Veranstaltungen 2007
 

Freitag, 02. Februar 2007, 19.00 Uhr

 

Ausstellungseröffnung

 

Christian Modersohn

Erinnerungen an Russland
Skizzen aus dem Krieg 1941-1942

Mit dieser Veranstaltung anlässlich des 90. Geburtstags von Christian Modersohn erinnert das Lew Kopelew Forum zugleich an die Freundschaft seines Namenspatrons mit dem Jubilar.
Die Bemerkung des gegen Feind- und Fremdenbilder anschreibenden russischen Autors im Zwiegespräch mit dem deutschen Maler sei der Ausstellung als Motto vorangestellt:

„Nicht nur Worte werden Brücken, auch Bilder, sie sind sogar noch sicherer, denn sie brauchen keinen Übersetzer“.

Begrüßung: Dr. Mechthild Keller
Einführung: Elena Mulack-Timofeeva

Musikalische Umrahmung: Viktoria Lakissova - Klavier

Christian Modersohn wird anwesend sein

Ausstellungsdauer: 03. 02. - 18. 03. 2007

Eintritt: frei

In Zusammenarbeit mit dem Otto Modersohn Museum in Fischerhude

„Je länger der Krieg dauerte, desto mehr versuchte ich jede Gelegenheit zum Zeichnen und Malen zu nutzen, um das Kriegsgeschehen, so wie ich es sah und erlebte, festzuhalten. Vor allem auch die russische Landschaft und den in ihr lebenden Menschen, die mich besonders zwischen Don und Wolga sehr beeindruckten.
Der Zeichenstift (Kreide, Aquarellkasten und Papier befanden sich in Patronen und Kartentaschen) war für mich die Möglichkeit, die Schrecknisse zu schildern oder zu mildern. Immer wieder den Kontakt mit der leidgeprüften Zivilbevölkerung zu suchen und zu finden, mit den Alten, den Müttern und Kindern. Trotz Krieg und Uniform Vertrauen zu gewinnen, zu helfen und womöglich Leben zu retten. In einer Zeit zunehmender Unmenschlichkeit menschliche Brücken zu schlagen.“
Christian Modersohn

Christian Modersohn:
13.10.1916 geboren in Bremen. Vater: Otto Modersohn (1865-1943), Mutter: Louise Modersohn-Breling (1883-1950)
aufgewachsen in Fischerhude und in Hindelang/Allgäu
1936-1940 Kunststudium an der Akademie der Bildenden Künste in München
1939-1943 Soldat, unterbrochen durch ein Akademiesemester 1940
1947 Heirat mit Anna Lipp
1948 Gründung der Modersohn-Galerie auf dem Gailenberg
1948-1961 Geburt der Kinder Heinrich, Ulrich, Antje und Johannes
1957 Rückzug mit der Familie nach Fischerhude und Bau des Wohnhauses in Bredenau
1974-1996 Errichtung des Otto Modersohn Museums in Fischerhude
1989 Gründung der Otto Modersohn Stiftung

Dr. Mechthild Keller
Gründungs- und Beiratsmitglied des Lew Kopelew Forum, Germanistin; eine der engsten Mitarbeiterinnen von Lew Kopelew am sog. „Wuppertaler Projekt“, Mitherausgeberin der daraus entstandenen 10bändigen Reihe „Westöstliche Spiegelungen“. Das 1982 an der Wuppertaler Universität begonnene Projekt diente der Erforschung der Geschichte deutsch-russischer Fremdenbilder vom frühen Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert.

Elena Mulack-Timofeeva
Kunsthistorikerin. Studierte Anglistik und Germanistik an der Staatlichen Pädagogischen Hochschule, Pskow, Russland, danach Kunstgeschichte und Slavistik an der Universität Hamburg. Kuratorin der Ausstellung: „Christian Modersohn. Russland. Natur. Mensch. Zeichnungen und Aquarelle 1941-42“, Heimatmuseum Gdov, Russland.
U.a. Führungen in der Heinrich-Vogeler-Gesellschaft, Barkenhof, Worpswede, Otto-Moder­sohn-Gesellschaft, Fischerhude.

Viktoria Lakissova
geboren in St. Petersburg, besuchte von 1983 bis 1994 die Hochbegabtenschule am St.Petersburger Staatskonservatorium und schloss ihre Ausbildung dort mit einer Goldmedaille ab. Klavierstudien bei Prof. Ekaterina Murina. Ab 1995 studierte sie parallel dazu an der Hamburger Musikhochschule bei Prof. Volker Banfield und beendete beide Studiengänge 1999 mit Auszeichnung. 2003 folgte das Konzertexamen. Bereits mit 13 Jahren erhielt sie ihre erste Auszeichnung bei einem internationalen Wettbewerb, der weitere Auszeichnungen bei Wettbewerben u. a. in Sydney, Moskau, Athen, Marsala sowie in Bremen, Hamburg, Hannover und Mannheim folgten. Als Solistin und Kammermusikerin konzertiert Viktoria Lakissova in ganz Europa.


Montag, 12. Februar 2006, 20.00 Uhr

 

Gespräche im Forum

Zwei Jahre danach:
Was bleibt von der orangenen Revolution?


Mykola Rjabtschuk im Gespräch mit
Prof. Gerhard Simon

Mykola Rjabtschuk, 1953 geboren, ukrainischer Schriftsteller und Publizist, Mitbegründer der Kiewer Monatszeitschrift „Krytyka“, ist einer der einflussreichsten politischen Kommentatoren seines Landes. Er lebt in Kiew.

In Deutschland erschien 2005 bei Suhrkamp-Verlag sein Essay: „Die reale und die imaginierte Ukraine“.

Prof. Gerhard Simon, Historiker, Universität Köln, Ukraine-Kenner.

Veranstaltung in ukrainischer und deutscher Sprache mit konsekutiver Übersetzung von Nadja Simon.

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes

Donnerstag, 22. Februar 2007, 19.00 Uhr

 

Buchvorstellung

Sonja Margolina,
Wodka. Trinken und Macht in Russland

Wolf Jobst Siedler jr. Verlag, Berlin 2004

Moderation: Klaus Bednarz

Russland und Wodka scheinen untrennbar zu sein. Von Nikolaus II. über Leo Trotzki bis zu Michael Gorbatschow sind alle Versuche gescheitert, dem Alkohol den Krieg zu erklären. Unter Putin haben Modernisierung und Verwestlichung zwar eine Veränderung des Lebensstils und der Trinkgewohnheiten mit sich gebracht. Aber das Riesenreich im Osten zwischen Chinesischem und Baltischem Meer wird nach wie vor von dem hochprozentigen „Wässerchen“ beherrscht. Die Autorin, gebürtige Russin, geht in ihrem Buch der verhängnisvollen Rolle nach, die der Wodka in der Geschichte Russlands - von den Anfängen bis zur Gegenwart - gespielt hat.

Sonja Margolina, geb. 1951 in Moskau, hat Biologie und Ökologie studiert und lebt heute als freie Publizistin in Berlin. Sie ist Autorin mehrerer Bücher über Russland und Osteuropa, darunter „Das Ende der Lügen. Russland und die Juden im 20. Jahrhundert“ (1992) sowie „Russland. Die nichtzivile Gesellschaft“ (1994).

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes

 

 

Montag, 05. März 2007, 19.00 Uhr

 

Filmvorführung mit Moderation

 

Ein Abend zur Erinnerung an „Mischka“
(Wilhelmine Müller-Slavutzkaja geb. Magidson)geb. 1905 in Riga, gest. 2005 in Köln

„Sie ist älter als meine Töchter und jünger als meine Enkelin“ (Lew Kopelew). Ihr Leben lang blieb Mischka Slavutzkaja neugierig, wissensdurstig und bereit, Neues zu entdecken. Offenheit und Aufgeschlossensein haben Mischka ermöglicht, alle Irrungen und Wirrungen in ihrem Land zu überleben, ohne dabei selbst das Gesicht zu verlieren. „Sie ist ein kleines Wunder unserer Zeit“, sagte Lew Kopelew über die Widerstandskraft, Zähigkeit und Aufrichtigkeit der ehemaligen Revolutionärin.


Mischka Slavutzkaja war eine der letzten lebenden Augenzeuginnen des vergangenen Jahrhunderts, von den Hoffnungen auf den Sozialismus, den bitteren Erfahrungen in Stalins Lagern und Gefängnissen bis zum Einsatz für die Aufklärung der Vergangenheit.
Bereits als Schülerin schloss sich Mischka, Jüdin im lettischen Riga, der kommunistischen Bewegung an. Bei Dimitroff arbeitete sie für die Kommunistische Internationale in Moskau und Berlin. Zusammen mit ihrem ersten Mann Kurt Müller, einem führenden Mitglied der KPD vor und nach dem 2. Weltkrieg, der KZ und Gulag überlebte, wohnte Mischka eine Zeitlang im legendären Moskauer Emigranten-Hotel Lux.
Mischka war keine Funktionärin, sondern nur eine einfache Parteiarbeiterin. Dennoch machte der stalinistische Terror nicht vor ihr, der treuen Kommunistin, halt. Sie war eine der ersten Gefangenen, die im Gulag verschwanden. Die „beste Zeit ihres Lebens“ verbrachte Mischka damit, einfach nur zu überleben, fast zwanzig Jahre lang.

Übersetzung:
Bescheinigung
Hiermit wird bescheinigt, dass Frau Müller Wilhelmine / Minna /, Vatersname Germanovna, geb. 1905, vom 10.03.1936 bis zum 27.02.1946 sich im Arbeits- und Erziehungslager des Innenministeriums, Postfach Nr. AH-243, befunden hat, wo sie verschiedene Tätigkeiten verrichtete.


Die Bescheinigung wurde im Zusammenhang mit dem Rehabilitationsantrag ausgestellt und ist in der Personalabteilung vorzulegen.

Sie überstand den Terror und die Entbehrungen der Arbeitslager im russischen Norden und allmählich setzte der Umdenkungsprozess ein: Nach ihrer Rückkehr nach Moskau wurde aus der treuen Genossin eine Dissidentin. Mischka organisierte Lesungen verbotener Dichter, übersetzte und vervielfältigte illegale Schriften, war einer der Mittelpunkte der Moskauer Dissidenten-Szene. Bis zum hohen Alter nahm sie engagiert am politischen Leben teil.
1991 zog sie nach Köln, zusammen mit ihrem zweiten Mann, Naum Slavutzki, den sie im Gulag kennen gelernt hatte.

Beginnen wird der Abend mit dem Film von Heinrich Billstein und Wolfgang Horn „Mischka, Revolutionärin, Gefangene, Dissidentin“, 1990/91. Die Dokumentation folgt den wichtigsten Stationen des langen Lebenswegs von Mischka, von ihrer Heimatstadt Riga bis in die kleine Moskauer Zwei-Zimmer-Wohnung. Dabei drehten die Autoren an Orten, die bis dahin noch nie ein Filmteam, auch kein sowjetisches, besuchen oder filmen durfte.
Im Anschluss an die Filmvorführung werden Freunde und Verwandte von Mischka und Naum von ihren Begegnungen mit ihnen erzählen.

Moderiert wird der Abend von Heinrich Billstein, Journalist, und Elisabeth Weber, Lew Kopelew Forum.

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes

 

 

Dienstag, 13. März 2007, 19.00 Uhr

 

Buchpräsentation und politisches Gespräch

 

Wolfgang Templin: Farbenspiele -
die Ukraine nach der Revolution in Orange

fibre-Verlag Osnabrück, 2007

In Zusammenarbeit mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft (DPG) Bonn.

Moderation: Elisabeth Weber, Mitglied des LKF-Beirats

Abschied vom Majdan? Ein Rückschlag für die Demokratiebewegung in der Ukraine, nur knapp zwei Jahre nach dem Triumph der „orangen Revolution“? So lauten die Fragen und Befürchtungen nach der Wahl des prorussischen Viktor Janukowitsch zum neuen ukrainischen Ministerpräsidenten.

Der Publizist Wolfgang Templin, seit Jahren in den ostmitteleuropäischen Reformländern unterwegs, geht in diesem Buch den Voraussetzungen und Folgen des Umbruchs von 2004 nach. Im Rückblick auf die sowjetische Geschichte, im Kontakt und Austausch mit ukrainischen, polnischen und belarussischen Akteuren, in Gesprächen und Interviews folgt er dem Weg der Ukraine in die Unabhängigkeit und auf den Majdan. Er stellt die Konflikte und Auseinandersetzungen um die kulturelle Identität und den politischen Standort eines Landes dar, das als ehemaliger Teil des sowjetischen Imperiums seinen eigenen Weg nach Europa sucht.

WOLFGANG TEMPLIN, geb. 1948, Philosoph, gehörte der DDR-Bürgerrechtsbewegung an und war Mitbegründer der „Initiative Frieden und Menschenrechte“, die er nach dem Fall der Mauer am „Runden Tisch“ der DDR vertrat. Wolfgang Templin lebt und arbeitet als freier Publizist in Berlin.

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF- und DPG-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Mittwoch, 28. März 2007, 19.30 Uhr

 

Lesung


Ort: Domforum, Domkloster 3,
(gegenüber dem Domhauptportal)

Dostojewski neu gelesen: Die Arbeit des Übersetzens

Ein Vortrag von Swetlana Geier

In Zusammenarbeit mit der Literarischen Gesellschaft Köln

Im März 1999 stellte Swetlana Geier vor einem begeisterten Publikum in Köln ihr Projekt einer Neuübersetzung der fünf großen Romane Fjodor Dostojewskijs vor. Die ersten drei Bände waren zu diesem Zeitpunkt bereits erschienen. Die beiden Spätwerke „Die Brüder Karamasow“ und „Der Jüngling“ (in der Neuübersetzung „Ein grüner Junge“) standen noch aus.
2006 konnte die inzwischen 84jährige Swetlana Geier ihr knapp zwanzig Jahre währendes Übersetzungsprojekt abschließen. Für uns die Gelegenheit, sie um eine Rückschau zu bitten und dabei insbesondere auch auf das zuletzt erschienene Buch „Ein grüner Junge“ einzugehen, dessen Übersetzung zwar wieder hoch gelobt wurde, dessen Form und Inhalt aber auch für Irritationen bei der Kritik sorgte. So merkte Paul Ingendaay in der FAZ vom 8.12.2006 über den Ich-Erzähler des Romans an, dass „Arkadij mit seinen spätpubertären Zügen, seiner Humorlosigkeit und dem altersgemäßen Unbedingtheitsstreben nicht die idealen Voraussetzungen hat, den Leser zu erobern“.
Und anders als die vier übrigen großen Romane Dostojewskijs bringt es „Ein grüner Junge“ in der Tat auch auf keine Verfilmung, keine Dramatisierung und keine Vertonung des Stoffes.
Ein gescheiterter Roman also? „Für Swetlana Geier wird umgekehrt ein Schuh daraus. „Ein grüner Junge“, Dostojewskijs vorletzter Roman, ist in ihren Augen, und das stellt sie überaus überzeugend dar - mit Verweisen auf Nietzsche, Pascal und „Die Leiter“ des Mystikers Johannes Klimakos - der modernste von allen. Ein Roman auf der Höhe unserer Zeit...“ (Martin Ebel in: Die Welt, 13.1.2007)

Swetlana Geier wurde 1923 in Kiew geboren und gelangte zwanzig Jahre später nach Dortmund. 1944 nahm sie das Studium der Germanistik an der Universität Freiburg auf. 1957 begann sie ihre Arbeit als Übersetzerin und übertrug so bekannte Autoren wie Tolstoj, Solschenizyn, Platonov, Belyj, Tschukowskaja, Sinjawskij, Afanasjew und Bulgakow ins Deutsche. Neben ihrer Tätigkeit als Übersetzerin geht Frau Geier noch einem Lehrauftrag an der Universität Karlsruhe nach. Einem breiten Publikum bekannt geworden ist sie durch ihre viel gelobten Neuübersetzungen der fünf großen Werke Dostojewskijs: „Verbrechen und Strafe“ (1994), „Der Idiot“ (1996), „Böse Geister“ (1998), „Die Brüder Karamasow“ (2003) und zuletzt „Ein grüner Junge“ (2006). Alle Neuübersetzungen erschienen im Ammann Verlag.

Karten an der Abendkasse: 6,00 EUR, ermäßigt 4,00 EUR;
2,50 EUR für Mitglieder des LKF; für Mitglieder der Literarischen Gesellschaft frei

 

 

Donnerstag, 12. April 2007, 19.30 Uhr

 

Eröffnung der Ausstellung

Kassenhalle der Kreissparkasse Köln 

 

 

 

Mittwoch, 25. April 2007, 19.00 Uhr

 

Politische Gespräche im Forum

 

Von Moskau an den Rhein -
der Humanist Lew Kopelew in Nordrhein-Westfalen


Die Ausstellung vergegenwärtigt anhand zahlreicher reproduzierter Dokumente (Fotos, Briefe, Zeitungsausschnitte u.a.) auf großformatigen Tafeln ein Bild der eindrucksvollen Persönlichkeit Lew Kopelews, des 1912 in Kiew geborenen Schriftstellers, Wissenschaftlers und engagierten Menschenrechtlers. Nach wiederholten Einladungen durch den Freund Heinrich Böll und die ZEIT-Herausgeberin Marion Gräfin Dönhoff durfte er im November 1980 zu einem einjährigen Studienaufenthalt nach Deutschland einreisen - und wurde im Januar 1981 (entgegen einer durch Willy Brandt erwirkten Rückkehrgarantie) aus der Sowjetunion ausgebürgert.
Im Licht seines unermüdlichen Wirkens in Wort und Tat spiegelt die Ausstellung zugleich die Ereignisse der 80er und 90er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland und in Nordrhein-Westfalen sowie deren wechselvolle Beziehungen zu Russland wider.
Zudem zeigt sie die vorurteilsfreie Entdeckerfreude des russischen Intellektuellen mit sowjet-kommunistischer Vergangenheit, seine Neugier auf den „Westen“ und seine Liebe zur adoptierten Wahlheimat Deutschland.

Geschlossene Veranstaltung mit persönlicher Einladung

Dauer der Ausstellung: Fr.,13. April - Do., 03. Mai 2007
Öffnungszeiten: Mo. - Fr.: 9.00 - 18.30, Sa.: 10.00 - 14.00

 

Ein Zeugnis aus dem modernen
russischen GULAG und ein
einzigartiges Prosadokument
von großer Aufrichtigkeit und
suggestiver Kraft.

Grigorij Pasko

Ökologie und Demokratie

In Zusammenarbeit mit der Marion Gräfin Dönhoff-Stiftung
und der Greenpeace Gruppe Köln

Angesichts des bevorstehenden Jahrestages von Tschernobyl wird der russische Umweltjournalist Grigorij Pasko im Gespräch mit Arnim Stauth, WDR, über die Gefahren der (russischen) Atompolitik sprechen und u.a. darauf eingehen, wie schwer es ist, in einer wenig demokratischen Gesellschaft die Gefahren der Atompolitik öffentlich zu benennen.

Veranstaltung in russischer Sprache mit deutscher Übersetzung von Bernhard Clasen.

Grigorij Pasko saß über drei Jahre in russischen Arbeitslagern im fernen Osten Russlands: Er hatte als Journalist über die Verklappung von radioaktivem Müll in den Pazifischen Ozean berichtet und dabei auch mit japanischen Journalisten zusammengearbeitet. Dies trug ihm den Vorwurf der „Spionage“ und eine mehrjährige Lagerhaft ein. Zahlreiche Organisationen, u.a. amnesty international, hatten sich für die Freilassung des „Gewissenshäftlings“ Grigorij Pasko eingesetzt. Auf Deutsch ist von Pasko erschienen: „Honigkuchen“, Wallstein-Verlag, Göttingen 2006 und „Die Rote Zone. Ein Gefängnistagebuch“, 368 S., 7 Abb.,. Wallstein Verlag Göttingen 2006.

Arnim Stauth, 43, wechselte nach dem Psychologiestudium zum Fernsehen, arbeitete erst beim Hessischen Rundfunk, dann Volontariat beim WDR in Köln, anschließend Redakteur beim Regionalmagazin HIER und HEUTE. Nach drei Jahren beim Politmagazin MONITOR von 1995 bis 2000 Korrespondent im ARD-Studio Moskau. Hat eine Vorliebe für Reisen in die hintersten und kältesten Winkel Russlands, überstand im Winter 98 unbeschadet die Dreharbeiten in Ojmjakon, dem kältesten bewohnten Ort der Erde: minus 59 Grad, und die Klos in Ojmjakon stehen auf dem Hof...

Bernhard Clasen arbeitet seit den 90er Jahren mit Menschenrechtlern im postsowjetischen Raum

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Freitag, 27. April 2007, 19.00 Uhr

 

Diskussion

Flucht und Vertreibung
Gedächtnis und Herrschaftsdiskurs


Mit freundlicher Unterstützung der
Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bonn

Über das Thema diskutieren prominente Vertreter der intellektuellen Eliten ihrer Länder:

Prof. Dr. Robert Traba, Historiker, Kulturforscher, aktuell Direktor des Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften, als Vorsitzender der Kulturgemeinschaft „Borussia“ Preisträger des Lew Kopelew Preises für Frieden- und Menschenrechte 2003.

Dr. phil. Ralph Giordano, Journalist, Schriftsteller und Autor von ca. 100 Dokumentationen für den WDR, u.a. Autor des Buches „Ostpreußen ade“.

Moderation: Dr. phil. Klaus Bednarz

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Freitag, 04. Mai 2007, 19.00 Uhr

 

Podiumsdiskussion

Verfassungskrise in der Ukraine:
Kampf um die Macht oder um die Demokratie?


Am 2. April hat Präsident Juschtschenko das Parlament aufgelöst und Neuwahlen für den 27. Mai angesetzt. Die Regierung unter Ministerpräsident Janukowytsch und die Regierungskoalition weigern sich, das Dekret des Präsidenten auszuführen. Das Verfassungsgericht soll über dessen Verfassungsmäßigkeit entscheiden. Was sind die Gründe für diese neue Krise, welche Lösungsmöglichkeiten zeichnen sich ab und wie sind die außenpolitischen Folgen für die Ukraine und Europa zu beurteilen?

Darüber diskutieren im Lew Kopelew Forum:

Winfried Schneider-Deters, langjähriger Leiter des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kiew und
Prof. Dr. Gerhard Simon, Historiker, Spezialist für Ukraine.

Moderation: Dr. Heinz Timmermann, Osteuropa-Historiker.

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Donnerstag: 10. Mai 2007, 19.00 Uhr

 

Podiumsdiskussion

Geteilte Erfahrung?
Ukrainische und deutsche Zwangsarbeiter(innen) und Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg und in der Nachkriegszeit


Mitveranstalter:
Ukrainisches Haus Düsseldorf e.V.
und Lew Kopelew Forum e.V.

Veranstaltung in deutscher Sprache.
Übersetzung aus dem Ukrainischen: Nadja Simon

Ukrainer/Innen in Deutschland (1941-1947)
Referentin: Dr. Gisela Schwarze, Historikerin.
Bücher: „Kinder, die nicht zählen. Ostarbeiterinnen und ihre Kinder“, „Gefangen in Münster“, „Die Sprache der Opfer“, deutsche Herausgeberin der autobiographischen Erzählung von Nikolai Karpow „Der kleine Ostarbeiter“. Sie besorgte ca. 340 Zwangsarbeitern/ Innen aus der ehemaligen UdSSR Zwangsarbeitsbescheinigungen.

Deutsche in der Ukraine (1947-1953)
Referenten: Dr. Tanja Penter, Historikerin,
Universität Bochum; spezielles Forschungsthema: Zwangsarbeit unter nationalsozialistischer und stalinistischer Herrschaft in der Ukraine.
Thema des Kurzreferats: Deutsche Zwangsarbeiter(innen) und Kriegsgefangene in der Ukraine (1945-1953)
Prof. Dr. Wladimir Serhijtschuk, Kyiw/Ukraine, Direktor des Zentrums für Ukrainistik der Taras-Schewtschenko-Universität in Kyiw; Herausgeber einer Aktensammlung über deutsche Kriegsgefangene und Internierte in der Ukrainischen Sowjetrepublik(Kyiw 2001).

Moderator: Dr. des. Dmytro Myeshkov, Historiker, Philosophische Fak., Universität Düsseldorf

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Dienstag: 15. Mai 2007, 19.00 Uhr

Kammerkonzert in der Reihe:


Junge Musiker im Lew Kopelew Forum

 

 

Erik Schumann wurde 1982 in Köln geboren und erhielt seinen ersten Geigenunterricht im Alter von vier Jahren in seinem Elternhaus. Entscheidend für seine musikalische Entwicklung ist sein Lehrer Zakhar Bron, bei dem er derzeit sein Studium an der Musikhochschule Köln vollendet. Weitere Impulse für sein Violinspiel erwarb er sich durch Meisterkurse bei u.a. Miriam Fried, Shlomo Mintz, Hermann Krebbers, György Pauk.
Als zwölfjähriger gewann er den ersten Preis beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. Es folgten Preise bei Wettbewerben wie der Erste Preis beim Wieniawski - Lipinski - Wettbewerb in Lublin, Polen; beim Internationalen Violinwettbewerb Jacques Thibaud in Paris 2002 sowie beim Internationalen Shlomo-Mintz-Violinwettbewerb in Sion 2003 u.a. Darüber hinaus erhielt Erik Schumann 2002 den „Prix Européen d' Encouragement“ von der Europäischen Kulturstiftung und 2003 den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstlerinnen und Künstler. In Anerkennung seiner Leistungen ist Erik Schumann Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes und der Deutschen Stiftung Musikleben. 2004 wurde er mit dem renommierten „Bernstein Award“ des Schleswig Holstein Musikfestivals ausgezeichnet.
Als Solist konzertierte Erik Schumann unter anderem mit dem Kölner, dem Wiener und dem Zürcher Kammerorchester, dem Württembergisches Kammerorchester Heilbronn, den Düsseldorfer Symphonikern, der Sinfonia Varsovia, dem Tschechischen Nationalen Symphonieorchester, dem Orchestre National de Bordeaux Aquitaine und mit dem Orchestre National de France , mit dem Tonhalle Orchester in Zürich, den NDR Sinfonieorchestern Hamburg/Hannover, dem Gewandhaus Orchester Leipzig, dem Tokio Symphony Orchester, dem Orchestre de Paris und dem Chicago Symphony Orchestra. Er gastiert in zahlreichen Ländern Europas und in den USA. Konzerttourneen führten ihn nach China und mehrfach nach Japan, zuletzt 2005 mit dem Schleswig Holstein Festivalorchester unter der Leitung von Christoph Eschenbach.
Christoph Eschenbach fördert den jungen Geiger besonders und lud ihn ein, mit ihm beim Schleswig-Holstein Musik Festival und beim Ravinia Festival Chicago zu konzertieren. Erik Schumann spielt auf einer Violine von Stradivarius aus dem Jahre 1722 „Jupiter“, die ihm großzügigerweise von der Nippon Music Foundation zur Verfügung gestellt wird.

Irina Vinogradova studierte Klavier in der Klasse von Professor Lew Naumow in der Tschaikowski Musikhochschule in Moskau. Im Jahr 1973 gewann sie den Prager Klavier- Wettbewerb, und gab in den nächsten Jahren regelmäßige Solo-Konzerte. Von 1977 bis 1989 unterrichtete sie Klavier als Hauptfach in der Tschaikowski Musikhochschule und später als Haupt- und Nebenfach in der Musikhochschule in Lübeck. Seit 1998 unterrichtet sie in der Musikhochschule Köln und spielt im Duett mit Prof. Zakhar Bron, mit dem sie bereits mehrere CDs aufgenommen hat. Sie begleitet auch seine Studenten bei den internationalen Konzerten und Wettbewerben.

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes

 

 

Dienstag, 22. Mai 2007, 19.00 Uhr

 

Ausstellungseröffnung

 

Volkshochschule Bergisch Gladbach,
Buchmühlenstr. 12,
51465 Berg. Gladbach, I. OG

Eröffnung der Ausstellung
Von Moskau an den Rhein - der Humanist Lew Kopelew in Nordrhein-Westfalen

Begrüßung: Dr. Lothar Speer,
Fachbereichsleiter Kultur der Stadt Bergisch Gladbach

Einführung: Prof. h.c. Fritz Pleitgen,
Vorsitzender des Lew Kopelew Forum

Eintritt frei

Dauer der Ausstellung: Mi., 23. Mai 2007 - Mi., 20. Juni 2007 Öffnungszeiten: Mo. - Fr.: 8.00 - 21.00 Uhr

Weitere Informationen:
VHS Bergisch Gladbach, Tel.: 02202 14 22 63
Stadt Bergisch Gladbach, Fachbereich Kultur, Tel.: 02202 14 25 63

 

 

Mittwoch, 30. Mai 2007, 19.00 Uhr

Shakespeare-Abend


15 rezitierte Shakespeare-Sonette in russischen und deutschen Nachdichtungen
Samuil Marschaks, Boris Pasternaks, Stefan Georges und Wolf Biermanns


Shakespeares 1609 erschienene formstrenge und bildkräftige Sonette haben seit Generationen immer wieder und überall Leser fasziniert, Interpreten beschäftigt und Nachdichter zu Übertragungen herausgefordert.

Dieser Abend des rezitierten Shakespeare'schen Sonetts präsentiert und konfrontiert Nachdichtungen der genannten Dichter aus Russland und Deutschland in den beiden Sprachen. Die zweisprachige Rezitation der Nachdichtungen ermöglicht den unmittelbaren Zugang zum unerschöpflichen geistig-emotionalen und stilistischen Kosmos der Shakespeare'schen Sonette aus zwei kulturell unterschiedlichen Perspektiven und erweitert ihn durch Varianten in den Nachdichtungen und durch die Ästhetik der Rezitation selbst. Ein einleitender und begleitender Kommentar stützt diesen Ansatz zusätzlich.

Die musikalische Umrahmung vom Tonband stimmt in den Shakespeare-Abend der drei europäischen Kulturen ein und rundet ihn ab.

Rezitation in deutscher und russischer Sprache und Moderation: Dr. phil. Ruslan Schlapakow,
Sprachwissenschaftler, Dozent für Russisch und Deutsch als Fremdsprache, Übersetzer und Dolmetscher.

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes

 

 

Montag, 18. Juni 2007, 19.00 Uhr

 

Cello-Konzert in der Reihe:


Junge Musiker im Lew Kopelew Forum

Katharina Weißenbacher, Cello

Nenad Lecic, Klavier

Johann Sebastian Bach
Suite Nr. 6 in D-Dur BWV 1012, Prelude und Gigue
Ludwig van Beethoven
Sonate für Klavier und Cello in A-Dur, 1. Satz
Antonín Dvorak
Konzert für Violoncello und Orchester in h-moll, Op.104, 1. Satz
Gioachino Rossini
„Une Larme“ - Tema e variazioni per violoncello e pianoforte

Katharina Weißenbacher wurde am 12.8. 1982 in Bruck an der Mur (Österreich) geboren. 1987 erhielt sie ihren ersten Cellounterricht. 1997 - Aufnahme in die Celloklasse von Prof. Milos Mlejnik am Landeskonservatorium in Klagenfurt, seit 2001 Studium an der Musikhochschule Köln, in der Klasse von Prof. Claus Kanngiesser / Thomas Schmitz.
2005/06 Studium als Erasmus-Stipendiatin ein weiteres Jahr bei Prof. Milos Mlejnik an der Musikakademie in Ljubljana (Slowenien). Meisterkurse bei Josef Luitz, Frans Helmerson, Wen-Sinn Yang, Walter Nothas, Ksenija Jankovic, Johannes Goritzki und Enrico Dindo.
1992 erster Auftritt als Solistin mit Kammerorchester. 2000 spielte sie als Preisträgerin von „Junge Solisten 2000“ „Kol Nidrei“ von Max Bruch mit dem Kärntner Sinfonieorchester im Konzerthaus in Klagenfurt. Danach Auftritte und Radioaufnahmen im In- und Ausland. 1999 Preisträgerin des Internationalen Kammermusikfestivals „Allegro vivo“ mit den „Variationen über ein Slowakisches Thema“ von Bohuslav Martinu; 2001 zum zweiten Mal dort Preisträgerin mit Klaviertrio. 2000 2. Preis beim Bundeswettbewerb „Prima La Musica" bei Nichtvergabe des 1. Preises. 2004 Spiel im Finale beim Internationalen Cellowettbewerb in Liezen (Österreich).

Katharina Weißenbachers besonderes Interesse gilt der Kammermusik. Kammermusikunterricht erhielt sie an der Musikhochschule Köln bei Harald Schoneweg, Anthony Spiri und Roglid Ishay und besuchte Meisterkurse bei Claude Starck und Vincent Stadmayr. Sie ist Cellistin des Tanzprojekts „TAUSENDhertz“.

Nenad Lecic wurde 1979 in CaCak (Serbien) geboren. Mit fünf Jahren bekam er den ersten Klavierunterricht. Er gewann schon früh erste Preise bei vielen Wettbewerben in seiner Heimat. Solistische Auftritte, sowie Auftritte mit Orchester hatte er seit dem elften Lebensjahr. 1991 Auszeichnung eines Young European Top Talent, verliehen von RAI-TV. 1992 Aufnahme als jüngster Student an der Fakultät für Musik der Universität der Künste in Belgrad in der Klasse von Prof. Igor Lasko. Danach Teilnahme an allen bedeutenden Musikveranstaltungen in seiner Heimat, wie BEMUS, NOMUS, Mokranjac Tage u.a. Er spielte mit Orchestern wie Belgrader Philharmoniker, Belgrader Rundfunkorchester und vielen Kammerorchestern. Studiumabschluß an der Musikhochschule Köln mit Konzertexamen bei Prof. Arbo Valdma und Kammermusik mit Schwerpunkt auf zeitgenössische Musik bei Prof. Pierre-Laurent Aimard. Meisterkurse bei Alexander Lonquich, Vladimir Krainew und Peter Eötvös.
Zu den bedeutendsten Aktivitäten in der letzten Zeit gehören Auftritte bei der Konzertreihe „Atelier“ der Kölner Philharmonie, beim Festival für neue Klaviermusik „Pianorama“ im WDR sowie beim Klavierfestival Ruhr. Seit Oktober 2004 Lehrauftrag an der Musikhochschule in Detmold.
Sein umfangreiches Repertoire umfasst nahezu alle gängigen Stücke aus Klassik, Operette, Musical, Crossover und Contemporary.

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes



Mittwoch, 27. Juni 2007, 19.00


Geschichte des 20.Jahrhunderts als Literatur

Lesung von Ursula Rumin aus ihren neuen Buch

Hallo, Fräulein!
Roman einer Jugend im Kalten Krieg

Frieling-Verlag, Berlin 2007

und aus ihrem 2005 erschienenen Erlebnisbericht


Im Frauen-GULAG am Eismeer
Herbig-Verlag, München 2005

Wie war das eigentlich damals, nach dem letzten Krieg? Wie und wovon lebte man, zwischen Trümmern, ohne Geld und ohne Arbeit? Die sechzehnjährige Maria verlässt nach dem Tod der Mutter über Nacht die Ostzone und gelangt über die Grüne Grenze nach München zu ihrer Freundin. Aus der unscheinbaren Fließbandarbeiterin wird die Tänzerin und Sängerin Mary. Von amerikanischen GIs umworben gewinnt sie an finanzieller Unabhängigkeit und Selbstbewusstsein. Sie geht nach Berlin und landet bald zwischen den Fronten des Kalten Krieges. Zuerst wird sie vom amerikanischen Geheimdienst ausgenutzt, anschließend gerät sie in die Fänge des sowjetischen NKWD. Als Quittung für ihre Naivität bekommt sie 15 Jahre Gefängnis in Ostdeutschland.
Der Roman „Hallo, Fräulein!“ lebt von der Unmittelbarkeit, mit der die Dinge aus Sicht des Mädchens Maria beschrieben und empfunden werden. Ein überzeugender Einblick in die Nachkriegsgeschichte.

In ihrem Erlebnisbericht „Im Frauen-GULAG am Eismeer“ beschreibt Ursula Rumin ihren Weg zwischen schlesischer Heimat, Krieg und Vertreibung sowie ihre Zeit im Zwangsarbeitslager in Workuta am nördlichen Polarkreis, wo sie, verurteilt zu 15 Jahren Zwangsarbeit wegen angeblicher Spionage, voller Entbehrungen, Demütigungen und mit Schwerstarbeit bei Temperaturen bis -65° C vegetierte. Anfang 1954 konnte sie dank einer Amnestie zurückkehren.

Zur Einführung wird ein kurzer Filmbericht u.d.T. „Ab nach Sibirien“ gezeigt, in dem die Verhaftung von Ursula Rumin nachgestellt wurde.

Seit ihrer Pensionierung 1984 hat die Schriftstellerin und Journalistin es sich zur Aufgabe gemacht, über ihre Hafterlebnisse zu reden und zu schreiben. Für die TV-Dokumentationen „Workuta - Deutsche in Stalins Lagern“ (ARTE, WDR, NDR) und „Eisgang - Deutsche im GULAG“ (MDR), die wie ihr Buch über die Zeit ihrer Gefangenschaft berichten, machte sie 2003 die Reise nach Moskau und Workuta noch einmal.

Für ihr Engagement wurde Ursula Rumin mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet.

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Dienstag, 4. September 2007, 19.00 Uhr

 

Klavierabend

 

Jacek Kortus


spielt Mozart, Debussy, Schumann und Liszt

Jacek Kortus wurde 1988 in Poznan/Polen geboren. Er besuchte die Henryk-Wieniawski-Musik-Mittelschule in seiner Heimatstadt, wo er neun Jahre lang von Waldemar Andrzejewski unterrichtet wurde. Jacek zeigte früh ein großes musikalisches Talent und dementsprechend stellten sich schnell Erfolge ein: In den Jahren 1999 bis 2003 gewann er auf allen Jugendwettbewerben in Polen ausschließlich 1. bis 3. Preise.

2002 wurde sein Talent auch vom Staat anerkannt: Aus den Händen von Staatspräsident Aleksander Kwasniewski und seiner Frau Jolanta erhielt er den „Staatspreis für junge Talente“. International war er ebenfalls erfolgreich: 2003 bei den internationalen Wettbewerben in Kitzingen und Bydgoszcz. Am Chopin-Wettbewerb in Warschau 2005 konnte er sich als einer der jüngsten Teilnehmer des gesamten Wettbewerbs (insgesamt beinahe 300) bis ins Finale spielen.

Trotz seiner Jugend hat Jacek bereits eine große Konzerterfahrung sammeln können. Bei Konzerten in Polen trat er in den Städten Poznán, Warschau, Danzig, Gorzów Wielkopolski, Glogów, Konin, Rydzyna, Lublin und Bytom auf. Zu seinen Auslandsauftritten gehören Konzerte in Kyiw und Lwiw in der Ukraine, München und Berlin in Deutschland, Paris und Bourboursville in Frankreich; in den Vereinigten Staaten spielte er in Virginia, Miami, Washington, New York und in Südamerika in Sao Paolo/ Brasilien und Santiago de Chile.

UKB: 12,00 € / 6,00 € für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Mittwoch, 5. September 2007, 19.00 Uhr

Vortrag mit Diskussion


Prof. Dr. Merab Turava

ehem. Vorsitzender Richter am Obersten Gericht Georgiens und Professor für Rechtswissenschaften an der Universität Tbilisi (Tiflis)

spricht zum Thema:
Strafrecht als Machtinstrument?
Zur aktuellen Rechtsentwicklung in Georgien nach der Rosenrevolution

Einführung:
Prof. Dr. Angelika Nußberger, M.A.,
Direktorin des Instituts für Ostrecht der Universität zu Köln

Veranstalter:
Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO),
Institut für Ostrecht der Universität zu Köln,

Lew Kopelew Forum

u.A.w.g. 0221 470 5575 oder aoo01@uni-koeln.de

Eintritt frei



Donnerstag, 13. September 2007, 19.00 Uhr


Lesung mit Jutta Rosenkranz


Mascha Kaléko

Mitveranstalter:
Agentur „Ad Publicum - Buch & Kultur PR“

Mit freundlicher Unterstützung von Frau

Jeanette Krymalowski
und der
Buchhandlung Klaus Bittner

Diese erste große illustrierte Biografie Mascha Kalékos ist zu ihrem 100. Geburtstag am 7. Juni 2007 erschienen und führt ein in Leben und Werk einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts. Mascha Kaléko, 1907 im polnischen Chrzanów geboren, gehörte um 1930 in Berlin zur künstlerischen Bohème um Kurt Tucholsky, Walter Mehring, Werner Finck und andere. Ihre Gedichte und Prosa erschienen in der „Vossischen Zeitung“, sie schrieb Chansons und Texte für das Kabarett. 1938 floh sie vor den Nazis nach New York. Nach dem Krieg zog sie mit ihrem Mann nach Israel. Auf Vortrags- und Lesereisen besuchte sie regelmäßig Europa, auch Deutschland, und fand mit ihren spielerisch-eleganten, spöttisch-scharfsichtigen Texten wieder ein großes Publikum. Sie starb 1975 in Zürich.

Jutta Rosenkranz, geboren 1957 in Berlin, studierte Germanistik und Romanistik und lebt als freie Autorin und Journalistin in Berlin. Sie hat Gedichte, Prosa und literarische Essays veröffentlicht, zahlreiche Autoren-Porträts und Features für den Hörfunk geschrieben und ist Herausgeberin mehrerer Lyrik-Anthologien, zuletzt erschien „Berlin im Gedicht“ (2006).

Der Abend wird eine Kombination aus Vortrag (zur Biographie), Lesung (aus dem Werk) und der Einspielung von O-Tönen sein.

Mascha Kalékos Werk ist in folgenden Ausgaben bei dtv lieferbar: „In meinen Träumen läutet es Sturm. Gedichte und Epigramme aus dem Nachlass“; „Die paar leuchtenden Jahre“; „Mein Lied geht weiter. Hundert Gedichte“.

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Freitag, 05. Oktober 2007, 19.00 Uhr

 

Fotoausstellung


Eröffnung der Reihe:
Povrede granica - Grenzverletzungen
Ex-Jugoslawien im Fokus

 

(Karte von Ex-Jugoslawien)

Vernissage der Fotoausstellung:
Fotografien von Marc Schneider

 

 

Eröffnung: Ulrich Schiller,
ehem. ARD-Korrespondent und Journalist für DIE ZEIT in Jugoslawien, in der Sowjetunion und in den USA

Einführung: Frank Wolff,
Osteuropahistoriker, Uni Köln, Mitherausgeber der „Versa- Zeitschrift für Politik und Kunst“

Musikalische Umrahmung: „Klopka za pionira“

Mitveranstalter:
Zentrum Osteuropa der Uni Köln,
„Versa- Zeitschrift für Politik und Kunst“

 

 

Nach dem Abzug der Kriegsberichterstatter verschwanden die Bilder von Ruinen, Bombentrichtern und Massengräbern zwar aus den Medien, jedoch nicht aus unserem kollektiven Bewusstsein. Zerbarsten im Kriege tatsächlich alle Brücken? Hat sich die Uhr nicht auch in den Ländern Ex-Jugoslawiens weitergedreht? Wie gestalten sich die Leben in den verschiedenen Nachkriegsgesellschaften mit gemeinsamem historischem Hintergrund? An diesem Punkt setzt der in Deutschland geborene, seit mehreren Jahren aber in Belgrad lebende Fotograf Marc Schneider an. Seine Linse sucht nicht die Ruinen, sondern das Leben darin, nicht die Flüchtlingstrecks, sondern die Flüchtlingsarbeit, kurz: die „Mühen der Ebenen“ im heutigen Leben. So zeigen sich Strukturen, die die Länder der Kriege nach wie vor vereinen. Es handelt sich dabei nicht nur um ein gemeinsames Erbe, sondern auch um eine gemeinsame Gegenwart, die vor allem in kulturellen Netzwerken jenseits aller nationalistischen Rhetorik deutlich wird. Dementsprechend umfassend ist die Bandbreite seiner Arbeit zwischen Dokumentation und freier Kunst, die sich allen Gesellschaftsschichten widmet und so z.B. das Landleben mit urbanen Künstlergemeinschaften verbindet.

 

 

Durch seine sehr persönliche Perspektive gelingt es ihm, gewohnte Schemen aufzubrechen und das scheinbar Unterschiedliche miteinander zu vereinen. All dies vermischt sich in der Bilderwelt Marc Schneiders zu einem geschlossenen Porträt von Gesellschaften, die zwar geographisch mitten in Europa liegen, kulturell jedoch weit ab unseres Interesses. Die Bilder Marc Schneiders belegen eindrucksvoll, dass diese Wahrnehmungsblockade ein Fehler ist.

Eintritt frei

Musik- und Videokünstler der Gruppe „Klopka za pionira“ aus Serbien sind Gäste der Reihe. Am 6.10. werden sie zusammen mit Marc Schneider in den Kolbhallen (Helmholtzstr. 8-32, Köln-Ehrenfeld, Beginn: 20:00 Uhr) in einer Live Performance (Musik, VJ-ing, Filmpräsentation) zu erleben sein.

Finissage:
Freitag, 02. November 2007, 19.00 Uhr
Erfahrungsberichte - Flüchtlingsarbeit im Ex-Jugoslawien

Vorgestellt wird u.a. die Arbeit solcher Organisationen, wie „Zdravo da Ste“ und „Friedensschritte“.

 

 

Dienstag, 09. Oktober 2007, 19.00 Uhr

 

Klavierabend

 

Konzerte der Anton Rubinstein Akademie
im Lew Kopelew Forum

Shohei Sekimoto
spielt Mozart, Beethoven und Chopin

Der 1985 geborene junge Japaner wird von seinem 14. Lebensjahr von Yuko Ninomiya unterrichtet und ist aus der Organisation PTNA (Piano Teachers National Association) hervorgegangen, die aus ihrem riesigen Einzugsbereich in ganz Japan schon viele junge Talente hervorgebracht hat. Durch dementsprechende Förderung wurde das große Talent von Shohei seit jungen Jahren entwickelt. Er begann deshalb schon sehr früh in Japan in Konzerten aufzutreten. Ebenso nahm er an einer Reihe von japanischen Jugendwettbewerben teil, die er alle als Finalist bzw. Preisgewinner abschloss. Zu seinen weiteren Lehrern gehören Chikako Inagaki, Mikhail Voskresensky, Marian Levitsky, Jacques Rouvier, von denen er regelmäßig und in Meisterkursen weitergebildet wird.

Rege Konzerttätigkeit: u.a. in Warschau, New York, Paris. Auftritte mit einer Reihe von Orchestern, wie z.B. Japan Philharmonic Orchestra, Yomiuri Sinfonieorchester, Nationale Philharmonie Warschau und andere. 2004 - Studienabschluß an der Toho Akademie in Tokio; 2005 Studien an der Ecole Normale in Paris.

Sein erstes Rezital gab Shohei im Alter von 16 Jahren im Jahre 2001. Seitdem einige internationale Erfolge: 2002 der 4. Preis beim internationalen Wettbewerb in Hamamatsu; 2004 der 2. Preis beim internationalen Wettbewerb in Cantú, Italien; 2005 der respektable 4. Preis beim 15. Internationalen Chopin Wettbewerb in Warschau.

Gegenwärtig befindet sich Shohei Sekimoto auf seiner ersten Konzertreise durch Europa.

UKB: 12,00 EUR / 6,00 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes 

 

 

Donnerstag, 18. Oktober 2007, 19.00 Uhr

Vortrag

 

In der Reihe:
Povrede granica - Grenzverletzungen
Ex-Jugoslawien im Fokus


Vortrag von Ulrich Schiller

Begräbnis auf Raten.
Die langen Folgen der jugoslawischen Sezessionskriege


Ulrich Schiller, geb. 1926 in Mittelwalde (Schlesien). 1943 Soldat bei der Luftwaffe, 1945-1949 Kriegsgefangenschaft, Studium der Slawistik, Dr. phil., seit 1956 Journalist, ab 1960 ARD-Korrespondent in Belgrad, ab 1966 in Moskau. 1970-1973 Chefredakteur bei Radio Bremen, dann bis 1989 Korrespondent für ARD-Hörfunk in Washington und 1975-1996 auch für DIE ZEIT.

Publikationen: „Zwischen Moskau und Jakutsk. Die Sowjetunion im Wettlauf gegen die Zeit“ (1970), „Macht außer Kontrolle. Geheime Weltpolitik von Chruschtschow bis Busch“ (2003).

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Donnerstag, 25. Oktober 2007, 19.00 Uhr

Lesung mit Lichtbildern

 

Niemals hat der Dichter eine Schönere erblickt...

Das Buch über die alte Stadt Tbilissi,
Metropole Georgiens, von Iosseb Grischaschwili,

mit Alt-Tbilissier Grafiken von Oskar Schmerling
NORA Verlag, Berlin 2007

Lesung mit Lichtbildern mit Leonhard Kossuth als Herausgeber und Kristiane Lichtenfeld als Übersetzerin. Beide sind häufige Besucher von Tbilissi und wirken seit Jahrzehnten für die deutsche Rezeption georgischer Literatur.

Zwei Künstler, in diesem Buch originell zusammengeführt, erschließen die Seele der über anderthalb Jahrtausende gewachsenen Kaukasus-Metropole:

Der georgische Dichter und kulturwissenschaftliche Forscher Iosseb Grischaschwili erzählt in seinem 1926/27 entstandenen Buch Geschichten von farbenfrohen Stadtfesten, vom ritterlichen Karatschocheli und vom plebejischen Spaßmacher Kinto, von Hammel- und Faustkämpfen, vom Khansfest, bei dem Unterdrücker des freiheitsliebenden georgischen Volkes verspottet werden, von sittenprägenden Hand­werks­zünften, von östlichen Bädern, die auch Puschkin und Dumas d.Ä. besuchten, von Brautschau- und Hochzeitsbräuchen, von „Liedermachern“, den Aschugen u.v.a.

Der georgien­deutsche Maler und Grafiker Oskar Schmerling schuf um 1910 eine Sammlung bunter, humoristischer Postkarten, die Tbilissier Typen porträtieren: Fürsten, Bourgeois, Krämer, Stutzer, Klatschbasen, Zecher, Teppichverkäufer, Surnabläser, Schaschlykbrater ... Er widmete sie 1928 als seine Liebeserklärung an das „alte Tbilissi“ dem „jungen Gen. Grischaschwili“.

Der Stoff umfasst vorsowjetische Zeitläufe, die Buchlektüre macht aber auch das heutige Tbilissi vertrauter, regt zu einem Gespräch über aktuelle Aspekte an.

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Montag, 29. Oktober 2007, 19.00 Uhr

Podiumsdiskussion


Ukraine nach den Wahlen
Sieg der Demokratie oder Weg in die nächste Krise?

Wieder haben die demokratischen Kräfte die Parlamentswahl in der Ukraine gewonnen. Wird es diesmal gelingen, dem Land eine stabile Regierung zu geben und die dringend notwendigen Reformen anzupacken? Was kann, was sollte EU-Europa tun, um der Ukraine den Weg nach Westen zu erleichtern?

Auf dem Podium referieren und diskutieren:
Prof. Dr. Gerhard Simon, Osteuropahistoriker und Politikwissenschaftler, Köln
Dr. Andryj Portnov, verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift „Ukraina moderna“, Kiew, z.Z. Gastdozent an der Universität Amsterdam

Dolmetscherin für die ukrainische Sprache: Nadja Simon

Moderation: Dr. Heinz Timmermann,
Politikwissenschaftler, Köln

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Freitag, 02. November 2007, 19.00 Uhr

Finissage


Fotografien von Marc Schneider

In der Reihe: „Povrede granica - Grenzverletzungen. Ex-Jugoslawien im Fokus“

Erfahrungsberichte - Flüchtlingsarbeit im Ex-Jugoslawien

Organisationen „Zdravo da Ste“ und
„Friedensschritte“ stellen sich vor.

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes

 

 

Dienstag, 06. November 2007, 19.00 Uhr

 

Lesung mit Diskussion

 

Helga Hirsch

 

Entwurzelt.
Vom Verlust der Heimat zwischen Oder und Bug.

Körber-Stiftung, Hamburg 2007

Helga Hirsch sprach mit Zeitzeugen in Polen, der Ukraine, Deutschland und Israel. Sie lernte Menschen kennen, die auf erzwungene, oft dramatische Weise ihre Heimat verloren haben. Vor dem II. Weltkrieg lebten sie nach außen hin friedlich miteinander, doch hinter dieser Fassade gärten längst gewaltige Spannungen, die sich mit dem Einmarsch der Deutschen in Polen entluden. Es folgten Jahre, in denen die Region zu den am schwersten umkämpften in Mitteleuropa gehörte: Kaum eine Familie entging der Umsiedlung, der Verschleppung zur Zwangsarbeit, der Deportation oder Vertreibung. Helga Hirsch erzählt authentische Lebensgeschichten und entwirrt das Geflecht der historischen Ereignisse.
Helga Hirsch arbeitet als Filmemacherin, Buchautorin und seit 1985 als freie Journalistin. Von 1988-1994 war sie Korrespondentin der ZEIT in Warschau. 2001 wurde sie mit dem Deutsch-Polnischen Journalistenpreis ausgezeichnet; 2005 folgte der Latücht-Preis für ihren Dokumentarfilm „Coffee Beans For a Life“.

Moderation: Prof. Dr. Gerhard Simon,
Osteuropahistoriker und Politikwissenschaftler, Köln

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes

 

 

Donnerstag, 08. November 2007, 19.00 Uhr

 

Buchvorstellung und Diskussion

 

Deutschland und die Russische Revolution 1917-1924

Der Band „Deutschland und die Russische Revolution 1917-1924“, hrsg. von Lew Kopelew und Gerd Koenen 1998, ist in russischer Übersetzung erschienen. In dem einleitenden Interview und im Nachwort des deutschen Bandes fasste Lew Kopelew am Ende seines Lebens grundlegende Erfahrungen und Erkenntnisse zusammen. Sein Freund und Kollege Prof. Jakov Drabkin, Moskau, Herausgeber der russischen Ausgabe, stellt im Gespräch mit Gerd Koenen seine Arbeit an dem russischen Band vor.

Podiumsteilnehmer: Prof. Jakov Drabkin,
Prof. Ludmilla Thomas, Dr. Gerd Koenen

Moderation: Dagmar Herrmann, Slawistin, langjährige Mitarbeiterin von Lew Kopelew im Rahmen des Wuppertaler Projekts zur Erforschung der Geschichte Deutsch-Russischer Fremdenbilder.

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes

 

Dienstag, 13. November 2007, 19.30 Uhr

 

Lesung

 

Juri Rytchëu liest aus seinem neuesten Buch

Polarfeuer

Unionsverlag, Zürich 2007.

Übersetzung, Vorlesen: Antje Leetz
Moderation: Sabine Barth, Literarische Gesellschaft Köln
In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Köln und der Literarischen Gesellschaft Köln

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes

 

 

Freitag, 16. November 2007, 19.00 Uhr

 

Lesung

 

Karsten Dümmel

 

Nachtstaub und Klopfzeichen oder Die Akte Robert

Transit-Verlag 2007

In Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung Düsseldorf

Im Zentrum des Romans steht die Geschichte von Robert und Maria in den späten siebziger und frühen achtziger Jahren der DDR. Die Suche eines jungen Paares nach eigenem Glück: Ein Weg zwischen Fluchtplänen, Rückzug ins Private und Schicksalsergebenheit. Dass das Paar sein idyllisches Ziel nicht finden kann, ahnt der Leser nach und nach.

Dr. Karsten Dümmel, geboren 1960 in Zwickau, Aufgewachsen in Sachsen und Thüringen, Elektromonteur, Abitur, Leiter verschiedener kirchlicher Arbeitskreise, 1980-1984 Bewerbung zum Studium (wurde mehrfach abgelehnt), 1984 Antrag auf Ausreise aus der DDR (56 Folgeanträge). Im selben Jahr Arbeitsplatzbindung als Fensterputzer, Hilfsarbeiter, Stadtarrest, Kontaktaufnahmesperre, 1988 Freikauf in die Bundesrepublik, Studium der Rhetorik und der Germanistik in Tübingen. 1996 Promotion. Der Autor lebt und arbeitet heute abwechselnd in Frankreich und in Senegal/Westafrika. Dümmel veröffentlichte zahlreiche literarische und politische Texte, vor allem zur DDR-Geschichte und zur Staatssicherheit. Dieses Buch ist sein erster Roman.

Eintritt frei

 

 

Dienstag, 20. November 2007, 19.00 Uhr

Gespräch

 

Anne-Marie Franke, Direktorin der Stiftung Kreisau
spricht über die Ziele und Arbeit der Stiftung sowie der Begegnungs- und Gedenkstätte.

In Zusammenarbeit mit der
Deutsch-Polnischen Gesellschaft (DPG) Bonn

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes

 

 

Donnerstag, 22. November 2007, 19.00 Uhr

Bibliotheksgebäude des Slavischen Instituts
der Universität zu Köln, Weyertal 137

 

  

 

 

Vladimir Kantor
Willkür oder Freiheit?
Beiträge zur russischen Geschichtsphilosophie


Eine gemeinsame Veranstaltung des Lew Kopelew Forums und des Slavischen Instituts der Universität zu Köln

Der Vortrag stellt das neue Buch von Vladimir Kantor vor, das Probleme aufgreift, die Russlands spezifischen Weg in die Zivilisation charakterisieren: Die Haltung Russlands gegenüber dem Westen; die Konfrontation archaischer und zivilisationsbildender Elemente; den nationalen Mentalitätstyp; Russlands Ursprung in der Steppe als Hindernis bei der Herstellung eines Rechtsstaats; den Gewaltfaktor, welcher Russlands zivilisatorische Entgleisungen provozierte; den eigenwilligen russischen „Demokratismus“, der Tyrannei herbeiführt; das Paradoxon einer fehlenden „echten Bürokratie“ und gleichzeitigen Übermacht des Beamtentums; die Entwicklung der Aufklärungs -und Freiheitsidee in Russland.

Das Buch gliedert sich in folgende Abschnitte: Über den nationalen Mythos des Unverständnisses. Freiheit oder Willkür: Über die russische Mentalität. Die Demokratie als historisches Problem in Russland. Kann es in Russland eine Demokratie geben? Die russische Orthodoxie im imperialen Kontext: Konflikte und Widersprüche. Der Antichrist als Problem des totalen Bruchs der europäischen Kultur (am Beispiel der russischen Kultur des 20. Jahrhunderts). Gewalt und Zivilisation in Russland. Lew Tolstoj: Versuchung als Geschichtslosigkeit. Russland im deutschen Zauberspiegel - Ivan Turgenew. Der russische Weg zu einer offenen Gesellschaft. Der russische Europäer als Aufgabe Russlands.

Prof. Vladimir Kantor ist u.a. seit 1992 Vorsitzender der Abteilung für russisch-deutsche literarisch-philosophische Verbindungen bei der Moskauer Philosophischen Stiftung. Er ist Autor bzw. Herausgeber von 15 wissenschaftlichen Büchern und über 300 Aufsätzen.

Eintritt frei


Montag, 03. Dezember 2007, 19.00 Uhr

Lesung

 

Haralampi G. Oroschakoff
Die Battenberg-Affäre

Berlin Verlag 2007

Der Autor erzählt das abenteuerliche Schicksal seiner russischen Familie, das unauflösbar verbunden ist mit den orientalischen Machtkämpfen des 19. Jhdts. Die Battenberg-Affäre ist eine Entdeckungsreise in eine vergangene Epoche, eine grandiose Erzählung, in der Historie und Fiktion zu einem epischen Kunstwerk verwoben sind.
Haralampi G. Oroschakoff, Maler, Zeichner und Schriftsteller, wurde 1955 in Sofia geboren. Der Urenkel des Staatsmannes Gawril Oroschakoff entstammt einer Familie, die zahlreiche Spuren in der Geschichte Russlands, Bulgariens und Serbiens hinterlassen hat. Er floh 1963 mit seiner Familie nach Belgrad, 1964 emigrierte sie nach Österreich. Heute lebt Haralampi G. Oroschakoff in Berlin und Théoule sur Mer. 2003 Schenkung der „Sammlung Oroschakoff Moskauer Konzeptualismus“ an das Kupferstichkabinett Berlin.

Moderation: Miodrag Soric, Chefredakteur der Fremdsprachenprogramme der Deutschen Welle.

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Donnerstag, 29. November 2007, 19.00 Uhr

Interkultureller Abend

 

Deutschland und Aserbaidschan.
Kulturbrücken zueinander - miteinander


In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Köln, dem Deutsch-Aserbaidschanischen Forum e.V., dem EuroKaukAsia e.V.

Eröffnung: Johannes Bunk, Referat für interkulturelle Kunstprojekte der Stadt Köln

Begrüßung: Otto Hauser, Vorsitzender des Deutsch-Aserbaidschanischen Forum

Ausstellung der Werke der aserbaidschanischen Künstler
Aschraf Geibatov und Schachpeleng Mamedov

Musikalische Miniaturen von: Qara Qarayev, Fikret Amirov, Gövdet Hagijev, Tofig Gulijev
Erik Schumann - Geige,
Elnara Ismailova - Klavier

Vortrag von Prof. Dr. habil. Eva-Maria Auch, Universität Bonn, Vorsitzende des Vereins EuroKaukAsia e.V.

„Und in des fremden Volkes Mitte zog viel den Europäer an..." - Zur Geschichte und Gegenwart deutsch-aserbaidschanischer Kulturbegegnungen.

Moderation des Abends: Samira Patzer-Ismailova - Diplommusikerin, Leiterin des Ressorts Kunst und Kultur des Deutsch-Aserbaidschanischen Forums

Imbiss: aserbeidschanisches Gebäck

Eintritt frei

 

 

Montag, 03. Dezember 2007, 19.00 Uhr

 

Lesung

 

Haralampi G. Oroschakoff
Die Battenberg-Affäre

Berlin Verlag 2007

Grußwort: Elke Schmitter, „Spiegel“-Publizistin,
Dichterin und Autorin der Romane
„Frau Sartoris“ und „Leichte Verfehlungen“.

Moderation: Miodrag Soric, Chefredakteur der Fremdsprachenprogramme der Deutschen Welle

Der Autor erzählt das abenteuerliche Schicksal seiner russischen Familie, das unauflösbar verbunden ist mit den orientalischen Machtkämpfen des 19. Jhs. Die Battenberg-Affäre ist eine Entdeckungsreise in eine vergangene Epoche, eine grandiose Erzählung, in der Historie und Fiktion zu einem epischen Kunstwerk verwoben sind.

Haralampi G. Oroschakoff, Maler, Zeichner und Schriftsteller, wurde 1955 in Sofia geboren. Der Urenkel des Staatsmannes Gawril Oroschakoff entstammt einer Familie, die zahlreiche Spuren in der Geschichte Russlands, Bulgariens und Serbiens hinterlassen hat. Er floh 1963 mit seiner Familie nach Belgrad, 1964 emigrierte sie nach Österreich. Heute lebt Haralampi G. Oroschakoff in Berlin und Théoule sur Mer. 2003 Schenkung der „Sammlung Oroschakoff Moskauer Konzeptualismus“ an das Kupferstichkabinett Berlin.

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes

 

 

Mittwoch, 05. Dezember 2007, 19.30 Uhr

 

Buchvorstellung und Diskussion
In Zusammenarbeit mit der
Friedrich Joseph Haass Gesellschaft

 

Der „heilige Doktor“ von Moskau -
Friedrich Joseph Haass

Münstereifel 1780 - Moskau 1853

Mit einem Vorwort von Fritz Pleitgen
Schlussbetrachtung von Karl Kardinal Lehmann

Übersetzt und für die deutsche Ausgabe redaktionell bearbeitet von Maria Klassen.
Lektorat: Dr. Mechthild Keller

Der Herausgeber der russischen Originalausgabe
„Wrata milosserdija. Kniga o doktore Gaase“,
Alexander Neshnyj Moskau, wird anwesend sein.

Moderation: Armin Ahrendt, Vorsitzender der Friedrich Joseph Haass Gesellschaft

„Dies ist ein Buch über einen Menschen, der schon zu seinen Lebzeiten `der Heilige´ genannt wurde. Dies ist ein Buch über Doktor Haass, der fast sein ganzes Leben Russland und seinen Armen, Leidenden und Unglücklichen widmete. Dies ist ein Buch über einen Menschen, der von Geburt an der westlichen, katholischen Welt angehörte, doch mit seinem ganzen Dasein und Wirken im orthodoxen Russland Wurzeln schlug. Daher gilt sein Schicksal als Zeichen und zugleich als Gewähr für die künftige Einigung zweier Welten und zweier Kirchen - eine Einigung, von der so viele in West und Ost träumen.“

Mit diesen Worten beginnt das 2002 in Moskau erschienene Buch über den aus Münstereifel gebürtigen Friedrich Joseph Haass, der Anfang des 19. Jahrhunderts als Arzt nach Moskau kam und aufgrund seines außergewöhnlichen Wirkens als der „heilige Doktor von Moskau“ in die Geschichte Russlands einging.

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Freitag, 07. Dezember 2007, 19.00 Uhr

Konzerte der Anton Rubinstein Akademie
im Lew Kopelew Forum

Meisterschüler von Alla Blatow


Marina Vassilkovski, Hyang-Hyun Lim, Jakob Pincus,
Satoko Mikame, Igor Kirillov, Sun-Ho Lee


spielen Chopin, Rachmaninoff, Prokofieff, Schubert, Debussy und Beethoven

Eintritt: 7,50 EUR. Für Mitglieder des Lew Kopelew Forums und des Vereins Freunde und Förderer der Anton Rubinstein Akademie e.V. ist der Eintritt frei. Spenden sind willkommen

 

 

Dienstag, 11. Dezember 2007, 19.00 Uhr

 

Lesung mit Apti Bisultanov

 

In Kooperation mit „Der andere Buchladen“, dem Verein Heinrich-Böll-Haus-Langenbroich, der Heinrich Böll Stiftung und dem Kulturamt der Stadt Köln

Moderation: Dr. Elisabeth Weber
Übersetzung: Bernhard Clasen
Lesung auf Deutsch: Sigrun Reckhaus

Apti Bisultanov war einer der Initiatoren des 1. Tschetschenischen Nationalkongresses, dessen Vorbereitungskomitee sich in seiner Redaktion traf. 1995 leitete er das Tschetschenische Informationszentrum in Krakau/PL. 1996 wurde er stellv. Außenminister in der Interimsregierung; 1999 zum Vizepremier für Soziales ernannt. Am 01.02.2000 ging er mit Maschadov in die Berge. Sein Heimatdorf wurde durch Angriffe der russischen Artillerie vollständig zerstört.

Apti Bisultanov studierte er an der Philologischen Fakultät der „Tschetschenisch-Inguschischen Staatsuniversität“ in Grosny und war danach als Lehrer tätig. Seit dieser Zeit publiziert er regelmäßig in verschiedenen Literaturzeitschriften. 1986 erschien sein erster Gedichtband „Noch - ze - tschö“ (Ü: Pflug - Feuer - Haus). Der Titel assoziiert das Wort „Nochtschitschö“, das soviel wie „Land der Tschetschenen“ bedeutet. 1988 wurde Bisultanov Redakteur des „Tschetschenischen Bücherverlags“ in Grosny. 1991 erschien sein dritter Lyrikband „Tkesan Indare“ (Ü: Schatten eines Blitzes), der u.a. Gedichte enthält, die den Opfern der Deportation unter Stalin gewidmet sind. Jene Klagegedichte, die Bisultanov mit „Die in Chaibach geschriebenen Gedichte“ betitelte, erzählen auch die Geschichte der 800 Einwohner des Bergdorfes Chaibach, die bei der Deportation wegen hohen Schnees nicht abtransportiert werden konnten, in einen Pferdestall getrieben und verbrannt wurden. Der Dichter erhielt 1992 für dieses Poem den „Tschetschenischen Volkspreis für Literatur“.

Viele seiner Gedichte wurden vertont und u.a. ins Russische, Türkische und Finnische übersetzt. Apti Bisultanov ist Mitglied des internationalen P.E.N.-Clubs und Ehrenmitglied des russisch-finnischen P.E.N. Er lebt seit 2002 im Ausland, u.a. in Deutschland. 2003 erhielt er den Preis der Poets of All Nations Foundation. Sein zweisprachiger Gedichtband „Schatten eines Blitzes“ erschien 2004. Apti Bisultanov ist z. Z. Stipendiat im Heinrich-Böll-Haus in Langenbroich.

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes


Donnerstag, 13. Dezember 2007, 19 Uhr

Politisches Gespräch aus aktuellem Anlass

 

Russland nach den Parlamentswahlen
Demokratie ohne Opposition?


Putins Partei „Einheitliches Russland“ hat sich eine Zweidrittelmehrheit in der neuen Duma gesichert. Das Land ist auf dem Weg zu einem Einparteisystem. Warum wählen die Russen die „Partei der Macht“?

Wo ist die - demokratische - Opposition? Wird sie unterdrückt oder fehlen ihr die Wurzeln in der Gesellschaft?

Welche außenpolitischen Konsequenzen ergeben sich aus dieser Wahl und der - wie es scheint - unerschütterlichen Machtposition Putins?

Darüber diskutieren:
Dr. Galina Michaleva, Moskau/ Bremen
Dr. Heinz Timmermann, Köln
Prof. Dr. Gerhard Simon, Köln
Moderation: Dr. Heinz Timmermann

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes

 

 

Freitag, 14. Dezember 2007, 19.00 Uhr

 

Lesung mit

Tatiana Kuschtewskaja

 

Küssen auf Russisch.
Ein Alphabet

Grupello-Verlag 2007

Musikalische Umrahmung:
Marina Kalmykova singt eigene Kompositionen zu den Texten aus dem Buch.

Der 3. Band einer kulturgeschichtlichen Trilogie: Nach „Die Poesie der russichen Küche“, einem Buch über russische Friedhöfe hat sich die vielseitige Journalistin und Reporterin Tatjana Kuschtewskaja einem heitereren Thema gewidmet: „Küssen auf Russisch“ heißt ihr jüngstes Opus, das sich in alphabetisch geordneten Kurzessays mit verschiedensten Manifestationsformen des Küssens in Russland beschäftigt. Eine Fundgrube für die Autorin ist, wie immer, die Literatur; Zitate von Gogol (der sich vor Küssen fürchtete) und Tschechow (der sie, besonders in seinen Briefen, aufs Generöseste verteilte), von Konstantin Balmont (der einen „Kußpsalm“ verfaßte) und Alexander Puschkin (der die sinnlichsten Liebesgedichte schrieb) zeigen eine verblüffende Vielfalt an Kusspraktiken bzw. -schilderungen. Mehr über die Spezifik russischen Küssens erfährt man aus Kapiteln, die religiöse und politische Bräuche resümieren: Da gibt es neben dem Osterkuss, dem Kreuzeskuss und dem Küssen der Ikonen den sozialistischen Bruderkuss, wie ihn seinerzeit bühnenreif Leonid Breschnew und Erich Honecker austauschten. Die Russen, behauptet Kuschtewskaja dezidiert, seien leidenschaftliche Vielküsser. Wer sich durch ihr Kuss-Alphabet liest, wird dies aufs Schönste bestätigt finden. Und wird nebenbei auf so manche witzige Anekdote und nützliche Information stoßen.

UKB: 5,00 EUR / 2,50 EUR für Studenten, Schüler, LKF-Mitglieder und Inhaber des Köln-Passes

 

 

Sonntag, 16. Dezember 2007, 16.30 Uhr

 

Lesung mit

 

Fritz Pleitgen und Klaus Bednarz

aus Anlass des 90. Geburtstags von Heinrich Böll
In Zusammenarbeit mit dem Käthe Kollwitz Museum und der Kreissparkasse Köln.

Veranstaltungsort: Käthe Kollwitz Museum, Neumarkt 14-18 (Neumarkt Passage).

Klaus Bednarz und Fritz Pleitgen, Freunde Kopelews und langjährige Moskau-Korrespondenten der ARD, lesen aus zum Teil unveröffentlichten Briefen und Texten von Heinrich Böll und Lew Kopelew.

Grußwort: Alexander Wüerst, Vorsitzender der Kreissparkasse Köln.

Heinrich Böll und Lew Kopelew lernten sich 1962 in Moskau kennen. Aus dieser Begegnung entstand eine tiefe Freundschaft. Heinrich Böll und Marion Gräfin Dönhoff bemühten sich wiederholt, den bedrängten russischen Freund nach Deutschland einzuladen. Aber erst 1980 konnte er die Sowjetunion zu einem einjährigen Deutschlandbesuch verlassen. Wenige Wochen später wurde er ausgebürgert.

Die außergewöhnliche Beziehung zwischen Böll und Kopelew belegt auch das 1979 in Moskau entstandene, von Klaus Bednarz moderierte Filmgespräch „Warum haben wir aufeinander geschossen?“.

Im Eintrittsgeld ist die Besichtigung der aktuellen Sonderausstellung:
Max Klinger - Alle Register des Lebens
Graphische Zyklen und Zeichnungen
inbegriffen.

Eintritt: 6,00 EUR, erm. 3,00 EUR. Nur Abendkasse! Begrenzte Zahl der Plätze.

Kontakt

Lew Kopelew Forum
Neumarkt 18
50667 Köln


Tel. (0221) 2 57 67 67
Fax. (0221) 2 57 67 68
info@kopelew-forum.de  


Öffnungszeiten:
Di., Do., und Fr. 10.00 - 15.00

während der Veranstaltungen

und nach Vereinbarung



Sie erreichen uns jederzeit unter
0221 257 67 67

oder unter

info@kopelew-forum.de


Mitglied werden

Werden Sie Mitglied

im Lew Kopelew Forum.

Mit finanzieller Unterstützung

der Stadt Köln

Gefördert durch das Land NRW
Der Ministerpräsident des Landes
Nordrhein-Westfalen

Gefördert durch 

Gefördert durch