das Buch von Aseyev zeigt in aller Klarheit, was die Ukrainer unbedingt abwenden wollen und wogegen sie mit beispiellosem Mut und Selbstlosigkeit seit knapp einem Jahr kämpfen.
Stanislav Aseyev, geboren 1989 in Donezk, Schriftsteller und Journalist. Von 2015 bis 2017 schrieb er unter Pseudonym für verschiedene ukrainische Medien aus dem besetzten Osten der Ukraine. Im Juni 2017 verschwand er spurlos. Später wurde offiziell bestätigt, dass er von Kämpfern der sogenannten Volksrepublik Donezk verschleppt worden war. Erst nach zahlreichen internationalen Protesten kam Aseyev im Dezember 2019 im Zuge eines Gefangenenaustausches frei. Er hatte 962 Tage im Foltergefängnis „Isolation“ verbracht. Seit Beginn des Angriffs 2024 kämpfte er als Freiwilliger für die ukrainische Armee. Seit einigen Monaten klärt er über die Ukraine in Europa und Amerika auf. 

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